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Wilder als Hass, süsser als Liebe

Wilder als Hass, süsser als Liebe

Titel: Wilder als Hass, süsser als Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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und er wollte es so lange genießen wie möglich.
    Während der wunderbar dämmrigen Stunden, die folgten, hatte er sein Bestes gegeben, sein Verlangen zu unterdrücken, war allerdings nicht besonders erfolgreich gewesen. Seine Gedanken waren darum gekreist, was wohl geschehen würde, wenn er sie küßte … ihre Brüste liebkoste… oder sie noch intimer berührte.
    Wie würde sie reagieren, und wie lange würde es gutgehen, bevor sie erwachte? Natürlich hatte er es nicht getestet - er wäre ein Narr gewesen, wegzuwerfen, was er gratis bekam, weil er mehr haben wollte.
    Als Juliet schließlich aufgewacht war, war sie in seinen Armen regelrecht erstarrt, und ihre entsetzte Reaktion hatte ihm bewiesen, daß es klüger war, sich schlafen zu stellen. Ihr sanfter, fast liebevoller Kuß hatte ihn fast hochfahren lassen, doch es war ihm gelungen, sie zu überzeugen, daß er schlief wie ein Toter.
    Bedauerlicherweise hatte die Episode sich nicht wiederholt; in jeder der folgenden Nächte hatte Juliet erfolgreich dafür gesorgt, möglichst dicht an Saleh und weit weg von ihm zu schlafen. ROSS
    fragte sich, was der kleine Zwischenfall zu bedeuten hatte …
    wenn überhaupt etwas. Vielleicht vermißte sie bloß einen Liebhaber aus Serevan und hatte sich ihm zugewandt, weil er einen warmen männlichen Körper hatte. Dieser Gedanke allerdings schmeckte ihm gar nicht. Vielleicht war ihr Verhalten ja auch ein weiteres Zeichen dafür, daß das Band der Ehe sich nicht so leicht lösen ließ. Tja, es war wirklich seltsam, wie wenig Mühe es ihn kostete, die subtile Verbindung zwischen ihnen aufzublasen und bedeutsam zu machen.
    Nun, so subtil nun auch wieder nicht. Juliets Nähe verursachte in ROSS eine konstante, leicht vibrierende sexuelle Spannung, obwohl sie seit der Nacht in Sarakhs nicht mehr unter vier Augen gesprochen hatten. Er hatte geglaubt, die Tatsache, daß sie praktisch unsichtbar war, würde es leichter machen, aber er hatte sich getäuscht. Seine Vorstellungskraft überwand mit Leichtigkeit das Hindernis ihrer formlosen Gewänder. Noch schlimmer: es lag etwas ausgesprochen Erotisches in dem Wissen, was unter diesem dunklen Stoff verborgen war. Wann immer er sie anblickte, sah er vor seinem geistigen Augen ihren schlanken, geschmeidigen Körper, ihre herrlich langen Beine, den Wasserfall ihrer roten Haare auf der bleichen, seidigen Haut…
    Heftig riß er sich von ihrem Anblick los. Wenn er in dieser Art weiterdachte, würde er im Handumdrehen körperlich und geistig ein Wrack sein.
    Ein paar Minuten später kam der Karawanenführer auf ihn zugetrabt. Abdul Wahab ritt eines der zähen, drahtigen, kleinen Wüstenpferde, und während des Tages patrouillierte er ständig um seine Schutzbefohlenen herum, um sich zu versichern, daß alles in Ordnung war. Während er sich ROSS näherte, rief er: »Salam aleikum, Kil-burn!«
    ROSS gab den Gruß zurück. »Und Friede sei mit dir. Schlagen wir bald das Lager auf?«
    »Noch nicht.« Der Kafüa-Bashi runzelte die Stirn. »Fast einen ganzen Tag in der Irre herumzulaufen war großes Unglück, denn nun ist die Wasserversorgung für viele Mitglieder der Karawane gefährlich niedrig. Ich halte es
    für besser, heute länger zu reiten, denn ich werde mich so| lange unbehaglich fühlen, bis wir die Quelle von Karagosh erreicht haben.«
    ROSS machte eine Geste zum Horizont im Norden, wo sich dunkle Gewitterwolken in einiger Entfernung zusammenballten. »Es regnet wahrscheinlich bald.«
    Der anderen Mann betrachtete eine Weile die Wolken, dann schüttelte er den Kopf. »Es regnet dort hinten, aber ich fürchte, wir werden nicht soviel Glück haben. Obwohl Allah in seiner Gnade mir vielleicht unrecht gibt.« Er hob die Hand zum Abschiedsgruß und trabte weiter, um bei der nächsten Gruppe nach dem Rechten zu sehen.
    ROSS verstand Abdul Wahabs Sorge, denn die aller-wichtigste Aufgabe eines jeden Karawanenführers war es, für genügend Wasser zu sorgen. Dennoch machte sich ROSS keine großen Gedanken. Mochte das Wasser auch knapp sein, so würde es in dem milden Frühlingsklima doch nicht kritisch werden, wie es im Sommer leicht geschehen konnte. Selbst wenn sie den Brunnen heute nicht mehr erreichen würden, war ihre Lage doch nicht ernst.
    Aus dem Norden kam fernes Donnergrollen, und Blitze zuckten am Horizont, doch wie der Kafila-Bashi vorausgesehen hatte, zog das Gewitter nicht in ihre Richtung. Da sie in den nächsten Stunden nicht rasten würden, zog ROSS ein Säckchen getrockneter

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