Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
einen Kuss an und wand sich aus seiner Umarmung. »Lass mich nur kurz nachsehen, okay? Ich bin gleich wieder da.«
Sebastian grummelte eine unverständliche Antwort. Lena stand auf, tapste barfuß zu ihrer Tasche und kramte ihr Handy heraus.
Es war nicht Markus Kreuzer. Und auch nicht Max. Es war Verena. Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen, schob ihr Handy dann wieder in die Tasche und beeilte sich, zu Sebastian zurückzukommen.
»Und? Welcher deiner Lover war es?«
»Keiner, stell dir das mal vor.« Sie atmete seinen herrlichen Duft tief ein, diese wunderbar betörende Mischung aus Sandelholz und Zitrone. Ob sie ihm sagen sollte, dass Verena aus irgendeinem Grund mit ihr sprechen wollte? »Nächstes Wochenende habe ich keine Zeit, wenn wir schon dabei sind, von meinen Liebhabern zu sprechen. Ich muss nämlich mit Markus ein paar Geschäftsräume besichtigen.«
»So nennt man das heute also.« Sebastians charmantes Grinsen erreichte jetzt seine Augen. »Du schaffst das schon, meine Süße. Ich glaube an dich.«
***
Verena lächelte freundlich und zog sich einen Stuhl heran. »Danke, dass es mit dem Treffen geklappt hat. War ja doch etwas spontan. Ich fürchte, ich muss mich auch erst mal entschuldigen für den Auftritt letztens. Ich wusste einfach nicht mehr, wo mir der Kopf steht.«
Lena winkte ab und schob ihr die Getränkekarte zu. Sie mochte Verena. Sie bewunderte diese selbstbewusste, zielstrebige Art, mit der sie jedes Hindernis aus dem Weg räumte. »Basti … ich meine Sebastian kann ab und an etwas verwirrt sein, ja. Schadet ihm nicht, wenn man ihn daran erinnert, dass das Leben nicht nur aus Spaß besteht.«
Verena nickte zustimmend und bestellte sich einen Cappuccino. »Er kann einfach keine Verantwortung übernehmen, für nichts. Nicht einmal für sich selbst, geschweige denn für andere. Ich meine, er ist genial, was den Rest seines Jobs angeht, aber Verantwortung und Verlässlichkeit waren nie seine Stärke.«
Jedenfalls nicht außerhalb des Spielzimmers. Lena verkniff sich den Impuls, Sebastian zu verteidigen. »Also, was gibt es denn, das so wichtig wäre?«
Verena schüttete Zucker in ihren Cappuccino und verrührte ihn, ehe sie ihr antwortete. »Weißt du, Lena, so etwas ist sonst nicht meine Art. Aber ich denke, dass ich dir ein paar Dinge über Sebastian erzählen sollte, ehe du dich auf ihn einlässt. Er kann verdammt charmant sein, wenn er will. Und ehe du das denkst, nein, ich bin nicht eifersüchtig. Sebastian wäre der Letzte, mit dem ich mich einlassen würde.«
Lena nickte schweigend und legte die Hände um ihre Tasse, nur um sie irgendwo zu haben und ihr Zittern nicht zu zeigen.
»Wusstest du, dass er sich vor zwei Wochenenden mit einer anderen Frau getroffen hat? Als du nicht konntest? Mit einer seiner Dauergeliebten, Britta Irgendwas.«
»Natürlich tut er das.«
Natürlich? Lena lächelte und hoffte, dass man ihr nicht ansah, wie es ihr gerade den Magen umdrehte. Als sie von Max’ Affäre mit Kikki erfahren hatte, hatte sie ihn kurzerhand verlassen. Obwohl das Datum für die Hochzeit schon stand. Obwohl sie bereits die Einladungen verschickt hatten. Obwohl jeder ihr gesagt hatte, dass sie nicht so viel hineininterpretieren sollte, nur weil er eine Nacht mit irgendeiner hübschen Tussi verbracht hatte.
Max hatte sie um Entschuldigung gebeten. Er hatte irgendetwas gefaselt von zu viel Alkohol, von einem Geschäftsessen, von einer großartigen Möglichkeit für sein Unternehmen, die er keinesfalls verpassen durfte.
Trotzdem hatte sie sich hintergangen gefühlt. Ausgenutzt. Und bei Sebastian nahm sie es einfach so hin, dass er genau dasselbe tat. Das passte einfach nicht zusammen.
»Dann wusstest du davon?«
Lena entging dieser seltsame Ausdruck in Verenas Augen nicht. Konnte es sein, dass sie trotz aller anderslautenden Versicherungen doch eifersüchtig war? Oder ging es ihr nur um das Geschäft? Sie zuckte mit den Schultern, rührte in ihrem Kaffee herum und nickte dann entschlossen. »Ja, natürlich wusste ich davon. Ich hatte keine Zeit, also hat er mit Britta gespielt. Und selbst wenn ich Zeit gehabt hätte, dann hätte er es tun können. Das gehört dazu.«
Verena errötete leicht. Also wusste sie zumindest ansatzweise über die Vorlieben ihres Geschäftspartners Bescheid. Lena atmete auf, weil sie nicht auch noch das erklären musste.
»Es geht mir wirklich nicht um das Geschäft. Wenn Basti sein Glück fände, wäre ich die Erste, die ihm gratulieren
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