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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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gestoppt wurde. Sobald wir San Antonio erreicht haben, muss ich ihn zu diesem Zwergendoktor bringen."
    Frank nickte, stützte sich auf den Vorderzwiesel seines Sattels und beobachtete Kahill mit zusammengekniffenen Augen. Er atmete schwer, und sein Hemd war schweißnass.
    „Bist du verletzt, Frank?", frage Holt.
    Der schüttelte den Kopf und verzog den Mund zu einem flüchtigen Grinsen. „Nicht mehr als vor dem Überfall."
    Holt wandte sich an Kahill. „Haben sie Tiere mitgenommen?"
    „Nicht einen Huf haben sie gekriegt", antwortete Kahill. „Könnte natürlich sein, dass sie zurückkommen und es noch mal versuchen. Nach den Verlusten sinnen diese Komantschen garantiert auf Rache." Er sah sich um und betrachtete die toten Indianer. „Werden wir uns die Zeit nehmen, sie zu beerdigen, Boss?"
    „Von mir aus", gab er zurück und überprüfte den Stand der Sonne, „können sich die Geier an ihnen satt essen. Wir können von Glück reden, wenn wir es bis zum Anbruch der Nacht zurück zu Johns Ranch schaffen. Ziehen wir weiter."
    „Sind Sie nicht besorgt, dass uns diese Rothäute wieder angreifen werden?", hakte Kahill nach, setzte sich in seinem Sattel gerader hin und fasste die Zügel nach. Er machte nicht den Eindruck, als habe er in dieser Angelegenheit eine bestimmte Meinung, aber die Tatsache, dass er nachgefragt hatte, bewies seine Umsichtigkeit. „Wenn es uns schneller voranbringen würde, dass wir uns Sorgen machen", entgegnete Holt, „dann würde ich sofort damit anfangen." Kahill ritt los, um den Viehtreibern wieder ihre Positionen rund um die Herde zuzuteilen, damit die sich erneut in Bewegung setzen konnte. Holt wandte sich Frank zu. „Auf den Jungen mit dem Beinbruch wartet eine anstrengende Fahrt, genauso wie auf Rafe. John wird zwar ein Auge auf die beiden haben, aber er muss auch noch den Wagen fahren und auf die Frauen achten. Darum wäre es mir recht, wenn du in seiner Nähe bleiben könntest, falls es noch mal Ärger gibt."
    Frank nickte und sah Holt aufmerksam an. „Ist denn mit dir eigentlich alles in Ordnung, amigo?", fragte er leise.
    „Da bin ich mir nicht ganz sicher." Es gab kaum etwas, das Frank nicht über ihn wusste, weshalb er keinen Grund sah, um die Wahrheit herumzureden. „Als Rafe von dem Pfeil getroffen wurde ..."
    Frank ritt nahe genug heran, um ihm auf die Schulter zu klopfen. „Du solltest besser das Pferd wechseln, Boss", sagte er. „Deine Frau wird ihren Maulesel wiederhaben wollen."
    Holt lachte amüsiert. „Wenn ich ihr eines Tages den Hals umdrehe, wirst du dann bezeugen, dass ich die ganze Zeit über bei dir war?"
    „Das schwöre ich dir auf einen ganzen Stapel Bibeln", meinte Frank und zwinkerte ihm zu.
    Holt ritt zum Wagen und sah nach Rafe und dem jungen Cowboy mit dem gebrochenen Bein.
    Lorelei wollte ihn auffordern, von ihrem Maulesel abzusteigen, aber sie glaubte nicht, dass sie in der Position war, so etwas von ihm zu verlangen. Also biss sie sich auf die Unterlippe und verkniff sich ihre Bemerkung.
    Zuerst sprach er mit Rafe, dann mit dem anderen Mann, jedoch so leise, dass sie kein Wort verstehen konnte, so sehr sie es auch versuchte. Selbst als der Captain ihm den Appaloosa brachte und er von einem Tier auf das andere wechselte, ohne dabei den Boden zu berühren, würdigte er Lorelei keines Blickes. Sie wartete, bis er davongeritten war, dann ging sie mit wütenden Schritten zu Seesaw. Einer der Viehtreiber kümmerte sich um Rafes Pferd und das des jungen Cowboys, während John weiter den Wagen lenkte. Tillie saß mit Pearl zwischen ihn und Heddy gezwängt auf dem Kutschbock, Melina ritt nunmehr wieder auf ihrem Pony. Kaum hatte sich Lorelei der Gruppe angeschlossen, ging es in einer Lawine aus Lärm und Staub weiter.
    „Möchte wetten, dass Holt außer sich war, als er dich mitten in dem Kampf gegen die Indianer entdeckte", sagte Melina.
    Lieber hätte Lorelei dieses Thema unter den Tisch fallen lassen, aber bis zur Cavanagh-Ranch war es noch ein weiter Weg, und sie wusste, Melina würde so lange bohren, bis sie eine Antwort auf ihre Frage erhielt. „Er war nicht sehr erfreut", erwiderte sie knapp. Ihre Kehle war vor Staub und Angst wie ausgetrocknet, in ihren Ohren hallten noch immer die Schüsse und das Geheul der Indianer nach. Sie fragte sich, ob sie diese Geräuschkulisse jemals aus ihrem Kopf würde verbannen können. Gleiches galt für den Anblick, wie der Pfeil aus Rafes Arm herausragte. Nur ein paar Zentimeter weiter nach rechts, und das

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