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Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Ker
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Tür betont leise hinter sich geschlossen hatte, schritt er energisch durch den Raum und blickte sich dabei neugierig um. Juliets Raum war in Blau und Weiß gehalten – weiße Wände, dunkelblauer Teppich. Ihr Schreibtisch und die Stühle aus dunklem Holz waren einfach und praktisch, nicht so üppig verziert wie Williams Büromöbel. Sie zog es vor, in dieser mehr klinischen Atmosphäre zu arbeiten, fühlte sich in der Kargheit des Raumes wohl.
    Sie lehnte sich zurück, war entschlossen, nicht eingeschüchtert zu sein. “Ich glaube nicht, dass dieser Raum deinen Vorstellungen entspricht”, bemerkte sie trocken.
    Er reagierte mit einem gleichgültigen Schulterzucken. “Der eine ist mir so egal wie der andere”, stellte er verächtlich fest. “Mein Kommentar bezog sich auf die Tatsache, dass sich in dem Büro meines Vaters keine Informationen über ‘Carlyle Properties” befinden.”
    Sie hatte gewusst, dass es nicht lange dauern würde, bis er das bemerkte – tatsächlich war sie sogar überrascht darüber, dass es so lange gedauert hatte. Nach Williams Tod hatte sie nicht in seinem Büro arbeiten wollen. Es war also nur logisch gewesen, dass sie seine sämtlichen Unterlagen in ihr Büro hinübergeholt hatte. Sie waren in den Aktenschränken verstaut, die eine Wand ihres Büros säumten.
    Liam nahm ihren Blick in diese Richtung wahr. “Sollen wir sie zurückbringen, oder soll ich hier arbeiten?” Er wandte sich ihr wieder herausfordernd zu.
    Dass er hier arbeitete, wollte sie ganz gewiss nicht, und das wusste er, verdammt! “Ich habe John gebeten, in mein Büro zu kommen”, erwiderte sie, so ruhig sie konnte. “Wir werden alle wichtigen Unterlagen im Laufe des Vormittags in Will… – in dein Büro bringen.”
    Er schüttelte den Kopf. “Das ist nicht genug, fürchte ich”, stellte er scharf fest.
    Er “fürchtete” überhaupt nichts – er war nur sehr entschlossen, die Dinge so zu haben, wie er sie haben wollte. Und das schloss die Carlyle-Akten mit ein! “Ich …” Sie brach plötzlich ab und blickte zur Tür, als John Morgan nach kurzem Klopfen ihr Büro betrat.
    “Juliet, man munkelt …” John brach ebenso abrupt ab und wirkte verlegen, als er den anderen Mann im Zimmer stehen sah.
    Liam schaute ihn abwägend an. Er stand völlig entspannt da. Was die beiden anderen Personen in dem Raum sicher nicht waren, wie Juliet offen zugestand.
    “Man munkelt …?” forschte Liam, wobei er seinen Blick auf den jüngeren Mann richtete.
    John fasste sich und richtete sich etwas auf, obwohl seine Wangen noch leicht gerötet blieben. “Man munkelt, dass Sie Edward Carlyle sind”, verkündete er.
    Liam nickte kurz. “Das bin ich”, bestätigte er kurz. “Aber meine Freunde nennen mich Liam”, fuhr er weniger barsch fort, während er grüßend die Hand ausstreckte. “Was wahrscheinlich der Grund dafür ist, warum mich Juliet alles andere als Liam nennt”, fügte er spöttisch hinzu.
    John schien sich nicht ganz sicher zu sein, was die letzte Bemerkung anbelangte, schüttelte aber die Hand des älteren Mannes. “John Morgan”, erklärte er, “ich war Ihres Vaters …”
    “Juniorassistent.” Liam nickte. “Das Einzige, was im Büro meines Vaters geblieben zu sein scheint, sind die Personalakten”, sagte er kühl, womit er Juliet daran erinnerte, dass wenig dort geblieben war.
    Ihr Mund wurde auf diese unausgesprochene Zurechtweisung hin schmal. “Dein Vater und ich hatten beide Kopien dieser Akten, so dass es nicht nötig war, sie für mein Büro zu duplizieren”, erwiderte sie trotzig.
    “Hm!” Liam nickte langsam, wobei er ihren Blick ebenso kühl erwiderte. “Ich hatte mir so etwas gedacht”, erklärte er bissig. “Nett, Sie kennen gelernt zu haben, John”, sagte er etwas herzlicher zu dem jüngeren Mann. “Ich bin mir sicher, Sie und mein Vater haben gut zusammengearbeitet. Ich hoffe, bei uns läuft das ebenso.”
    Juliet warf ihm einen scharfen Blick zu. Was meinte er mit dieser Bemerkung? Sicher würde Liam doch stiller Teilhaber sein, wenn er damit einverstanden war, diese Firma bestehen zu lassen? Aber irgendwie bezweifelte sie, dass Liam an irgendetwas in seinem Leben still teilhaben könnte.
    “Um unser Gespräch fortzusetzen”, unterbrach Liam barsch ihre Gedanken, und in seiner Stimme war keine Wärme mehr, “im Laufe des Vormittags ist mir aber nicht schnell genug”, wiederholte er entschlossen.
    Sie hatte das bereits vermutet. “Hör zu, Liam …”, sie benutzte

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