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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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Disziplinarmaßnahme erfolgen müsste!
    Abgesandte Angie wird dringend ersucht, den durch die schwierige Anreise (mehrfacher Wechsel der Dimensionen) verursachten Jetlag auszuschlafen.
    Anschließend wird um erneute Sichtung des eingegangenen Mail-Materials gebeten, mit anschließender Stellungnahme.
    Gute Nacht
    Der Laptop surrte leise und schaltete sich dann von selbst ab. Danach herrschte einen Moment lang eine fast schon gespenstische Funkstille im Zimmer. Es war, als hielte die Welt den Atem an.
    »Ihr könnt mich mal, ihr Süßen!«, sagte Angie laut, um diese merkwürdige Stille zu vertreiben. »Ich geh mich jetzt im Bad aufbrezeln, und dann schlag ich mir die Inselnacht um die Ohren. Möglicherweise reiße ich mir auch einen knackigen Kerl auf, mal sehen. Mir ist nämlich soeben klar geworden, dass ich eigentlich Urlaub habe! Da staunt ihr jetzt, was?
    Dabei war es ganz einfach, darauf zu kommen, ichmusste bloß die Sichtweise – sprich die Perspektive – wechseln.
    Also von wegen »Auftragsrahmen« und ähnlichem hochgestochenem Blödsinn: URLAUB nennt sich der Trip!
    Und den lasse ich mir ganz sicher nicht verderben von eurer Korinthenkackerei da oben. Also wirklich nicht! Und diese fiesen Abstrafungs- und Abmahnungsmanöver brauche ich im Übrigen auch nicht! Punkt.«
    Sie wollte gerade splitternackt in ihr sündig weit ausgeschnittenes und eng anliegendes Abendkleid schlüpfen, als eine plötzliche Eingebung sie streifte. Ohne lange nachzudenken stieg Angie zuerst in einen hauchdünnen schwarzen Seidentanga, dann kramte sie die kostbare Kreditkarte hervor und schob sie vorne in den Slip und so weit wie möglich nach unten zwischen die Oberschenkel.
    Einige Probeschritte auf und ab zeigten: Es würde gehen. Und wenn es nach einiger Tragezeit doch ein wenig scheuern sollte – schlechter Sex war jedenfalls schlimmer!
    Vergnügt vor sich hin summend zog sie sich fertig an, warf sämtliches Bargeld, das sie noch besaß, in das Prada-Täschchen und machte sich auf den Weg.

11
    D as Lokal hieß Jazzissimo und lag direkt im Herzen des Sündenpfuhls in Las Americas.
    Keine Frage, woher Angie den heißen Tipp hatte. Angela Engel feierte hier zusammen mit Freundin Elke so manche heiße Inselnacht durch. Mama Ingeborg feierte auch einige Male heftig mit, aber das sei nur am Rande erwähnt.
    Auf der Bühne spielte eine Band jazzige Rhythmen, aber auch Soul und Rock, zum Abtanzen zwischendurch.
    Die Musiker stammten durchweg aus Südamerika, und die Jungs waren wirklich gut. Dementsprechend besucht war das Lokal, das fast die Größe einer Bahnhofshalle aufwies.
    Es hätte aufgrund dieser Größe leicht ungemütlich wirken können, wäre es nicht mit zwei riesigen, einander gegenüberliegenden Bartheken, einer Bühne nebst Tanzfläche und einladenden diversen Sitzecken ausgestattet gewesen. Große Sträuße exotischer Blumen rundeten den Gesamteindruck ab.
    Das Publikum wies so ziemlich alle Altersstufen auf, lediglich Teenager und die auf der Insel ansonsten so zahlreichen Pensionisten fehlten.
    Angie stellte auf den ersten Blick fest, dies hier war ein Plätzchen, wo es sich gut amüsieren ließ. Selbst eine alleinumherstreifende Lady wie sie würde sich hier nicht überflüssig vorkommen.
    Sie brauchte bloß an einer der beiden Bars einen der hohen Hocker zu erklimmen, elegant ein Bein über das andere zu schlagen, den gutaussehenden Barkeepern ein strahlendes Lächeln zu schenken – und alles lief wie von selbst.
    Das gewagt dekolletierte und hochgeschlitzte schwarze Abendkleid aus Angies »Grundausstattung« tat ein Übriges. Es dauerte keine fünf Minuten, und die ersten Interessenten warfen begehrliche Blicke.
    Obwohl Angie nicht reagierte (das Angebot war zwar quantitativ okay, aber qualitativ ließ es doch zu wünschen übrig, allerdings war der Abend auch noch jung), kam einer der Herren aus einer gemischten Gruppe alsbald zu ihr an die Bar geschlendert.
    Offenes Hemd bis zum Bauchnabel, es hing überdies über der Hose im Freien. Inselschick nannte sich der Look.
    Beide Hände in den Hosentaschen gehörte ebenfalls dazu.
    »Auf Urlaub hier?«
    Es handelte sich unüberhörbar um einen Einwohner der Britischen Inseln.
    »Forschungsreisende!«, sagte Angie, ebenso knapp wie hörbar gelangweilt.
    Der Knabe grinste erfreut. »Toller Humor, Schätzchen. Du gefällst mir, wie heißt du denn?«
    »Sag mal, Süßer, hast du eigentlich keinen Spiegel im Badezimmer?«
    »Äh?«
    »Ich würde dir dringend mal

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