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Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Ker
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kam, gepflegt. Fast sechzig Jahre alt, hatte Janet alle Veränderungen im Hause miterlebt.
    Sie wirkte erfreut darüber, Liam in seinem alten Zuhause zu sehen. “Warum hat mir niemand gesagt, dass Sie kommen?” Sie schaute Juliet ein wenig tadelnd an. “Ich hätte Ihr altes Zimmer vorbereiten können”, sagte sie mit einem Kopfschütteln.
    Liam verzog das Gesicht. “Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich bleibe oder nicht”, sagte er knapp, als er die ältliche Haushälterin schließlich losließ. “Und wenn ich bleibe, dann möchte ich ganz sicher nicht mein altes Zimmer!”
    Janet wirkte verletzt. “Aber …”
    “Können wir einen Tee haben, Janet?” Juliet übernahm ruhig das Kommando. An Liams sturem Zug um den Mund erkannte sie, dass er nicht die Absicht hatte, sich etwas aufdrängen zu lassen, was er nicht wollte – nicht einmal von der Frau, die er seit seiner Geburt vor achtunddreißig Jahren kannte. “Es ist ein anstrengender Tag gewesen”, übertrieb sie – die Reise war so glatt verlaufen, dass es schwerfiel, zu glauben, dass sie tatsächlich wieder in England waren. Aber Liam wirkte, als ob er für einen Tag bereits genug hätte. Die Rückkehr nach “Carlyle House” bedeutete für ihn offensichtlich eine Anstrengung.
    “Ich werde ihn gleich bringen.” Janet war sichtlich froh, etwas Nützliches zu tun. “Es ist schön, Sie wieder hier zu sehen, Mr. Liam.”
    Liam schüttelte den Kopf, nachdem die Haushälterin hinaus in die Küche gegangen war. “Janet hatte ich völlig vergessen”, erklärte er stirnrunzelnd.
    Juliet bezweifelte, dass er sie tatsächlich vergessen hatte. Er hatte nur jede Erinnerung an seine Familie und alles, was mit ihr zu tun hatte, während der letzten zehn Jahre verdrängt. Was immer der Grund für den Bruch mit seiner Familie gewesen sein mochte – sie bezweifelte, dass sie das je erfahren würde –, es musste etwas Schwerwiegendes gewesen sein.
    “Danke!”
    Sie schaute Liam fragend an, da sie die ruhige Bemerkung nicht verstand.
    “Für die Bitte um Tee”, erklärte er reumütig. “Sie sind schon ein recht scharfsinniges kleines Ding, nicht wahr?” bemerkte er, während er zum Wohnzimmer schritt.
    “Würden Sie bitte aufhören, so herablassend über meine Größe zu sprechen?” entgegnete Janet. Sie hatte Mühe, mit ihm mitzukommen.
    Er drehte sich zu ihr um. Sein Gesicht zeigte echte Überraschung. “Ich wollte nicht herablassend sein.” Er runzelte die Stirn. “Es ist nur – also, Sie können doch nicht leugnen, dass Sie wirklich etwas klein geraten sind, oder?” Er verzog das Gesicht. “Nach unserer Reise sind Sie offensichtlich ein wenig gereizt.” Er sah sie nachdenklich an. “Vielleicht hätten wir noch ein paar Tage mit der Rückkehr warten sollen.”
    Ein paar Tage mehr, an denen dieser Mann ihr ständig gesagt hätte, was sie zu tun habe, und sie hätte ihm eines der Tabletts mit dem Essen an den Kopf geworfen! “Mir geht es ausgezeichnet. Danke!” erklärte sie ihm scharf. “Ich würde es nur begrüßen, wenn Sie mich zur Abwechslung als erwachsene Frau behandeln würden!”
    “Ich dachte, das täte ich”, sagte er ruhig.
    Juliet schaute zu ihm hinüber, während sie vor dem Kamin stand. In seinem Tonfall war etwas zu Intimes gewesen. Aber seit jenem Morgen, als sie in ihrer Unterwäsche im Bett gelegen hatte, hatte es keinen weiteren Hinweis darauf gegeben, dass er sie als Frau überhaupt zur Kenntnis genommen hatte – was gewiss keine erkennbare Erwiderung des intensiven Gefühls bedeutete, das so flüchtig zwischen ihnen bestanden hatte.
    Sie schluckte schwer. “Als Geschäftspartnerin dann”, korrigierte sie sich verlegen. Sie spürte, dass jetzt eine physische Spannung zwischen ihnen vorhanden war. Aber es war das Letzte, was sie ausgerechnet mit diesem Mann haben wollte – mit irgendeinem Mann.
    “Für den Augenblick.” Er nickte kurz. “Wir werden erst wissen, wie lebensfähig die Firma ist, wenn ich mir ‘Carlyle Properties’ angesehen habe”, erklärte er auf ihren fragenden Blick hin.
    Juliet konnte nur annähernd vermuten, was er meinte und was er tun würde, wenn er später feststellte, dass die Firma nicht lebensfähig war!
    “Sie …” Sie brach abrupt ab, als Janet mit dem Teetablett hereinkam, auf dem auch einige appetitliche Sandwiches lagen. “Danke, Janet!” Sie lächelte die ältere Frau an.
    “Ich werde für alle Fälle ein Zimmer für Sie vorbereiten, Mr. Liam”, erklärte die

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