Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
drin und erlebte alles direkt, seine Klänge und Gerüche und seine ganze Schönheit. Schon lange bevor ich den ersten Fuß in diesen Wald gesetzt habe, war mir, als wäre ich bereits darin herumgelaufen.«
»Das Leben hier ist nichts für eine verwöhnte reiche Frau«, sagte Rio, stand abrupt auf und zog sich unverschämt lässig die Jeans über. »Hier gibt’s keine Geschäfte, Rachael. Nur Kobras und wilde Tiere, die dich jagen und fressen wollen.«
»Irgendjemand hat es geschafft, mir eine Kobra ins Zimmer zu schmuggeln, bevor wir zu unserer Flussfahrt aufgebrochen sind«, erwiderte sie. So wie die Muskeln unter Rios Haut spielten, fiel es ihr schwer, den Blick abzuwenden. Sie stellte fest, dass sein ganzer Körper mit Narben übersät war. Viele stammten offensichtlich von Großkatzen. Doch manche auch von Messern und Kugeln und anderen Waffen, die sie nicht näher identifizieren konnte.
Rio, der sich gerade die Hose zuknöpfte, wandte ruckartig den Kopf. »Kann das Ding nicht von allein ins Zimmer gekommen sein, Rachael?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, alles war fest verschlossen.
Ich habe mich extra vergewissert. Auf diese Reise war ich wirklich gut vorbereitet, Rio. Ich wusste Bescheid über Schlangen und all die ekligen, giftigen Krabbeltiere. Ich hatte entsprechende Vorkehrungen getroffen.«
Rio kam zu ihr herüber. »Ich helfe dir ins Bad.«
»Ich denke, das schaffe ich schon«, erwiderte Rachael.
Ohne auf ihren Einwand zu achten beugte er sich herab, hob sie einfach auf seine Arme und trug sie zu der winzigen Kammer, die als Badezimmer diente. Es war recht primitiv, doch zumindest war sie dort ungestört. Rio ließ sie allein, um Wasser für den Kaffee aufzusetzen.
Rachael lehnte sich an die Wand und stützte sich ab, um nicht umzufallen. Sie war überrascht, wie schwach sie sich fühlte. Nach dem hohen Fieber war sie ganz wacklig auf den Beinen. Wahrscheinlich schaffte sie es nicht einmal, zum Bett zurückzuhumpeln, geschweige denn, bis hinaus auf die Veranda, so wie sie es geplant hatte. Sie brauchte Abstand von Rios überwältigender männlicher Anziehungskraft. Wenn sie nah bei ihm war, hatte sie keine Chance, dem Zauber zu widerstehen, es war einfach Magnetismus. Sie war wie hypnotisiert von der Geschmeidigkeit seines Gangs, dem Spiel der kräftigen Muskeln, dem verführerischen Mund und dem intensiven, leuchtenden Blick, der oft so verlangend und heißhungrig auf ihr ruhte.
Als Rachael den Vorhang beiseitezog und feststellte, dass Rio davor auf sie wartete, seufzte sie. Sie hätte wissen müssen, dass er da sein würde, wenn sie ihn brauchte. Egal, was er tat, er sah und hörte alles, ihm konnte nichts entgehen.
Als er sich herabbeugte, um sie auf die Arme zu nehmen, streifte sein Gesicht ihre widerspenstigen Locken. Sie spürte die Wärme seines Atems, die Hitze seiner Haut
und seine Lippen, die hauchzart ihre Schläfe streiften. Von Leidenschaft übermannt schloss Rachael die Augen. »Das kannst du doch nicht machen, Rio. So stark bin ich nicht.«
»Ich kann nicht anders, Rachael.« Er zog sie an seine nackte Brust und legte sein Kinn auf ihr Haar. »Wenn ich so nah bei dir bin, wissen Körper und Herz ganz genau, dass du mir gehörst. Ich glaube, mein Verstand setzt dann einfach aus.«
Rachael schlang die Arme um seinen Nacken und dachte sich, dass es ihr wohl ähnlich erging. »Ich schätze, das ist eine gute Entschuldigung. Die nehm ich auch.« Damit hob sie angriffslustig den Mund und knabberte so lange an seiner Unterlippe, bis er den Mund öffnete. Ihre Zunge traf seine, tanzte mit ihr, umkreiste, lockte und streichelte. Die Übereinstimmung war perfekt.
Die Welt um Rachael versank, sie spürte nur noch seinen seidenweichen, heißen Mund, die Stärke seiner Arme und seine nackte Brust, die sich an sie presste. Sie vergrub die Hände in seinem Haar und hielt seinen Kopf fest, damit er ihn nicht zurückziehen konnte. Dann genossen sie einander, Kuss um Kuss, so begierig, dass sie nicht mehr aufhören konnten.
Da jaulte Franz. Nur ein einziges Mal, doch das genügte. Abrupt versteifte sich Rios ganzer Körper, er hob den Kopf und lauschte den Geräuschen draußen. Dann fluchte er leise, legte seine Stirn an Rachaels und holte tief Luft, um seine Beherrschung zurückzugewinnen.
Rachael fasste ihm fester ins Haar. »Was ist los? Was gibt’s?« Ihr war egal, dass sie kaum Luft bekam. Sie wollte nicht, dass er aufhörte, sie zu küssen, nicht jetzt und überhaupt nie mehr. Im
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