Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
verheiratet und schmiedeten bereits Pläne, dort ihr neues Zuhause zu errichten, wo Loreleis Hütte gestanden hatte.
    An mehr als an diese Hütte wollte Holt nicht denken, vor allem nicht an Lorelei. „Ich bin bereit", antwortete Rafe. „Und Frank ebenfalls. Die Frage ist wohl eher, ob du bereit bist."
    Schließlich drehte sich Holt zu ihm um. Rafe stand mit verschränkten Armen da und beobachtete ihn aufmerksam. Holt wusste, dass sein Bruder in seinem Gesicht mehr lesen konnte, als ihm lieb war.
    „Ich glaube, noch mehr Schaden kann ich gar nicht anrichten", meinte Holt, zuckte mit den Schultern und versuchte sich vergeblich an einem schwachen Grinsen. „Das heißt, du reist ab und lässt Lorelei zurück?"
    Er nahm seinen Hut vom Kopf und begann, damit zu spielen. Lorelei war im Haus bei Heddy und Melina und tat das, was Frauen nach einem Todesfall machten: kochen, weinen, sich leise unterhalten. „Du hast sie doch gehört. Sie will Heddys Haus in Laredo kaufen und ins Logiergeschäft einsteigen."
    „Dass du ihr das ausreden könntest, weißt du doch ganz genau."
    Holt seufzte. „Damit würde ich ihr aber keinen Gefallen tun." Er deutete mit seinem Hut auf das Haus. „Sie braucht einen anderen Mann. Einen, der verhindern kann, dass auf sie geschossen wird."
    „Ich würde sagen", gab Rafe kopfschüttelnd zurück, „du musst eine Entscheidung treffen. Entweder du kehrst heim und lässt eine gute Frau allein, so wie du es bereits einmal getan hast, und du bedauerst es für den Rest deines Lebens. Oder du bringst den Mut auf, ihr das zu sagen, was du sagen willst, und gehst das gleiche Risiko ein wie jeder andere Mann in deiner Lage."
    In dem Moment kam Frank mit drei gesattelten und für einen langen Ritt einsatzbereiten Pferden. Holt tat so, als interessiere ihn das über alle Maßen. Verabschiedet hatte er sich längst von jedem - außer von Lorelei. Es würde keinen Blick zurück geben.
    Lorelei würde schon zurechtkommen. Da sie unbedingt nach Laredo gehen und Pearl mitnehmen wollte, den man einvernehmlich in John Henry umgetauft hatte, würden Gabe und der Captain sie dorthin begleiten. Diese Frau hatte wirklich Rückgrat, und sie war auch noch eine der klügsten Frauen, denen er je begegnet war. Sie würde es in dieser Welt zu etwas bringen und sicherlich einen Mann finden, der sie nicht auf einen Viehtrieb quer durch Indianerterritorium mitnahm. „Sag was, Holt", forderte Rafe ihn ungehalten auf. „Oder besser noch: Tu was!"
    „Es ist für sie das Beste, wenn ich sie ziehen lasse."
    „Ich weiß, du glaubst das. Aber vielleicht ist sie ja anderer Meinung. Verdammt noch mal, frag sie doch wenigstens."
    Frank brachte die Pferde zu ihnen, während Holt erst das Haus ansah und dann noch einmal zu Tillies Grab schaute. „Aufsitzen", sagte er. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
    Rafe verzog mürrisch das Gesicht, riss Frank die Zügel seines Pferds aus der Hand und schwang sich in den Sattel. Frank zögerte kurz, dann saß auch er auf. Er ritt nun auf einem Wallach, den sie in der Stadt gekauft hatten. Beide warteten sie eine Weile, dann ritten sie los.
    Holt setzte einen Fuß in den Steigbügel und umfasste mit einer Hand das Sattelhorn. Reite weg, dachte er und setzte sich auf den Rücken seines Pferds Traveler. Lorelei hatte dem Wallach den Namen Pegasus verpasst, weil sie meinte, er habe sie im Flug aus dem brennenden Haus gebracht.
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er in Richtung Straße ritt. Ihm gingen Rafes Worte durch den Kopf. Ich würde sagen, du musst eine Entscheidung fällen. Entweder du kehrst heim und lässt eine gute Frau allein, so wie du es schon mal gemacht hast, und du bedauerst es für den Rest deines Lebens... Ein Blick über die Schulter ließ ihn erkennen, dass Lorelei auf die Veranda getreten war und ihm nachschaute.
    Er hob eine Hand, weil er sich zu keiner anderen Form von Abschied in der Lage sah, dann ließ er den Arm wieder sinken. Lorelei bewegte sich nicht, sie rief ihm nichts hinterher. Sie sah ihm einfach nur nach. Ihren Gesichtsausdruck konnte er nicht erkennen, da Holt bereits zu weit entfernt war.
    Seine Kehle zog sich zu. Vermutlich würde er immer noch hier stehen, wenn Frank und Rafe längst die halbe Strecke nach Arizona zurückgelegt hatten, während er beim besten Willen nicht wusste, in welche Richtung er sich begeben sollte. Zumindest konnte er sich von ihr verabschieden. Er machte kehrt.
    Lorelei stand weiter wie angewurzelt da

Weitere Kostenlose Bücher