Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
dachte, du bist der Einzige, der hier etwas zu sagen hat.«
Es war ein Spiel, und in diesem Spiel war es besser, den Angriff selbst zu führen. Lena lächelte ihn herausfordernd an. Geht doch.
Ein Zucken ging durch seine rechte Wange. »Weil du keine Ahnung von dem hast, was wir hier tun, darum«, gab er dann zurück und klang beinahe patzig. »Wenn ich herausgefunden habe, was genau dich anmacht und was nicht, dann können wir anders spielen. Aber nicht vorher.«
Klang er nicht doch ein wenig verletzt? Siehst du, du fängst schon wieder an. Vergiss die Romantik. Lena versuchte einen unschuldigen Augenaufschlag. »Worauf wartest du dann noch? Vom Reden alleine wirst du es nicht herausfinden.«
Für den Bruchteil einer Sekunde kam es ihr so vor, als ob er von ihrem Verhalten überrascht wäre. Dann fing er sich, setzte sich auf und bedachte sie mit diesem kalten Blick. »Willst du etwa frech werden, Serva?«
»Möglicherweise«, entgegnete sie und genoss die Aufregung, die durch ihren Körper schoss. Es fühlte sich verboten gut an, ihn auf diese Weise zu provozieren. »Mein Herr gibt mir gerade wenig Grund, ihn zu fürchten.«
Das Funkeln in Sebastians Augen war vielversprechend. Ein kalter Schauder jagte ihr über den Rücken. Die Reaktion ihres Körpers war verräterisch.
»Das wollen wir noch sehen.« Er stand auf und drehte sich um. Mit langsamen Schritten ging er hinüber zu der Fensterfront. »Du weißt, wie du auf mich zu warten hast, Serva.«
Ihre harten Nippel verrieten sie. Lena widerstand dem Drang, die Arme vor dem Körper zu überkreuzen, um diese Zeichen ihrer Erregung zu verbergen. Das würde die Lena tun, die zu feige war, um einfach nur eine bedeutungslose Affäre mit irgendeinem Typen zu haben. »Ich werde versuchen, meinen Herrn zu erfreuen.«
»Das solltest du besser, Serva. Sonst wird du spüren, was es bedeutet, wenn ich dich bestrafe.«
Seine dunkle Stimme kroch Lena unter die Haut. Sie umging ihren Verstand und verband sich unmittelbar mit der wachsenden Erregung.
»Worauf wartest du noch, Serva?«
Sie lächelte und holte noch einmal tief Luft, ehe sie sich auf den Weg in das Spielzimmer machte. Ganz genau so sollte es sein. Keine unnötigen Gefühle.
***
Sebastian brauchte einige Minuten, um zur Ruhe zu finden. Er war immer stolz darauf gewesen, dass er seine Gefühle aus diesem Spiel herausließ. Es konnte zu nichts Gutem führen, wenn man das eine mit dem anderen vermischte.
Er lehnte seine heiße Stirn gegen das Fensterglas und starrte auf die Dachterrasse. Wann hatte sich das geändert? In seinem Kopf war nur noch Lena, Lena, Lena. Ausgerechnet sie, die von ganz anderen Männern träumte. Solche, die treu sein konnten und bereitwillig Verantwortung übernahmen. Lena, die so zart und zerbrechlich war. So unwahrscheinlich unschuldig.
Er musste dringend wieder mit Britta spielen, um seine Welt geradezurücken. Er brauchte das nicht noch einmal, diese Verantwortung für irgendjemanden. Er hatte seine Hobbys. Seinen Job. Sein eigenes Leben. Das war tausendmal besser als diese Vorstadtidyllen, die der Rest seiner Familie lebte.
Und die Lena sich unbedingt wünschte.
Aber das konnte es nicht geben. Man konnte nicht alles im Leben haben, und wenn er nicht auf einen Großteil seines Vergnügens verzichtete, gab es keine Familienidylle.
Alles nur wegen Lena. Es war Zeit, diese Beziehung genau dorthin zurückzubringen, wohin sie gehörte: auf die Ebene eines reinen Spiels. Ohne weitere Verpflichtungen.
Er ballte die Hände zu Fäusten und stieß die Luft aus, um seine Wut loszuwerden. Wütend zu spielen kam nicht in Frage, wenn er seine kleine, zerbrechliche Lena nicht ernsthaft verletzen wollte. Sie war viel zu unerfahren, um damit wirklich umzugehen.
Und darauf Rücksicht zu nehmen war im Augenblick das Einzige, um das er sich Gedanken machen sollte.
***
»Steh auf! Stell dich an das Kreuz!«
Lena stand elegant auf und ging hinüber an die Wand. Sie versuchte sich an dem Hüftschwung, dessen Wirkung auf ihn sie schon einmal hatte sehen dürfen. Auch diesmal spürte sie, wie Sebastians Blick förmlich davon eingefangen wurde. Sie brauchte sich gar nicht umzudrehen, um die Lust in seinem Blick zu spüren.
Es war seltsam, zu wissen, dass sie es war, die dafür verantwortlich war. Seltsam gut.
»Rücken zur Wand.«
Das war schon bedeutend schwieriger, denn es bedeutete, dass sie seinen gierigen Blick wirklich sehen und nicht nur spüren konnte. Lena gab der Neugier nach.
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