Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Auffahrt, stieg aus und eilte auf die Eingangstür zu. Lena beeilte sich, ihm hinterherzukommen, auch wenn das dieses befremdliche Gefühl noch verstärkte. Er drehte sich nicht mal nach ihr um.
Sie hätte in dem Moment alles für einen kurzen Kuss von ihm gegeben. Oder wenigstens einen dieser tiefen, alles durchdringenden Blicke. Noch nicht einmal vor der offenstehenden Eingangstür hielt er inne, um auf sie zu warten. Sie hasste das Gefühl, ihm hinterherzulaufen wie sein Schoßhündchen. Langsam, aber sicher wurde aus der Enttäuschung Wut. Als sie ihn dann auch noch dabei ertappte, wie er eine mehr als adrette schwarzhaarige Frau umarmte, brannte es endgültig in ihrem Magen. Obwohl diese Frau ihm nicht mal bis zur Schulter reichte, strahlte sie eine Kraft aus, die der von Sebastian in nichts nachstand.
»Und das ist sie also?« Die Frau löste sich aus seiner Umarmung, brachte eine halbe Armeslänge zwischen sich und Sebastian und musterte Lena von oben bis unten. Lena widerstand dem Drang, die Arme vor der Brust zu verschränken, und reckte das Kinn. Die Frau lachte auf. Es klang verdammt sinnlich und kroch Lena bis unter die Haut.
»Anna«, stellte sie sich dann vor und streckte eine Hand aus. »Ich war ja schon ganz gespannt, nachdem Sebastian von dir erzählt hatte. Wenn ich dieses Funkeln in deinen Augen sehe, verstehe ich ihn.«
Lena schüttelte höflich ihre Hand, hielt diesem prüfenden Blick aus den dunklen Augen stand und lächelte. »Lena.«
»Und was genau hättest du dir denn vorgestellt, Sebastian?« Anna trat einen Schritt zur Seite und deutete auf eine ziemlich gewöhnliche graue Tür. Sebastian übernahm die Führung, so als wäre er schon des Öfteren in diesem Haus zu Gast gewesen. Annas Hand legte sich warm und sanft auf Lenas Schulter. Sie schob sie vor sich her. Lena hatte das ungute Gefühl, zwischen den beiden förmlich eingequetscht zu werden.
Hinter der Tür ließ Anna ihr keine Zeit, stehen zu bleiben. Trotzdem riss Lena staunend die Augen auf. Die schweren Vorhänge hielten das Tageslicht aus dem Zimmer, schützten vor Blicken und gaben dem Raum eine schummerige Atmosphäre. Leuchter sorgten für ein warmes rötliches Licht. Geschmackvolle Stoffe an den Wänden gaben dem Ganzen ein heimeliges Gefühl. Eine Ecke war mit dunklem Samt abgetrennt. Auf golden gestrichenen Kleiderständern hingen Kleider. Viel zu viele Kleider, in allen möglichen Farben.
»Das überlasse ich dir, Anna. Sie braucht etwas Schickes für heute Abend. Für morgen hätte ich gerne etwas Dezentes für den Tag und etwas weniger Dezentes für den Abend. Für den Sonntag vielleicht einen Kimono.« Sebastian grinste schelmisch, zog sich einen Sessel zurecht und ließ sich genüsslich in das weiche Polster sinken. »Ich warte hier. Showtime, Ladys.«
Anna schob Lena weiter in Richtung der Umkleidekabine und warf Sebastian einen warnenden Schulterblick zu. »Kein Schwarz«, sagte sie dann. »Das wirkt zu hart. Hast du ein Problem mit Pastellfarben?«
»Tob dich aus, Liebste. Wir haben nur nicht den ganzen Tag Zeit.«
Lena zwang sich, ruhig weiterzugehen, obwohl diese zärtliche Anrede ihr einen Stich der Eifersucht verpasste.
»Ich weiß«, antwortete Anna mit einem breiten Grinsen. »Zieh dich am besten gleich ganz aus, Lena, das meiste wirkt sonst nicht. Und lass die Vorhänge offen. Ich kenne Sebastian.«
Annas ruhiger Befehlston erstickte ihren Widerspruch bereits im Keim. Sie spürte Sebastians Blick auf sich, als sie hastig ihre Kleidung ablegte. Wenigstens etwas. Wenigstens konnte er jetzt nicht mehr verbergen, dass er sie anziehend fand – was auch immer ihn mit Anna verband.
Anna suchte in der Zwischenzeit einige Kleidungsstücke heraus und kam mit einem Arm voll davon zurück. »Keine Unterwäsche, nehme ich an?«
Die Frage war eindeutig an Sebastian gerichtet. Er nickte mit einem süffisanten Lächeln. Lena erstarrte bei dem Gedanken daran, was das bedeutete: Das nächste Mal würde sie Unterwäsche erst wieder zu sehen bekommen, wenn sie am Sonntag nach Hause kam. Ein kleiner Teil ihrer selbst protestierte, während der weitaus größere Teil sich auf dieses Wochenende freute. Sie drehte sich halb um, um die verräterische Reaktion ihrer Nippel zu verbergen, was Sebastian sofort mit einem Räuspern kommentierte.
»Was hältst du von Weiß, Sebastian?« Anna hielt ihr ein Stück Stoff unter das Kinn. »Ich finde, dass es ihre Blässe ziemlich gut unterstreicht.«
»Etwas farblos.«
»Warte,
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