Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Möbel kommen, und dann wäre es nicht mehr lange hin, bis sie ihren Traum endlich verwirklichen konnte. Sie freute sich schon auf Max’ Gesichtsausdruck, wenn sie ihm irgendwann davon erzählte. Max hatte ihre Pläne immer als Schwärmerei ohne Sinn und Verstand abgetan. Jedes Kind wusste, dass man in der Gastronomie kein Geld machen konnte. Nur Markus und Sebastian schienen da gänzlich anderer Ansicht zu sein.
Sebastian. Sie hatte keine Ahnung, wie sie es ihm jemals danken sollte. Ohne seine kompromisslose Unterstützung hätte sie ihre Schwärmereien niemals auch nur laut geäußert. Es war irgendwie absurd, dass ausgerechnet jemand wie er es war, der sie unterstützte.
Der Mittwochabend war die reine Hölle. Egal, wohin sie blickte, alles verwandelte sich vor ihren Augen in ein Mittel, das Sebastian zu ihrem gemeinsamen Lustgewinn würde einsetzen können. Ihr Seidenschal wäre die perfekte Augenbinde. Ob ein hölzerner Kochlöffel genauso schmerzte wie eine Reitgerte? Oder ihre Haarbürste? Ob die annähernd an ein Paddel herankam? Selbst ihre harmlose Couch veränderte sich in eine einzige Spielwiese. Sie wollte gar nicht wissen, woher all diese Vorstellungen auf einmal kamen.
In dieser Nacht schlief sie fast gar nicht und versuchte, sich mit einem guten Historienschinken abzulenken. Selbst in diesem eigentlich unverdächtigen Buch fand sie Küsse und Liebesszenen und einen über alles dominanten Helden, der seine Angebetete vor jeglichen Gefahren schützte. Immer wieder schob sich Sebastians Bild vor die Beschreibungen dieses strahlenden Ritters. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie er es mit Drachen aufnahm, mit Raubrittern und allerhand Gesindel, nur um das zu schützen, was er als das Seinige betrachtete. Sie.
Der Donnerstag begann mit einer Tirade ihres Chefs, weil sie sich in den letzten Tagen zu viele Zahlendreher und andere kleine Fehler erlaubt hatte. Sie schaffte es tatsächlich, die Kritik – die ja doch auch berechtigt war, wie sie zugeben musste – mit hocherhobenem Kopf über sich ergehen zu lassen und danach wenigstens ein paar Stunden mit den Akten auf ihrem Schreibtisch zu verbringen. Zum Glück war nichts darunter, was ihre Aufmerksamkeit besonders erfordert hätte. Auf dem Nachhauseweg formulierte sie schon die Nachricht, die sie heute an Sebastian schicken würde. Bisher hatte sie es wirklich geschafft, die Hände von sich selbst zu lassen, aber sie würde dafür sorgen, dass er genauso an sie denken musste wie sie an ihn. Sie hätte nie gedacht, dass sie es schaffte, solche Nachrichten abzuschicken. Jede Stunde eine, mit immer wagemutigeren Vorschlägen darin, wie und wann er sie ficken konnte. Oder nehmen. Oder sie seinen Schwanz lecken lassen sollte. Sebastian reagierte nicht darauf.
Am Donnerstagabend trudelte eine SMS von Felicitas ein, die Lena aus diesen Dauerträumereien riss.
Ich habe Deinen Basti heute mit einer anderen gesehen. Dunkle Haare, etwas pummelig, klein. Kennst Du die?
Lena musste ehrlich zugeben, dass sie nichts von einer dunkelhaarigen Frau wusste. Britta war platinblond und schlank. Selbst wenn sie ihre Haare gefärbt hatte, traf diese Beschreibung niemals auf sie zu. Sebastian hatte etwas von zwei anderen Frauen erzählt, mit denen er sich ab und zu traf, aber er hatte auch gesagt, dass er keine von ihnen gesehen hatte, seit diese Sache mit ihr angefangen hatte.
Lena beschloss, die SMS zu ignorieren und stattdessen Sebastian zu schreiben. Selbst wenn er sich mit irgendjemandem traf, und selbst wenn sie diesen Gedanken hasste, er würde sie niemals verletzen wollen. Wenn, dann heckte er irgendetwas aus. Irgendetwas, was mit dem nächsten Wochenende zusammenhing, mit Sicherheit.
Und sofort war die Hitze zurück, die Felicitas’ Nachricht vertrieben hatte. Lena versuchte es mit einer Runde Yoga, die nichts half, mit einer Folge ihrer Lieblingsserie, mit einem Glas Wein, und endete schließlich doch unter einer warmen Dusche. Ihre Finger glitten über ihren Bauch, über ihre Oberschenkel, über jeden Zentimeter ihrer Haut, den Sebastian bereits berührt hatte. Ihr wurde schwindelig von dem Verlangen nach ihm. Sie keuchte auf, als sie sich plötzlich an Sebastians Befehl erinnerte, so klar, als stünde er neben ihr und würde ihn ihr gerade jetzt geben.
Sie konnte sich nicht erinnern, jemals in ihrem Leben so angespannt gewesen zu sein wie in diesem Augenblick. Ihr Körper zitterte, als sie in den Schlafanzug schlüpfte. Der dünne Stoff brannte auf
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