Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
hast du vermasselt, Lenchen. Du hast genau das getan, was du tun solltest. Ich wollte, dass du heute dein Safeword benutzt.«
Ungläubig blickte sie zu ihm auf. »Wieso?«
»Weil ich sicher sein muss, dass du es tust. Es kann tausend Gründe geben, wieso du während einer Session doch merkst, dass es sich nicht gut anfühlt, und dass ich es nicht merke. Dann musst du das Safeword aussprechen. Und, ehe du fragst, nein, ich will nicht mit dir in meinen Lieblingsklub, sondern wirklich mit dir ausgehen. Ich wollte dich nur schockieren.« Zärtlich streichelte er ihre Wange. »Lenchen, du hast genau das Richtige getan. Du bist gerade erst dabei zu entdecken, was alles in dir schlummert.«
»Heißt das …«, stammelte sie und wusste nicht, wie sie die widerstreitenden Gefühle zum Ausdruck bringen sollte.
»Wenn ein Dom seinem Partner Vorwürfe macht, nur weil er das Safeword ausgesprochen hat, hat er etwas nicht verstanden, Lenchen. Es ist dein gutes Recht, jederzeit abzubrechen, wenn es dir nicht gutgeht. Natürlich solltest du es nicht leichtfertig tun – aber wenn du das Safeword sagst, werde ich den Teufel tun und dir deshalb Vorwürfe machen.«
Lena schniefte noch einmal laut auf. »Und jetzt?«
»Jetzt beruhigst du dich. Dann würde ich vorschlagen, dass ich dich in ein Restaurant deiner Wahl einlade – als Entschädigung für diesen Schock sozusagen. Wenn wir wieder nach Hause kommen, sprechen wir in Ruhe darüber, wie es mit uns beiden weitergehen soll.«
Das freundliche Blitzen in seinen Augen brachte Lena dazu, mit ihrem Vorschlag herauszuplatzen, ohne wirklich darüber nachzudenken. »Wenn das so ist, dann würde ich gerne ins French Toast . Sie sollen dort die besten Austern der Stadt haben.«
Sofort begann ihr Herz wieder laut und heftig zu schlagen. Das French Toast war immerhin einer der neuesten Edelschuppen. Das Restaurant hatte vor noch nicht einmal einem Monat aufgemacht und galt als letzter Schrei. Wenn sie noch mit Max zusammen gewesen wäre, er hätte sie garantiert dorthin ausgeführt.
»Madame hat Geschmack«, stellte Sebastian grinsend fest und stand auf. Er reichte ihr eine Hand und half ihr auf. »Ich rufe an und mache einen Tisch klar. Solange du mich nicht zwingst, Austern zu essen, ist mir alles recht. Ich hasse diese Dinger.«
»Und ich habe gehört, dass sie gut für die Manneskraft sind«, ließ sie ihn wissen.
»Ab ins Bad mit dir, ehe du zu frech wirst«, gab er zurück und zog sie in eine feste Umarmung. Seine sanften Lippen trafen auf Lenas Stirn. »Als ob ich das nötig hätte. Und überhaupt – woher hast du dieses Wort? Manneskraft«, äffte er sie leise nach und brachte Lena damit zum Kichern.
Spielerisch schlug er ihr auf den Hintern. »Ab mit dir, Lena. Sonst muss ich dich leider ficken. Du bist unglaublich verführerisch, wenn du glücklich bist.«
Lena stand auf und schnitt eine Grimasse. »Und was hättest du getan, wenn ich mein Safeword nicht benutzt hätte?«, fragte sie, als sie schon halb an der Tür waren.
»Dann hätte ich dir deinen süßen, kleinen Hintern versohlt, bis du es getan hättest«, antwortete er mit einem Grinsen und zwinkerte ihr zu. »Geh endlich, Leni!«
***
»Rotwein oder Weißwein?« Sebastian warf lässig seine Hausschlüssel in die Schale und deutete mit einem Nicken in Richtung des Sofas. Barfuß tapste Lena durch den Raum. Natürlich, ihre alberne Angst um das Parkett. Er schmunzelte, öffnete den Kühlschrank und holte eine Flasche Weißwein heraus. »Erde an Venus. Rotwein oder Weißwein?«
Lena schüttelte einfach nur den Kopf und schien aus einem Traum aufzuwachen. »Ich muss nachher noch nach Hause kommen.«
»Ich zahle dir ein Taxi. Um die Zeit lasse ich dich nicht mehr alleine nach draußen. Keine Widerrede.« Sebastian holte zwei Gläser aus dem Regal und setzte sich neben sie. Auf der Heimfahrt war Lena immer stiller geworden, und das, obwohl sie während des Essens lebhaft und geradezu überschwänglich gewesen war.
Er musterte sie von der Seite, während er ihnen einschenkte. »Worüber grübelst du, Lenchen?«
»Über dich. Uns. Über diese Sache.« Lena nahm ihm das Glas aus der Hand und drehte es zwischen den Fingern.
»Es ist alles nicht so einfach, nicht wahr?« Sebastian kämpfte gegen die Trockenheit in seinem Mund an. »Glaub mir, ich weiß, wie schwer das ist. Sich einzugestehen, dass man anders ist. Dass die meisten Menschen das, was wir tun, als pervers bezeichnen würden.«
Lena prostete ihm
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