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Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Ker
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gemacht hat, aber Sie sehen aus, als würden Sie durchbrechen, wenn Sie noch etwas mehr Druck ausgesetzt sind!” fügte er angewidert hinzu.
    “Ich sagte Ihnen doch” – Juliet beherrschte sich nur mit Mühe –, “William hat überhaupt nichts mit mir gemacht.”
    “Nur ein väterliches Auge auf Sie gehabt, was?” höhnte Liam. “Da hat er aber verdammt schlechte Arbeit geleistet!”
    Sie hatte versucht, etwas von dem Obst, Käse und frischen Brot zu essen, das Liam zum Mittagessen bereitgestellt hatte, aber es schien, dass der Mann jedes Mal einen Streit begann, wenn sie sich auch nur bemühte, in seiner Gesellschaft zu essen. Sie würden nie einer Meinung über William sein, und so war es vergeblich, überhaupt über den älteren Mann zu sprechen.
    “Warum verkaufen Sie Ihre Hotelanlage hier?” Sie versuchte, das Thema zu wechseln.
    Er hob die Brauen. “Wer sagt, dass ich das tue?”
    Juliet runzelte die Stirn. “Ihre Sekretärin …” Sie brach ab, schaute ihn aufmerksam an und legte die Apfelsine ab, die sie zu essen versucht hatte. “Haben Sie es genossen, dieses Spielchen mit mir zu spielen, Liam?” sagte sie scharf. Ihr wurde plötzlich bewusst, dass er das getan hatte, begriff zu spät, dass keine von Liams Sekretärinnen so indiskret gewesen wäre, eine derart wichtige Information über seinen Aufenthaltsort und den scheinbaren Verkauf eines seiner Hotels einer völlig Fremden am Telefon zu geben. Es sei denn, sie hätte den Auftrag dazu gehabt!
    “Nicht besonders.” Er schüttelte den Kopf. “Ganz sicher nicht, nachdem ich Ihnen erst einmal begegnet war”, fügte er grimmig hinzu. “Sie sind nicht das, was ich erwartet hatte, Juliet.” Er schaute sie nachdenklich aus zusammengekniffenen Augen an, als ob er sich noch immer nicht ganz im Klaren über sie sei, eben weil sie nicht das war, was er “erwartet” hatte.
    Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, was er erwartet hatte, und das war nicht sehr erfreulich. Oh, ihr war klar, dass das nicht zu ihrem Vorteil ausfiel! Sie war eine junge Frau, die mehrere Jahre mit einem sehr viel älteren Mann zusammengelebt hatte.
    “Und unter Berücksichtigung Ihres Zustandes hat mein Vater wohl alles aus Ihnen herausgeholt”, fügte Liam grob hinzu.
    Juliet keuchte – was sie in der Nähe dieses Mannes nur allzu oft zu tun schien. Aber er machte so gemeine Bemerkungen, dass es unmöglich war, das zu lassen!
    “Arbeitsmäßig, meinte ich natürlich”, fügte er verächtlich hinzu.
    “Natürlich”, pflichtete sie ihm bissig bei.
    “Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, Sie sollen essen.” Er blickte betont auf das Essen, das noch immer auf dem Teller lag.
    “Und Sie sind daran gewöhnt, dass die Leute das tun, was Sie ihnen sagen, nicht wahr?” spottete Juliet.
    “Gewöhnlich, ja, natürlich”, sagte er ohne Einbildung. “Ich leite ein Millionenunternehmen, Juliet. Irgendjemand muss schließlich Anweisungen geben.”
    Und eine kleine Firma wie “Carlyle Properties” war nicht einmal die Mühe eines Nachdenkens wert. Das begriff sie jetzt.
    “Ich bin keiner Ihrer Angestellten, Liam”, erklärte sie ihm ruhig. “Und Auseinandersetzungen wie diese, wenn ich versuche zu essen, sind meinem Appetit nicht förderlich!”
    Er schnitt eine Grimasse. “Daran bin ich also auch schuld?” Er schüttelte kläglich den Kopf. “Ich wette, Sie sind im Geschäft beeindruckend, was? Niemand würde glauben, dass hinter diesem zerbrechlich wirkenden Äußeren eine Frau aus Stahl steckt!”
    “Eine Frau aus Stahl?” Er musste scherzen! Oh, sie hatte es gelernt, gegenüber den vielen Schlägen des Lebens unempfindlich zu sein, aber als unbeugsam würde sie sich sicher nicht bezeichnen.
    “Vielleicht kann ich am Ende doch verstehen, warum der alte Herr Sie in seiner Nähe hielt”, überlegte Liam. “Wenn alles andere versagte, fuhr er die großen Geschütze auf.”
    “Liam …”
    “Oder, in diesem Fall, die kleinen”, fuhr er spöttisch fort, wobei er sie betont von oben bis unten musterte. “Wer könnte gegenüber einem kleinen Kümmerling, wie Sie es sind, schon als harter Geschäftsmann auftreten?” Er schüttelte wieder den Kopf.
    Du könntest das, hätte Juliet sagen können. Aber sie tat es nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, an der Bemerkung “kleiner Kümmerling” Anstoß zu nehmen. “Ihr Vater hat mich als seine Assistentin behalten, weil ich in meinem Beruf gut war – und bin!” erklärte sie ihm steif. “Aus

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