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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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mir Ihren Bruder und den Cowboy ansehen kann."
    Holt nickte abwesend. Seine Gedanken kreisten längst um die Frage, wie er Lorelei beibringen sollte, was aus ihrem Traum von der eigenen Ranch geworden war. Er wünschte, er könnte sie irgendwie vor dieser brutalen Wirklichkeit beschützen, gleichzeitig aber wusste er, so etwas konnte weder er noch jemand anders leisten. Schweigend durchquerten sie den breiten Strom und zogen das Tempo an, als sie das gegenüberliegende Ufer erreicht hatten.
    Lorelei wartete bereits am Tor zu Johns Ranch auf sie und lief unruhig auf und ab. „Gott sei Dank, da sind Sie ja endlich", platzte sie in einem Tonfall heraus, als hätten sie beide unterwegs getrödelt, um ein paar Blumen zu pflücken oder einfach die Schönheit der Landschaft zu genießen.
    Holt hatte sich von seinem Pferd geschwungen, bevor er überhaupt ans Absitzen denken konnte. „Rafe?", fragte er sie aufgeregt. „Ist etwas mit Rafe?" In diesem Moment ging etwas in Lorelei vor sich. Ihr hitziger Blick kühlte sich ein wenig ab, und ihre Miene war plötzlich entspannter. „Rafe geht es gut", erwiderte sie und sah zum Doc, während sie fortfuhr: „Es geht um Melina. Seit Sonnenaufgang liegt sie in den Wehen. Heddy meint, das Kind hätte längst zur Welt kommen müssen, und sie glaubt, dass etwas nicht stimmt."
    Elias wartete gar nicht erst ab, was Lorelei noch zu berichten hatte, sondern ritt zügig bis zum Haus, nahm seine Arzttasche, sprang aus dem Sattel und stürmte nach drinnen.
    Unterdessen stand Holt noch immer bei Lorelei. Er musste ihr von dem Anschlag auf ihre Ranch erzählen, aber er suchte vergeblich nach den richtigen Worten. Nachdem sie ihn eine Zeit lang erwartungsvoll angesehen hatte, fragte sie schließlich ganz leise: „Was ist los?"
    „Ihre Ranch", begann er. „Sie ist abgebrannt."
    Er sah, wie sie schluckte, und er wünschte, er könnte ihr das ersparen. So oft waren sie beide aneinandergeraten, so oft hatte er sie vorsätzlich geärgert, nur um sie wütend zu erleben - aber eine solche Nachricht zu überbringen, war etwas anderes und gehörte für ihn mit zu den schwierigsten Dingen überhaupt. Sie legte für einen Moment die Hände auf die Ohren, dann sagte sie: „Ich dachte gerade, Sie hätten gesagt, dass ..."
    „Jemand hat das Haus in Brand gesteckt, Lorelei", unterbrach er sie. Diese brutale Wahrheit aussprechen zu müssen, war fast genauso schlimm, als sollte er schon wieder einen Pfeil aus Rafes Arm ziehen. So wie bei seinem Bruder wollte er den Schmerz ganz auf sich nehmen, doch er konnte ihn bestenfalls teilen. „Auch das Gras ist zum größten Teil verbrannt."
    Tränen schimmerten in ihren Augen. „Nein", flüsterte sie. So sanft er konnte, fasste er sie an den Schultern. Er fürchtete, sie könnte in sich zusammensinken, wenn er sie nicht festhielt. „Es waren etliche Spuren zu sehen. Wenn ich ihnen folge, werde ich mich ganz sicher vor Isaac Templetons Haustür wiederfinden."
    Sie hielt sich eine Hand vor den Mund, ein Schluchzer entwich aus ihrer Kehle, der so sehr von Schmerz geprägt war, dass er sich wie eine Lanze durch Holts Herz bohrte. „Isaac Templetons Haustür?", fragte sie, als sie sich so weit erholt hatte, dass sie wieder sprechen konnte. „Oder die meines Vaters?"
    Zu gern hätte er sie an sich gezogen und festgehalten, doch sie drückte ihren Rücken durch und entwand sich seinem Griff, noch bevor er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte. „Lorelei", sagte er gequält.
    Sie wandte sich von ihm ab und ging mit schnellen Schritten zurück zum Haus, dabei hielt sie eine Hand auf den Mund gepresst.
    Von Richter Alexander Fellows hatte Holt keine gute Meinung, weil er Gabe so überfahren hatte. Dennoch wollte er nicht glauben, dass ein Vater einen solchen Racheakt gegen seine eigene Tochter verüben würde. Während er Lorelei nachsah, wie die ins Haus lief, zog er Lizzies Haarband aus der Westentasche und strich es wie einen Talisman zwischen Daumen und Zeigefinger glatt.
    Als Lorelei John Cavanaghs Haus betrat und Melinas schmerzerfüllte Schreie hörte, war vergessen, was Holt ihr soeben gesagt hatte. Damit konnte sie sich später immer noch befassen.
    Melina lag seit Sonnenaufgang auf einem Feldbett in der Küche, den Rücken durchgedrückt, das Gesicht schmerzverzerrt und schweißnass. Dr. Brown hatte sie bereits untersucht, jetzt tauchte er die Hände in eine Schüssel mit heißem Wasser, für das die nervöse Heddy gesorgt hatte.
    Der Doktor warf

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