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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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wenn nicht mehr.«
    »Zweihundertfünfzig«, verbesserte Annie. »Gordon hat mich früher gehen lassen, damit ich sie heute Abend kuvertieren und morgen früh zur Post bringen kann.«
    »Und an wen gehen die alle? An die Regierung?«
    Annie klebte einen Umschlag zu und lachte. »Präsident Eisenhower hat bereits drei Briefe von mir. Leider hat er nie geantwortet. Ich nehme an, unser Problem interessiert ihn nicht besonders. Seitdem die Russen uns im Weltall den Rang ablaufen, hat er wahrscheinlich andere Sorgen. Ich befürchte, wir landen eher auf dem Mond, als dass wir uns um notleidende Tiere wie die Mustangs kümmern.«
    »Ich wüsste schon, wen ich auf den Mond schießen würde«, sagte Charlie.
    Peggy blickte auf ihre staubigen Stiefel. »Ich helfe euch. Bis zum Abendessen schaffen wir die Briefe bestimmt. Ich gehe mich nur rasch umziehen, okay?«
    Sie ging zur Tür und hatte sie schon halb geöffnet, als sie einen Wagen kommen sah. »Da kommt jemand«, rief sie überrascht. »Ein rot-schwarzer Chevy.«
    »Das ist Lura … es muss was passiert sein.«
    Der Wagen hielt vor dem Haus und eine elegant gekleidete Dame stieg aus. Ihre blonde Dauerwellepasste gut zu dem dunkelgrünen Kostüm, dessen Rock ihr bis knapp über die Knie reichte. Dazu trug sie weiße Pumps mit hohen Absätzen.
    »Lura! Was machst du denn hier?«, rief Annie, als die Frau das Wohnzimmer betrat. »Du bist ja vollkommen außer Atem! Was ist passiert? Trink erst mal einen Schluck Limonade, bevor du loslegst.« Sie deutete auf Peggy. »Peggy Corbett, unsere neue Freundin und Mitarbeiterin. Lura Tularski, die Journalistin, von der ich dir erzählt habe.«
    Peggy nickte der Journalistin freundlich zu.
    »Peggy Corbett, die Rodeo-Reiterin?«, fragte Lura überrascht. »Ich muss unbedingt eine Kolumne über Sie schreiben. ›Der verzweifelte Kampf eines begeisterten Cowgirls gegen die übermächtige Tochter eines stinkreichen Ranchers aus Texas‹ … oder so ähnlich.« Sie amüsierte sich über ihre eigenen Worte. »Sie werden diese Dixie Malone doch irgendwann schlagen, oder?«
    »Ich gebe mir alle Mühe«, erwiderte Peggy. »Aber jetzt lege ich erst mal eine Pause ein. Ich will Annie bei ihrem Kampf gegen die Mustang-Schlächter helfen.«
    »Mustang-Schlächter … der Ausdruck gefällt mir. Ich darf ihn doch verwenden? Es ist wirklich eine Schande, was diese Burschen anstellen. Und wenn ich sie im Journal angreife, rufen sie in der Redaktion an und beschimpfen mich oder schicken böse Briefe. Sie glauben ja nicht, was die für Ausdrücke auf Lager haben. Aber deswegen bin ich nicht hier.« Sie blickteAnnie an. »Es ist wieder so weit. Eine neue Mustangjagd. Hab ich zufällig in der Redaktion aufgeschnappt.«
    Annie war sofort hellwach. »Wann? Wo?«
    »Jetzt, heute Nachmittag«, erwiderte die Journalistin. »In den Flats, ungefähr zwanzig Meilen östlich von hier. Mehr weiß ich leider auch nicht. Aber es sieht ganz so aus, als wären Buddy Miller und Ron Baxter dabei. Die beiden machen mir schon seit Wochen die Hölle heiß.«
    »Heute Nachmittag? Dann kommen wir zu spät«, sagte Charlie.
    Annie war bereits aufgestanden und griff nach ihrer Jacke. »Nicht, wenn wir gleich losfahren. Holst du mir den Fotoapparat, Charlie? Vielleicht schaffen wir es diesmal, ein paar Bilder zu machen. Die würden uns helfen die Leute zu mobilisieren. Tante Martha? Kümmere dich um Donna, ja? Wir sind bald zurück.« Sie wandte sich an die Journalistin. »Danke, dass du uns Bescheid gesagt hast. Du kannst gerne zum Essen bleiben. Es ist genug da, und Tante Martha freut sich bestimmt, wenn du bleibst. Charlie und ich fahren gleich los. Und Peggy …«
    »… fährt natürlich mit«, ergänzte Peggy.
    »Ich muss leider auch gehen«, sagte Lura Tularski. »Ich hab eine Einladung zum Pat-Boone-Konzert. Vielleicht bekomme ich sogar ein Interview.« Sie war schon an der Tür. »Ich wünsche euch viel Glück. Ich bin auf eurer Seite, okay?«
    »Das wissen wir doch«, erwiderte Annie. »Sag Pat einen schönen Gruß.«
    »Wenn ich an ihn rankomme. Diese Superstars sind manchmal komisch.«
    Die Journalistin verabschiedete sich und verließ das Haus. Ihre hohen Absätze klapperten über die Veranda. Wenig später heulte der Motor ihres Wagens auf, und sie verschwand in einer dichten Staubwolke, als wäre jemand hinter ihr her.
    »Sie hat Angst«, sagte Annie.
    »Die hätte ich auch an ihrer Stelle.« Charlie reichte ihr den Fotoapparat. »Wenn die Zeitung ihretwegen

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