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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Bastarde!«, fluchte sie wie ein Maultiertreiber. Sie rieb sich die Tränen aus den Augen und stapfte auf das Lokal zu, in dem sich die Mustangjäger aufhalten mussten. Die leuchtenden Neonbuchstaben spiegelten sich in ihren Augen.
    »Peggy! Wo willst du hin?«, erschrak Annie.
    »Ich werde diese Verbrecher zur Rede stellen«, antwortete sie. In ihren Worten klang wilde Entschlossenheit mit. »Und wenn es tausend Mal erlaubt ist, so geht man nicht mit Tieren um, so nicht!«
    »Du willst doch nicht in die Kneipe?«, versuchte Annie sie zurückhalten. »Weißt du, was da für Leute verkehren? Cowboys und Farmer, denen die Mustangs ein Dorn im Auge sind, weil sie angeblich ihr Gras wegfressen! Du darfst da nicht reingehen!« Doch als sie sah, dass Peggy sich nicht aufhalten ließ, lief sie selbst los, gefolgt von Charlie, der einen Moment daran dachte, den Revolver mitzunehmen, es dann aber doch sein ließ.
    Peggy riss die Tür des Lokals auf und fand sich ineiner heruntergekommenen Spelunke wieder. Dichter Zigarettenrauch und die wilden Rhythmen von Heartbreak Hotel schlugen ihr entgegen. Ein junges Paar lehnte an der Jukebox und wählte weitere Titel aus, beachtete sie gar nicht. An dem langen Tresen, der sich an der Stirnseite des düsteren Raums entlangzog, standen mehrere Männer mit Bierflaschen in der Hand, an einem der wenigen Tische saßen ein Mann und eine ältere Frau mit Lockenwicklern im roten Haar und stritten heftig.
    »He, wen haben wir denn da?«, rief einer der Männer am Tresen. Ron Baxter, der Anführer der Mustangjäger. »Wenn das nicht unsere Tierschützerin ist! Was führt dich in diese miese Kneipe, Schätzchen? Hattest du Sehnsucht nach uns?«
    »Vielleicht … vielleicht will sie ein Tänzchen mit … mit uns wagen?«, stammelte der Mann neben ihm. Buddy Miller, der Mann mit der Baseballmütze. Er hatte offensichtlich zu viel getrunken. »Na, wie wär’s, mein Schatz? Rock ’n’ Roll!«
    »Halt’s Maul, Buddy!«, rief Baxter. »Du kommst doch nicht mal vom Hocker!«
    »Und ob ich … ich vom Hocker komm«, brachte der andere stotternd hervor. Er schob sich nach vorn, landete schwankend auf beiden Beinen und hielt mühsam das Gleichgewicht. »Ich bin noch … noch lange nicht … nicht besoffen, verstehst du?«
    Doch schon im nächsten Augenblick stolperte erund ließ die Flasche fallen. Sie polterte auf den Boden. Das restliche Bier spritzte nach allen Seiten und traf einen jungen Cowboy, der fluchend zurücksprang und nur von mehreren Männern davon abgehalten werden konnte, auf den Mustangjäger loszugehen. »Weißt du nicht, wer das ist?«, warnte ihn einer seiner Freunde. »Das ist Buddy Miller!«
    »Buddy Miller? Der Mustangjäger?«
    »Genau der! Sei vorsichtig, Mann!«
    »Na, was ist?«, drängte Buddy Miller, der den Cowboy gar nicht zu bemerken schien. Er ging mit ausgebreiteten Armen auf Peggy zu. »Du hast … hast doch keine Angst vor mir? Komm in … in meine Arme, Schätzchen, und lass uns tanzen!«
    Peggy wandte sich angewidert ab. »Widerliche Tierquäler!«, rief sie. Die letzten Akkorde von Heartbreak Hotel waren verklungen und ihre Stimme klang überlaut in der plötzlichen Stille. »Nicht genug, dass Sie die Mustangs auf unmenschliche Weise fangen und auf den Lastwagen pferchen. Sie lassen die armen Tiere auch noch auf einem Parkplatz stehen und quälen sie unnötig! Haben Sie denn nicht gesehen, dass eines der Pferde mit gebrochenen Beinen auf dem Boden liegt? Merken Sie nicht, in welche Panik die Stuten geraten? Bringen Sie die Mustangs wenigstens gleich ins Schlachthaus und lassen Sie die Tiere nicht länger leiden!«
    »Kein Grund zur Panik, Schätzchen!«, erwiderte Ron Baxter. Er saß lässig auf seinem Barhocker, den Stetsonweit in den Nacken geschoben, eine Locke seines fettigen Haares in der Stirn. »Wir genehmigen uns nur einen kleinen Absacker.«
    »Schweine! Ihr seid Schweine, das seid ihr!«, rief Peggy wütend. Sie versuchte dem Anführer die Bierflasche aus der Hand zu schlagen, doch er zog sie rechtzeitig zurück und umklammerte mit der freien Hand ihr Handgelenk. »Langsam, Schätzchen! Immer hübsch langsam! Weißt du, was so ein Bier kostet?«
    »Lassen Sie sofort das Mädchen los!«, warnte Charlie in der offenen Tür. Hinter ihm stand Annie, die Hände zu Fäusten geballt. In ihrem geblümten Kleid passte sie so gar nicht in das schäbige Lokal. »Oder muss ich den Sheriff rufen?«
    »Schon gut, schon gut«, gab Ron Baxter nach. Er ließ Peggy los

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