Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Mal gefangen nahm, wenn sie bei Sebastian war. Ob dieses Lächeln wirklich nur gespielt sein konnte?
Lena nippte an ihrem Rotwein und schob das oberste Papier zur Seite. Was hatte er gesagt? Dass sie anfangen sollte, an sich selbst zu glauben? Das klang nicht wirklich danach, als wäre es ihm egal, was sie mit ihrem Leben anstellte.
Ihr Handy vibrierte einmal kurz und erinnerte sie daran, dass sei eigentlich Feli hatte anrufen wollen. Feli hatte weit mehr Erfahrung mit Männergeschichten als sie. Wenn ihr jemand helfen konnte, diese wirren Gefühle in ihrem Magen zu sortieren, dann Feli.
Süße, ich hoffe, Du bist okay? Meld Dich bitte, Basti.
Lena starrte auf die SMS und kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich war es nur wieder eins seiner Spielchen. Oder reines Pflichtbewusstsein.
Mir geht’s gut, danke. Viel Arbeit., simste sie zurück.
Ein Teil ihres Herzens hoffte, dass er sich wirklich um sie Sorgen machte. Der andere Teil sagte ihr, dass sie diese Hoffnungen besser gleich begrub, wenn sie nicht schon wieder mit einem gebrochenen Herzen aus einer Beziehung herausgehen wollte.
Noch auf? Du solltest Dich besser ausruhen. Samstag Abend, 19 Uhr?
Eigentlich sollte sie nicht mehr darauf hereinfallen. Lena biss sich auf die Unterlippe und drehte das Handy zwischen ihren Fingern, bis es ihr beinahe entglitt. Dieser Wechsel im Tonfall, von besorgt auf befehlend, das war alles reines Kalkül. Es war bestimmt nicht böse gemeint, aber er wusste, wie er mit Frauen umgehen musste, um sie herumzubekommen.
Keine Zeit , schrieb sie zurück und schob ihr Handy unter einen Papierstapel. Diese ganze Idee war von Anfang an idiotisch gewesen. Feli würde sicherlich sagen, dass sie einfach hoffnungslos romantisch war und sich besser von diesem altmodischen Familienquatsch verabschieden sollte. Aber sie war nun einmal so. Romantisch. Hoffnungslos romantisch. Und jemand wie Sebastian passte in diese Träume einfach nicht hinein.
Das vehemente Vibrieren ihres Handys unter dem Papier zerrte an ihren Nerven. Wieso versuchte er auch noch, sie anzurufen? Um diese Zeit? Sie klammerte sich an ihrem Weinglas fest, bis ihr Handy endlich verstummte.
Nur um dann sofort wieder zu vibrieren.
Entnervt griff sie nach ihrem Handy. Irgendwie musste sie Sebastian klarmachen, dass das alles aufzuhören hatte. Sonst würde sie am Ende nur wieder mit ihrem Liebeskummer alleine zurückbleiben. Das war der Nachteil daran, wenn man hoffnungslos romantisch war.
Es tut mir leid, wenn ich Dich verletzt habe, Süße. Sprich mit mir, bitte. Ich glaube, wir haben da ein paar Dinge, die wir klären sollten.
Es gab nichts zu klären. Sie biss sich auf Lippe, bis es schmerzte, und tippte dann mit zittrigen Fingern ihre Antwort in das Handy. Sie wollte Max. Sie wollte ihr altes Leben wieder haben, ihn heiraten und dieses Für immer und ewig auch ernst nehmen.
Sebastian war nur eine Affäre.
Es gibt nichts zu klären. Wir haben guten Sex, das ist alles. Sonntagnachmittag?
Diesmal wartete sie erstaunlich lange auf seine Antwort.
Du willst es nicht verstehen, oder? Der Einzige, der hier über Zeit und Ort bestimmt, bin ich. Sonntag, 13 Uhr.
Lena atmete tief durch. Morgen würde sie Max anrufen. Einfach nur ein bisschen mit ihm reden, herausfinden, wie es mit ihm und seiner unsäglichen Kikki lief. Und Sebastian möglichst bald wieder vergessen.
Es ist mir ein Vergnügen, Dominus .
Das war wenigstens fester Boden unter ihren Füßen. Jetzt musste sie nur noch lernen, dass nicht hinter jedem Flirt die Liebe ihres Lebens wartete und dass Sex nichts mit Romantik zu tun hatte.
Feli konnte das ja auch.
***
Sebastian war wie immer, als sie sein Loft betrat. Ein hastiger Kuss auf die Wange, ein charmantes Lächeln, ein Kompliment für ihre Kleidung. Lena suchte nach irgendwelchen Anzeichen dafür, dass bei ihm auch Gefühle hinter diesem ganzen Spiel steckten, aber wenn es überhaupt welche gab, verbarg er sie gut.
Hatte sie sich das alles wirklich nur eingebildet? Lena schob die wirren Gefühle in ihrem Kopf mühsam beiseite und versuchte wenigstens, sich auf das zu konzentrieren, was er ihr gerade erzählte.
»Du hörst mir nicht zu, Lena, kann das sein? Worüber denkst du nach, Süße?«
Da war es wieder, dieses vertraut klingende Wort, das er in seinen Nachrichten benutzt hatte. Lenas Hände krallten sich in den dünnen Stoff ihres Rockes. »Nichts. Ich frage mich nur, wieso du so viel Wert darauf legst, immer alles mit mir abzusprechen. Ich
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