Wilde Rosen auf Mallorca
Fruchtsaft gewesen war, fiel ebenfalls herunter und zerschellte neben ihr auf dem kühlen Marmorboden.
Mehrere Sekunden lang saß sie benommen auf dem Boden, unfähig zu verarbeiten, was gerade geschehen war. Das konnte doch nichts mit dem Wein zu tun haben?
“Was, zum Teufel …!” Liam stürzte in das Zimmer und schaute finster drein, als er neben ihr stand.
“Passen Sie auf die Scherben auf!” warnte sie. Aber zu spät, denn er begann zu fluchen, nachdem er mit seinen nackten Füßen auf eine Scherbe getreten war.
“Macht nichts”, winkte er ab, wobei er das Glasstück, das nicht in seine Haut gedrungen war, von seinem Fuß abwischte. “Was ist passiert?” Er hockte sich neben sie.
Sie schluckte und strich ihr Haar zurück. “Ich weiß es nicht. Ich war aufgestanden, und im nächsten Augenblick, also – ja, ich bin umgefallen”, schloss sie verlegen. Nie zuvor war sie in Gesellschaft eines Mannes so wenig bekleidet gewesen. Und ausgerechnet vor Liam Carlyle musste das passieren.
Seine Augen wurden zu Schlitzen, während er ihren schlanken Körper musterte. “Und Sie sind sich sicher, dass Sie nicht schwanger sind?” fragte er schließlich scharf.
Juliet atmete heftig ein. Sie errötete vor Wut, und ihr Mund wurde zu einer schmalen Linie. “Ja, das habe ich Ihnen doch schon gesagt!” rief sie, wobei sie seinen Blick herausfordernd erwiderte.
Liam schaute sie mehrere Sekunden lang an und schüttelte dann den Kopf. “Was, zum Teufel, ist los mit Ihnen?” brummte er. “Das ist ja keine normale Reaktion auf zu viel Alkohol.”
“So viel habe ich nicht getrunken …”
“Ich glaube wirklich nicht, dass das noch wichtig ist, Juliet”, unterbrach er ruhig ihren wütenden Protest.
“Warum erwähnen Sie das dann dauernd?” Ihre Augen blitzten.
“Ich glaube, Sie brauchen einen Arzt”, sagte er nachdenklich, ihren Ausbruch ignorierend.
“Seien Sie nicht albern!” schimpfte Juliet, die sich am Bett festhielt, während sie sich langsam aufrichtete. Die Wände drehten sich jetzt nicht mehr so um sie. Wenn sie alles langsam angehen würde …
“Legen Sie sich wieder ins Bett!” befahl Liam, während er aufstand. “Ich werde einen Freund anrufen, der Arzt ist.”
“Ich will keinen Arzt”, beharrte sie stur – aber sie legte sich dennoch wieder ins Bett, weil ihre Beine erneut zu zittern begannen.
“Ich erinnere mich nicht, Sie gefragt zu haben, was Sie wollen”, erklärte Liam ihr arrogant. “Sie sind Gast in meinem Hause. Offensichtlich ist Ihnen nicht gut. Also werde ich einen Arzt rufen.”
Sieh an! Gott, er war wirklich der herrischste Mann, der ihr je begegnet war! “Und ich habe dazu gar nichts zu sagen?” fragte sie herausfordernd.
“Überhaupt nichts”, bestätigte er gelassen.
“Sie wollen keine Leiche im Haus haben!” sagte sie spöttisch.
Er sah sie kühl an. “Mit einer Leiche wäre leichter fertig zu werden als mit einer kranken Frau”, verkündete er, bevor er wieder das Schlafzimmer verließ.
Juliet verzog rebellisch den Mund, während sie sich im Bett aufrichtete. Sie war davon überzeugt, dass das, was immer ihr fehlen mochte, nichts Ernstes war. Und sie hatte noch immer die Absicht abzureisen – sobald sie lange genug aufbleiben konnte, um sich anzuziehen.
“Erschöpfung!” sagte Liam angewidert, der wieder auf der Kante von Juliets Bett saß, das sich in einem Gästezimmer befand, wie sie nach Ankunft des Arztes festgestellt hatte.
Liams Freund Tomas war sehr freundlich und zuvorkommend, aber außerordentlich gründlich bei seiner medizinischen Untersuchung gewesen. Er hatte schließlich erklärt, dass sie unter Erschöpfung leide und dass sie wahrscheinlich nicht regelmäßig oder oft genug esse, um genug Kraft für den Geschäftsalltag zu haben. Juliet wäre gut ohne den letzten Hinweis ausgekommen, da Liam bereits hinreichend Bemerkungen über ihre Essgewohnheiten gemacht hatte.
“Was, verdammt, haben Sie getan, dass Sie so erschöpft sind?” fragte Liam jetzt, den Blick auf ihr blasses Gesicht gerichtet. “Ich dachte, Sie hätten die letzte Woche Urlaub gemacht”, fügte er vorwurfsvoll hinzu.
Bei seinem Verhalten sah Juliet rot. Was sie getan hatte? “Ich habe in den letzten beiden Monaten versucht, eine Firma mit einem Partner zu führen, der sich weigert, kooperativ zu sein!” Sie funkelte ihn an.
“Es ist also meine Schuld, ja?” sagte er schneidend.
“Nicht ganz”, gab sie zu. Sie wusste sehr wohl, dass es nicht nur die
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