Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Herz zu dringen, dann reichte er ihr die Gerte. Lena stand auf, folgte ihm hinter Sebastians Rücken und atmete erleichtert auf, als Markus sich von hinten an ihren Rücken schmiegte.
»Schlag entweder im oberen Bereich des Rückens oder auf seinen Hintern. Niemals auf die Seiten. Nicht in der Nähe des Halses. Fang ganz langsam an, Lena.« Er ergriff ihr Handgelenk und führte ihre Hand mit der Gerte zu Sebastians Hintern. Kurz nur berührte die Spitze der Gerte ihr Ziel, dann führte er ihre Hand wieder zurück. »Du solltest darauf achten, dass die Spitze immer innerhalb deiner Trefferzone zu liegen kommt. Alles andere kann dazu führen, dass die Gerte abbricht. Und das kann zu unschönen Verletzungen führen.«
Noch einmal führte er ihre Hand nach unten. Lena schauderte, als sie die Macht spürte, die dieses Schlaginstrument ihr verlieh. Wenn sie wollte, konnte sie ihn damit ernsthaft verletzen. Ihr schwirrte der Kopf.
»Taste dich langsam heran, Lena. Du weißt selbst, dass das Gefühl des Ausgeliefertseins tausendmal intensiver ist als jeder Schmerz.« Markus ließ ihr Handgelenk los. »Versuch es.«
Sie hielt die Luft an, während sie mit der Gertenspitze vorsichtig Sebastians Hintern berührte. Markus küsste ihren Hals wie zur Belohnung. Sie holte noch einmal aus, etwas schneller diesmal, und spürte das leichte Zittern bis in ihr Handgelenk, als die Gerte Sebastian traf.
»Versuch es an den Schultern.« Markus biss ihr zärtlich in den Hals. »Komm schon, Lena.«
Lena widerstand nur schwer dem Drang, die Augen zu schließen. Allein der Gedanke daran, dass sie Sebastian Schmerzen zufügte, war grässlich. Dennoch holte sie aus, ließ die Gerte auf seinen Rücken sausen und zog die Hand zurück.
»Noch mal. Fester«, befahl Markus selbstsicher. Seine Hände legten sich um ihre Taille. »Ich gebe dir Halt. Schlag zu, Lena!«
Fünfmal schaffte sie es, die Gerte auf Sebastians Rücken niedersausen zu lassen. Dann brachen ihre Gefühle sich Bahn. Sie schluchzte laut auf, zitterte am ganzen Körper und schaffte es kaum noch, die Hand zu heben.
Markus zog sie in eine schützende Umarmung und nahm ihr die Gerte aus der Hand. Seine Hände schienen überall zu sein. »Beruhige dich, Lena. Ganz ruhig, Kleines«, flüsterte er, während Sebastian aufstand und sein Shirt wieder überzog. »Die Striemen wird man in ein paar Stunden kaum noch sehen. Beantworte mir nur eine Frage: Was hast du gefühlt?«
Sie schüttelte den Kopf, versuchte, ihre Gedanken zu sortieren, und schluchzte unterdrückt auf. »Nichts. Ich fühle mich schrecklich.«
»Ruhig, Süße.« Sebastian zog sie besitzergreifend in seine Arme. Sie rettete sich in diese Schutz versprechende Umarmung. »Ich wollte, dass du es wenigstens einmal in deinem Leben ausprobierst. Es empfiehlt sich immer, beide Seiten zu kennen«, erklärte er. Seine Lippen berührten sanft ihren Hals. Seine Küsse beruhigten diesen Aufruhr in ihrem Inneren wenigstens ein bisschen. Sie klammerte sich an ihn. »Du musst dich nicht schrecklich fühlen, Süße. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass du nicht die Seiten wechseln willst, Lena. Du hast mich glücklich gemacht damit.«
Trotz allem musste sie jetzt auflachen. Lena suchte seinen Blick und zitterte immer noch am ganzen Körper, als sie weitersprach. »Ich könnte dir niemals weh tun, Basti. Es war so schrecklich, wirklich schrecklich. Wieso nimmst du diese Verantwortung auf dich? Was gibt es dir?«
Er schnitt eine Grimasse und küsste sie weiter, bis das Zittern nachließ. »Ich tue es, weil es mir Spaß macht, Süße. Ich hatte anfangs genau dieselben Bedenken. Ich wollte niemandem weh tun, den ich liebe. Ich wollte nicht immer darüber nachdenken, was ich tun kann und was nicht. Irgendwann habe ich aber verstanden, dass es mit der richtigen Partnerin einfach nur Lust für uns beide bedeutet, solange ich mich an vernünftige Grenzen halte.«
Lena kniff die Augen zusammen. »Ich verstehe es nicht, Basti. Nicht wirklich.«
»Ich mag das Gefühl, Macht über dich zu haben. Es gibt mir wenig, dir Schmerz zuzufügen, aber die Kontrolle über dich zu haben, ist einfach ein grandios gutes Gefühl. Du musst es ja auch gar nicht verstehen.« Er stupste mit seiner Nasenspitze gegen ihre. »Ist auch besser so. Dann bleibst du mir hübsch auf deiner Seite und kommst nicht auf die Idee, mir meine Rolle streitig zu machen.«
Sie warf ihre langen Haare zurück und schüttelte gespielt empört den Kopf.
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