Wilde Rosen auf Mallorca
beiden letzten Monate gewesen waren, die voller Anspannung und harter Arbeit gewesen waren. Sie hatte lange, lange Zeit hart und schwer für “Carlyle Properties” gearbeitet. Aber es hatte ihr Leben ausgefüllt, sie beschäftigt, ihr keine Zeit gelassen, über andere Dinge nachzudenken oder zu grübeln.
“Aber Ihr Verhalten war sicher keine Hilfe.” So leicht wollte sie ihn nicht davonkommen lassen. Die letzten beiden Monate, in denen sie versucht hatte, mit ihm zu sprechen, waren die Hölle gewesen. “Und was den Urlaub in der letzten Woche anbelangt” – sie warf ihm einen kläglichen Blick zu –, “so wissen wir wohl beide, dass das nicht wahr ist.”
Er erhob sich abrupt. “Sie sagen also, es ist meine Schuld, weil ich ‘Carlyle Properties’ Schwierigkeiten bereitet habe?” Er ging ans Fenster hinüber und starrte ins Tal hinunter, auf das blaue Meer.
Juliet blickte auf seinen starren Rücken. Sie hätte sagen können, dass die Anspannung der letzten Monate nichts damit zu tun habe, wie sie sich jetzt fühlte. Aber das wäre eine Lüge gewesen. Was sie persönlich betraf, so waren die vergangenen zwei Monate ein Albtraum gewesen.
“Ich sagte, es war keine Hilfe”, sagte sie nochmals ruhig.
Liam drehte sich plötzlich zu ihr um. “Ich muss darüber nachdenken.” Er schritt zur Tür hinüber. “Ich werde Ihnen gleich etwas zu essen bringen.”
“Äh – könnte ich meinen Koffer aus dem Wagen haben?” fragte Juliet fast zaghaft, da sie spürte, dass Liam kurz vorm Explodieren war. Er war kein Mann, der es schätzte, auf seine Unzulänglichkeiten aufmerksam gemacht zu werden. “Ich würde mich gerne anziehen, bevor ich aufbreche”, erklärte sie auf seinen finsteren Blick hin.
Sein Mund wurde schmal. “Ich werde Ihren Koffer holen, Juliet, damit Sie einen Morgenmantel oder sonst was anziehen können und es im Bett ein wenig angenehmer haben. Aber Sie werden noch nicht abreisen”, fügte er grimmig hinzu.
Ihre Augen weiteten sich. “Aber …”
“In den nächsten vierundzwanzig Stunden wird sich nichts ändern, was ‘Carlyle Properties’ betrifft. Und Tomas sagte, dass Sie Ruhe brauchen und erheblich mehr zu essen”, knurrte er kompromisslos. “Und ich sagte Ihnen, dass ich nachdenken muss.”
Der Mann war wirklich unmöglich. Doch wenn er bei seinem Nachdenken zu dem Ergebnis kam, dass er dem Unternehmen helfen sollte, wäre dieser zusätzliche Tag vielleicht das Warten wert.
“Ich brauche nicht im Bett zu bleiben.”
“Tomas sagte, Sie müssen ruhen, und das werden Sie tun, verdammt!” erklärte Liam entschlossen.
Einem solchen Mann war Juliet nie zuvor begegnet. Er war absolut nicht wie William, der sehr höflich und fürsorglich gewesen war, der ihre Meinung über Dinge geschätzt und sie als ebenbürtig behandelt hatte. Liam hingegen behandelte sie wie jemanden, der sein Leben nur kompliziert machte. Und wahrscheinlich tat sie das auch.
“Dann also nur den Koffer”, willigte sie ein – wenngleich er eine Enttäuschung erleben würde, falls er glaubte, sie würde länger als die vereinbarten vierundzwanzig Stunden hierbleiben.
Er nickte kurz, bevor er ging. Juliet war kaum mit einem matten Seufzen zurück auf das Kissen gesunken, als er schon wieder mit dem Koffer zurück war. Er stellte ihn unmittelbar an der Schlafzimmertür ab und blickte sie streng an, bevor er den Raum wieder verließ.
Und Ihnen ebenfalls einen schönen Tag noch, dachte Juliet kläglich, während sie aufstand, um frische Kleidung aus dem Koffer zu nehmen. Ihr war klar, dass sie eine Belästigung für ihn war, dass er sie nicht hierhaben wollte, aber er war derjenige, der darauf bestanden hatte, dass sie blieb.
Männer! Nein … sie korrigierte sich langsam. Nur Liam Carlyle. Seit sie einander zum ersten Mal begegnet waren, hatte er sie nur abwechselnd herausgefordert und verspottet – bis auf die wenigen kurzen Minuten, als sie geglaubt hatte, er wolle etwas anderes von ihr. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken, wollte einfach nicht zugeben, dass sie sich für sehr kurze Zeit bewusst gewesen war, was für ein umwerfend attraktiver Mann er war. Und er schien sich ihrer auch sehr bewusst gewesen zu sein.
Aber das änderte nichts. Er war Williams Sohn und, was noch entscheidender war, er war Simons Bruder …!
“Essen Sie jetzt!” befahl Liam kurz, der ihr gestattet hatte, aufzustehen und sich zum Mittagessen am Pool zu ihm zu gesellen. “Ich weiß nicht, was mein Vater mit Ihnen
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