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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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legte eine Hand auf seinen Stiefel. „Ich muss wissen, ob es ihm gut geht."
    „Frank und ich werden nach ihm sehen", versicherte er ihr.
    „Bis du aus der Stadt zurückkommst, bin ich vielleicht längst eingeschlafen", wandte sie ein.
    „Wenn das der Fall sein sollte, dann verspreche ich dir, dass ich dich wecke. Ich muss jetzt los, Melina, und den Doc holen."
    Zuerst wollte Melina etwas darauf erwidern, aber dann schwieg sie und nickte nur. „Reite du ruhig los", sagte John Cavanagh, als Holt zögerte. „Heddy und ich werden auf die Leute aufpassen, bis du zurückkommst." Er nickte knapp, sah noch einmal zu Lorelei und ritt dann los. Da die Viehtreiber sich weiter um die Herde kümmerten, mussten John und der Captain die beiden Verletzten ins Haus bringen. Lorelei, Heddy und Melina gingen vor, um für sie Platz zu schaffen. Tillie folgte mit dem Baby, das in ihren Armen fest eingeschlafen war.
    Den Cowboy legten sie auf das Rosshaar-Sofa, weil es für Rafe zu kurz war. Er konnte sich dagegen auf einer Schlafdecke auf dem Fußboden ausstrecken, was er zu genießen schien. „Tut das gut, nicht mehr auf dem Wagen zu liegen", murmelte er, als sich Lorelei zu ihm hockte und ihm einen Schöpflöffel mit Wasser aus der Pumpe über dem Spülbecken gab.
    „Hier, trinken Sie das", riet sie ihm und hielt seinen Kopf hoch, damit er ein paar Schlucke zu sich nehmen konnte.
    Augenblicke später war er bereits eingeschlafen. Nach so vielen Stunden auf dem holprigen Wagen musste es eine Erholung sein, wirklich ruhig daliegen zu können. Tillie brachte das Baby nach oben, dicht gefolgt von Sorrowful, und kam nicht wieder nach unten.
    John und der Captain hatten draußen mit dem Gespann und dem Wagen zu tun, und Heddy war so schnurstracks in die Küche gegangen, als würde sie seit einer Ewigkeit hier wohnen.
    Vorsichtig ging auch Lorelei in die Küche, da sie sich Hoffnung auf einen heißen Tee machte. Melina begleitete sie.
    Heddy war bereits damit beschäftigt, den Herd anzumachen. Ihre Bewegungen waren schnell, sicher und ein wenig von Wut geprägt.
    „Ich könnte ein Fass Kaffee trinken und einen ganzen Büffel verspeisen", sagte die ältere Frau, ohne sich umzudrehen. „Melina, sehen Sie doch mal bitte im Schrank nach, was wir kochen können. Lorelei, setzen Sie sich an den Tisch, damit ich Sie mir in Ruhe vornehmen kann."
    Resigniert zog Lorelei einen Stuhl zurück und sank darauf nieder. In der Zwischenzeit öffnete Melina den Schrank, in dem sich etliche Gläser Eingelegtes befanden - grüne Bohnen, Mais, Fleischeintopf und etwas, das nach Huhn aussah.
    Heddy hatte das Feuer im Herd angezündet und ging mit der Kaffeekanne zum Spülbecken, um mit zornigen Bewegungen Wasser in das Behältnis zu pumpen. Unterdessen machte sich Lorelei auf das Schlimmste gefasst. Im Grunde genommen war sie Heddy völlig ausgeliefert.
    Als die Kanne voll war und sie die entsprechende Menge Kaffeepulver hineingegeben hatte, drehte sich Heddy um und musterte Lorelei. Die Hände hatte sie in ihre breiten Hüften gestemmt, ihre Miene war so finster wie der Himmel kurz vor einem Tornado. „Das war eine unglaubliche Dummheit, was Sie sich heute geleistet haben", begann sie. „In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas so Dummes gesehen."
    Lorelei wollte den Kopf sinken lassen, aber ihr Stolz ließ das nicht zu. „Was haben Sie sich dabei gedacht, auf Ihren Maulesel zu springen? Wollten Sie eigenhändig Holt McKettrick vor den Komantschen in Sicherheit bringen?", fragte Heddy.
    „Ich habe mir nichts dabei gedacht, Ma'am", erwiderte Lorelei und sagte damit die Wahrheit. Sie hatte sich wirklich nichts dabei gedacht - nicht mal, Holt retten zu wollen. Sie hatte nur eines gewusst: Sie musste dorthin, ganz egal, was auch geschehen würde.
    „Dann ist Ihnen wohl auch nicht in den Sinn gekommen, dass er Ihretwegen noch eine Sorge mehr am Hals hatte, um die er sich kümmern musste, oder? Er kämpfte gegen die Indianer, die ihn umbringen wollten, und sein Bruder war verletzt Sie besorgt sein!
    Nun ließ sie den Kopf doch sinken.
    Heddy legte eine Hand unter Loreleis Kinn, damit sie sie ansah. Zu Loreleis Verwunderung lächelte die ältere Frau.
    „Verdammt", sprach sie dann. „Ich hätte es ganz genauso gemacht, wenn ich in Ihrem Alter wäre und mein Mann in Schwierigkeiten stecken würde." Lorelei starrte sie an und brachte vor Verwunderung keinen Ton heraus.
    Heddy tätschelte ihre Wange. „Sie wären für Holt eine gute Frau", fügte

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