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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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brauchen mochte. Dann durchwühlte sie ihre Tasche nach Harriets Weihnachtsgeschenk, das, so hatte Harriet befohlen, sie vorzeitig öffnen mußte. Sie fand es und zog es an: Es war eine blaue, gestreifte Kochschürze, die ihr bis an die Knie reichte.
    May hatte ihr auch Kleidungsstücke geschenkt: knöchellange, rote Thermounterhosen und ein wollenes Unterhemd. Außerdem hatte sie Sally ein paar Gummistiefel geliehen, die grün waren und die richtige Größe hatten, und einen Overall, der eine Spur zu kurz war, aber, wie May angemerkt hatte, Sally hatte den richtigen Hintern dafür.
    Zusätzlich hatte sie all ihre eigenen warmen Sachen mitgenommen. Doch selbst Harriet war verwundert, als Sally zwei Pakete Natrongranulat, eine Flasche extra starker Bleiche und zwei Paar Gummihandschuhe aus den firmeneigenen Vorräten nahm. Mit dieser Ausrüstung, dachte Sally zuversichtlich, war sie für alles gewappnet, Tante Sophie, Schneestürme und Lucys Tücke.
    Und sie hatte zwei Weihnachts-Kochbücher dabei, die sie als Sonderangebot in einer Buchhandlung entdeckt hatte, und ein Notizbuch, um Listen zu machen. Harriet vertrat den Standpunkt, eine Liste sei das Allheilmittel für jede Krisensituation. Wenn man alles aufschrieb, was zu erledigen war, etwa zusätzliche Milch zu bestellen und Ersatzbirnchen für die Lichterkette zu kaufen, dann überstand man es schon irgendwie.
    Sally stellte den Kessel auf den Herd und setzte sich an den Küchentisch. Dann schlug sie das Notizbuch auf, kramte einen Stift aus ihrer Handtasche und schrieb das Datum oben auf die erste Seite. Dann folgte Punkt eins: Schlafzimmer Gästen zuordnen.
    Als James eine Stunde später ins Haus kaum, schien er überrascht, sie zu sehen. Es war beinah, als hätte er völlig vergessen, daß sie heute ankommen sollte. Sally hörte ihn kommen, stand auf, stürzte auf ihn zu und wollte ihn umarmen, aber er ergriff ihre Hände und hielt sie von sich ab.
    »Kommen Sie mir nicht zu nahe, ich stinke nach Kuh.«
    Er hätte sämtliche Gerüche des Royal Agricultural Showground in sich vereinen können, es wäre Sally egal gewesen. Doch sie drängte sich ihm nicht auf, selbst wenn er in seiner abgetragenen Barbour-Jacke und der flachen Mütze auf dem Kopf besonders unwiderstehlich aussah. Es konnte nur schaden, sich einem Mann an den Hals zu werfen, vor allem, wenn er auf der Hut war vor Frauen, die so wirkten, als wollten sie eine weiße Hochzeit, zwei Komma vier Kinder und einen hälftigen Anteil an der Farm. Sally glaubte nicht, daß er von allein auf solche Ideen gekommen wäre, aber ganz sicher hatte Lucy nichts unversucht gelassen, um seinen Argwohn zu wecken. Sie mußte geduldig sein. Im nächsten Moment schalt sie sich, weil ihre Phantasie mit ihr davongaloppiert war. Sie wollte überhaupt keinen Farmer heiraten, also warum dachte sie die ganze Zeit daran?
    »Hallo, James«, sagte sie hastig, falls ihre Gedanken ihn erschreckt hatten. »Wie schön, Sie zu sehen. Möchten Sie Tee? Das Wasser hat gerade gekocht.«
    James zog sich einen Stuhl unter dem Tisch hervor. »Tee wäre wunderbar. Wie herrlich es ist, aus dem Stall ins Haus zu kommen und von einer schönen Frau in einer warmen Küche mit einer Tasse Tee begrüßt zu werden.«
    Sally stand mit dem Rücken zu ihm und lächelte vor sich hin, als sie seinen Tee aufschüttete. So ist es richtig, dachte sie, denk nur weiter in diese Richtung.
    »Lucy hat mir erzählt, Sie haben jetzt Bettwäsche?«
    »Ja, wenigstens für vier. Das sollte für Weihnachten reichen, oder?«
    »Wie viele Leute haben wir denn über Nacht im Haus?«
    »Nur Sie, mich und Tante Sophie. Aber wir sollten sicherheitshalber noch ein zusätzliches Bett herrichten, falls irgendwer zuviel trinkt, um noch nach Hause zu fahren.«
    »Und wie viele Leute kommen zum Weihnachtsessen?«
    James überlegte. »Mal sehen ... Lucy, Alexander, Gina und Gus, das sind vier. Sie, ich, Tante Sophie, Liz und Peter mit ihren zwei Kindern und Onkel John. Ich glaube nicht, daß unsere Cousine Rebecca kommt, aber ganz genau weiß ich’s nicht. Wie viele sind das?«
    »Zwölf oder dreizehn«, sagte Sally mit schwacher Stimme.
    »Und dann wär’ da noch Damien. Er kommt manchmal, aber ich glaube, er hat dieses Jahr irgendwas anderes vor. Vermutlich werden wir das Dinner im Eßzimmer machen müssen. Waren Sie schon drin? Gleich rechts von der Diele, wenn man ins Haus kommt.«
    »Sie wollten mir das Haus zeigen, als ich kürzlich hier war, aber irgendwie haben wir die

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