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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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sie hinzu.
    „Hoffen wir, dass er klug genug ist, um das einzusehen."
    Lorelei wurde rot, öffnete den Mund, machte ihn dann aber wieder zu.
    Die ältere Frau kehrte an den Herd zurück. Melina, die darauf achtete, Loreleis Blick auszuweichen, hatte auf dem Tisch ein Sortiment eingelegte Speisen aufgereiht.
    „Ich werde uns eine Portion Hoppelpoppel zubereiten", beschloss Heddy.
    „Hoppelpoppel? Was soll denn das sein?", fragte Lorelei, die nun wieder ein Wort zu sprechen wagte, weil es ein unverfängliches Thema war.
    „Ein Mischmasch aus allem, was da ist", erklärte Heddy heiter und durchsuchte einen anderen Schrank, bis sie einen großen gusseisernen Kochtopf fand. „Ich brauche aber mehr als die paar Gläser da, Melina. Die Cowboys haben den ganzen Tag nichts gegessen, und das war ein verdammt harter Tag."
    Lorelei stand auf und ging wie eine Schlafwandlerin zu Melina, um ihr zu helfen, Heddy weitere Gläser zu bringen. Die hatte alle Hände voll damit zu tun, Deckel zu öffnen und abzuschrauben, um von allem etwas in dem großen Topf zu erhitzen.
    Die Cowboys kamen in mehreren Runden ins Haus und aßen ihre Portion Hoppelpoppel, dabei kippten sie einen Kaffee nach dem anderen runter. Lorelei fand, dass sie sich noch ganz gut hielt. Immerhin sank sie nicht nach vorn und landete mit dem Gesicht in ihrem Teller.

36. Kapitel

     
    Der neue Tag hatte bereits zu dämmern begonnen, als Holt mit Dr. Elias Brown San Antonio verließ. Der Doc schaukelte auf seinem fetten Pony dahin. Die Arzttasche hatte er am Sattelhorn festgemacht. Holt war schlecht gelaunt - Elias hatte noch einen Mann mit einer Schusswunde behandeln müssen, als Holt in der Praxis eintraf. Er hatte so lange nicht von der Seite seines verletzten Patienten weichen können, bis der über den Berg war. Von der Arztpraxis war er zum Gefängnis gegangen, wo er den Rest der Nacht damit verbrachte, Gabe aufzumuntern. Es wollte ihm aber einfach nicht gelingen. Ihn kümmerte nicht, dass Holt in Reynosa auf Frank gestoßen war, und auch die zahlreichen Besuche von R. S. Beauregard im Gefängnis und dessen Ankündigung, dass es ein neues Verfahren geben würde, nahm er ohne ein Anzeichen von Freude zur Kenntnis. Nicht einmal die Tatsache, dass Melina die lange Reise unversehrt überstanden hatte, konnte etwas an seiner düsteren Stimmung ändern.
    Holts eigene Laune verschlechterte sich noch mehr, als er und der Doc die Anhöhe am Rand von Loreleis Land überquerten und er sah, was davon noch übrig war - eine verkohlte Ruine und verbrannte Erde. Selbst die Bäume bestanden nur noch aus schwarzen Skeletten.
    Der Doc stieß einen verwunderten Pfiff aus, als er Holts Blick folgte. Es war deutlich zu erkennen, wie sich das Feuer bis zum Flusslauf gefressen hatte, ehe ihm dann die Nahrung ausging.
    Holt trieb seinen Appaloosa den Hügel hinunter, bis das verbrannte Land erreicht war. Überall waren die Hufabdrücke von mindestens einem Dutzend Pferde zu sehen, was seine erste Vermutung bestätigte: Dieses Feuer war nicht durch einen zufälligen Funkenflug oder durch einen Blitzeinschlag ausgelöst worden. Man hatte es vorsätzlich gelegt, und Holt war davon überzeugt, am Rand von Loreleis Grundstück Spuren zu finden, wo die Reiter dafür gesorgt hatten, das die Flammen nicht versehentlich auf Mr. Templetons Land übersprangen. Der Doc kam zu ihm, nahm den Hut ab und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Indianer?", fragte er und sah sich mit finsterer Miene die angerichteten Verheerungen an. Es war das Erste, was jeder vermutete, wenn er so etwas zu sehen bekam, und es war nicht einmal eine unbegründete Vermutung. Die älteren, weiseren Komantschen hatten die Tatsache akzeptiert, dass der weiße Mann sich weiter ausbreitete, aber es gab immer noch Abtrünnige, die die Niederlage nicht hinnehmen wollten. Niemand wusste das besser als Holt.
    Er schüttelte den Kopf als verspätete Antwort auf die Frage des Doktors. „Nein, es sei denn, die würden neuerdings ihre Pferde beschlagen." Diese Zerstörung ließ ihn vor Wut kochen, doch das legte sich schnell wieder, als ihm bewusst wurde, dass Lorelei sich hier hätte aufhalten können, als Templetons Männer alles in Schutt und Asche legten. Dazu wäre es auch gekommen, hätte sie nicht darauf bestanden, gegen seinen Willen den Viehtrieb mitzumachen.
    „Sieht nicht so aus, als könnten wir hier noch etwas ausrichten", meint Elias. „Wir sollten besser zu Cavanagh weiterreiten, damit ich

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