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Wilder als der Hass, süsser als die Liebe

Titel: Wilder als der Hass, süsser als die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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es möglich ist - nicht garantiert, aber möglich -, verspreche ich, daß ich mich mit ganzem Herzen an einem Rettungsplan beteilige.« Seine Augen wurden hart, während er sie intensiv fixierte. »Als Gegenleistung will ich dein Versprechen, daß wie keinen Selbstmordversuch begehen, falls sich herausstellt, daß das Gefängnis so gut bewacht ist, daß wir keine realistische Hoffnung auf Erfolg haben. Statt dessen werden wir Buchara wie geplant verlassen. Sobald wir Teheran erreichen, werden wir die britische und russische Regierung informieren. Diplomatischer Druck könnte dann erfolgversprechender sein als Heldentaten unsererseits.«
    Vorausgesetzt, der Mann im Kerker war nicht in der Zwischenzeit gestorben. Aber Ross hatte recht - es gab einen Unterschied, ein Risiko mit einer gewissen Erfolgschance einzugehen oder in den sicheren Tod zu marschieren. Dennoch . ..
    »Wer entscheidet, was möglich ist?« »Ich habe befürchtet, daß du das fragst«, gestand er ruhig. »Da wir uns nur auf vage Informationen verlassen müssen, werden wir einfach viel fragen müssen .. . und ich hoffe, daß du vernünftig sein wirst.«
    Juliet zog die Augenbrauen hoch. »Du solltest mich besser kennen, als zu vermuten, ich würde vernünftig sein!«
    »Ich sagte, ich hoffe, nicht ich erwarte.« Er schenkte ihr ein leichtes Lächeln. »Denk nur an eines: Je länger wir bleiben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß wir Ärger bekommen. Heute abend deutete Abdul Samut Khan an, daß Shahid Mahmud sich entschließen könnte, mit uns reinen Tisch zu machen, falls die Armee sehr lange unterwegs ist, und er ist ein Typ, der dich genauso wie mich beiseite schaffen will.«
    Juliet zuckte innerlich zusammen. Sie würde sich mit Shahid  schon messen, wenn sie bewaffnet war, aber sie hatte keine Lust, von ihm noch einmal in einem Flur bedrängt zu werden.
    »Wir haben also keine Zeit zu verlieren. Wir müssen jemanden finden, der sich im Gefängnis auskennt. Salehs Bruder oder Hussayn Kasem könnte jemanden kennen, der uns weiterzuhelfen vermag. Und es könnte recht sinnvoll sein, mit Ephraim ben Abraham intensiver zu sprechen.«
    »Wenn du ihn besuchst, nimm Saleh mit«, schlug Ross vor. »Er hat ein ehrliches Gesicht, und wahrscheinlich wird Ephraim mit ihm reden.«
    »Heißt das, ich habe kein ehrliches Gesicht?«
    »Als Jalal hast du gar kein Gesicht.« Er begann, sein Hemd aufzuknöpfen. »Du erkennst doch hoffentlich, daß unsere Chancen, Persien lebend zu erreichen, beträchtlich sinken? Bis jetzt dachte ich, das Schlimmste würde werden, die Karakum zu durchqueren. Wenn wir allerdings einen Ferengi-Gefangenen dabei haben, brauchen wir unverschämtes Glück, wenn wir überhaupt aus der Stadt rauskommen.«
    Juliet zuckte schicksalsergeben die Schultern. »Vielleicht haben unsere moslemischen Freunde ja recht, und es steht schon geschrieben, was geschehen wird. Vielleicht haben sie auch unrecht, aber in jedem Fall bringt es uns nicht viel ein, darüber nachzudenken.« Sie erhob sich und kam zu ihm, um das Aufknöpfen zu übernehmen. »Euer treuer Diener ist derjenige, der Euch die Kleidung ausziehen sollte, O Meister«, murmelte sie, als ihre Finger über die warme Haut unter dem Stoff glitten.
    Er schenkte ihr ein genüßliches Lächeln, hielt ihre Hand einen Moment fest und preßte sie an sein Herz. »Du magst ja meistens kein gehorsamer Diener sein, aber ich mag es, wenn du so tust als ob.«
    Juliet spürte eine Welle der Zärtlichkeit, die so intensiv war, daß ihr die Worte fehlten. Also beugte sie sich vor und küßte seinen Hals, um das Gefühl des Pulses unter ihren Lippen zu genießen. Bald würde sie ihn verlieren, entweder an den Tod oder an England, aber sie hatte sich selbst das Versprechen gegeben, daß sie, bevor dies geschehen würde, genug Mut gesammelt hatte, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte.
    Gefängnis. Am nächsten Tag besuchte Juliet Saleh und Murad schon früh. Der Junge, Reza, war zum Spielen mit Salehs Neffen unterwegs, also konnte sie frei sprechen. Ohne die Quelle zu erwähnen, beschrieb sie, was Ross erfahren hatte.
    Saleh runzelte die Stirn, als sie geendet hatte. »Es wird nicht einfach sein, aber es ist von Vorteil, daß die Armee gerade die Stadt verläßt. Bei so vielen Soldaten, die abziehen, wird im Palast und im Gefängnis ein großes Durcheinander herrschen, vielleicht wird sogar die Anzahl der Wachen eingeschränkt. Ihr könntet etwas schaffen, was ansonsten kaum möglich wäre, aber

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