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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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die mit Armen und Beinen rudert, um zurück an die Oberfläche zu gelangen und Luft zu schnappen. Aber Templeton war ihr körperlich hoffnungslos überlegen. Sie schloss die Augen, als er den kalten, harten Lauf gegen ihre Kehle drückte.
    Plötzlich flog die Tür zum Arbeitszimmer auf, etwas wurde zerschmettert, und fast gleichzeitig fielen Schüsse.
    Lorelei war überzeugt davon, sterben zu müssen, doch zu ihrer Überraschung war es Templeton, der sich abrupt aufbäumte. Instinktiv wich sie vor der Pistole in seiner Hand zurück, da sein Finger wie aus eigenem Antrieb den Abzug durchdrückte. Die Kugel jagte an ihrem Hals vorbei, der Schuss selbst war ohrenbetäubend. „Lorelei!" Es war Holts Stimme, die so nah wie ihr eigener Atem und so fern wie der Mond zugleich schien. Er lief nicht um den Tisch herum, sondern sprang mit einem Satz über das Hindernis hinweg und zog sie in seine Arme. „Mein Gott, Lorelei, geht es dir gut?"
    „Ich ... ich weiß nicht", sagte sie ehrlich und ließ es zu, dass er sie an sich drückte. „Ich glaube ja."
    Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf und hielt sie noch fester. „Mr. Kahill", sagte sie. „Er hat für Templeton gearbeitet."
    „Schhht", machte Holt.
    Auf der Straße entstand Unruhe, Leute kamen ins Haus gelaufen und betraten das Arbeitszimmer. Lorelei erkannte Frank Corrales ... den Captain ... den Constable.
    „Jesus", rief Frank. „Was ist denn hier passiert?"
    „Was glaubst du denn wohl, was hier passiert ist?", gab Holt zurück.
    „Er wollte mich umbringen", rief Lorelei Holt zu und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Als sie seinen männlichen Duft einatmete, gab ihr das Stück für Stück, Herzschlag für Herzschlag neue Kraft. „Ich hatte das Hauptbuch gefunden ... meinemVater gehört nichts mehr. Es gehört alles Templeton. Er hat auch diese armen Rancher umgebracht, wohl weil er ihr Land haben wollte, und die Schuld hat er dann Gabe in die Schuhe geschoben."
    „Schon gut, Lorelei", besänftigte Holt sie und legte eine Hand um ihren Kopf, um sie enger an sich zu drücken.
    „Bekomme ich eigentlich noch meine zweieinhalbtausend Dollar?", meldete sich eine ihr fremde Stimme zu Wort.
    Lorelei drehte den Kopf zur Seite und sah einen unbekannten, fröhlich grinsenden Mann in einem zerknitterten Anzug.
    „R. S. Beauregard, Ma'am", stellte er sich vor, als würden sie sich in einem Salon begegnen, nicht aber in einem Zimmer, in dem ein Toter lag. „Ich bin Gabe Navarros Anwalt. Nach allem, was ich gehört habe, dürfte mein Mandant heute den letzten Tag hinter Gittern verbringen." Er wandte sich dem Constable zu, der verwirrt dreinblickte. „Sie haben gehört, was die Dame zu berichten hatte. Und Sie wissen, es ist die Wahrheit. Da Sie sich nun nicht mehr vor Templeton fürchten müssen, darf ich annehmen, dass Sie bereit sind, Farbe zu bekennen."
    Der Constable stellte sich neben Templetons Leichnam und betrachtete ihn, als wolle er ihn anspucken. „Bringen Sie so schnell wie möglich Richter Hawkins her", sagte er schließlich.
    Lorelei schaute zu Holt hoch. „Die anderen ... Kahill und die Männer, die für Templeton gearbeitet haben ..."
    „Die kriegen wir schon", erwiderte er. „Capt'n? Frank? Bereit zum Losreiten?" Sein Griff um Lorelei lockerte sich, und ihr wurde klar, dass sie sich mit beiden Händen in sein Hemd gekrallt hatte. Widerstrebend ließ sie ihn los. „Holt, nicht!", flüsterte sie.
    „Einen Moment mal", mischte sich der plötzlich beunruhigt wirkende Mr. Beauregard ein. „Das ist eine Angelegenheit für den Constable und seine Leute ..."
    „Ach, zum Teufel damit", schnitt Holt dem Anwalt das Wort ab. Während der Captain und Frank schweigend dastanden und eine zustimmende Miene machten, wandte er sich an den Constable: „Sie wissen, was Richter Hawkins machen wird, sobald er die ganze Wahrheit kennt. Wenn Sie nur einen Funken Anstand besitzen, werden Sie Gabe freilassen, damit er uns begleiten kann."
    „Holt, bitte", flüsterte sie, doch sie hätte ebenso gut mit der Wand hinter ihr reden können. Sein Entschluss stand fest, nichts und niemand würde ihn davon abbringen. In diesem Moment kam Angelina ins Zimmer gestürmt. Vermutlich wusste ganz San Antonio längst, was geschehen war.
    „Lorelei!", rief sie. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Oh, meine Ärmste! Bist du verletzt?"
    „Passen Sie gut auf sie auf", sagte Holt zu Angelina. „Ich komme zurück, so schnell es geht."
    „Ich muss dich begleiten!", schrie Lorelei

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