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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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ihnen.«
    »Wahrscheinlich ist es ganz normal, dass man nach einem Herzinfarkt Angst hat. Plötzlich wird einem bewusst, dass man sterblich ist. Haben sie dir die Ohren vollgejammert? Bist du klargekommen?«
    »Ich war froh, als ich wieder raus war aus der Stadt«, gestand Patrick. »Aber dafür sind unsere Nichten einfach toll. Wenn diese beiden Sonnenscheine es nicht schaffen, ihre Großeltern ein wenig aufzuheitern, dann weiß ich auch nicht.«
    Gemma lächelte. Sie konnte sich bildlich das Chaos vorstellen mit zwei lebhaften Kindern, einer gestressten Mutter, die wieder schwanger war, einem herzkranken Großvater und einer besorgten Großmutter.
    »Ich wette, die beiden sind ein gutes Stück gewachsen, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Du hast recht, das sind tolle Kinder. Hast du eigentlich Lust, morgen mal vorbeizukommen und ein bisschen länger zu bleiben?« Gemma versuchte, nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen.
    »Schwesterherz, das geht leider nicht. Dad hat mir eine
ellenlange Aufgabenliste mitgegeben. Ich weiß zwar nicht, warum ihm das alles gerade jetzt einfällt, wo er doch andere Sorgen hat, aber ich muss mich zuerst um Hayelle kümmern. Schließlich bin ich ein pflichtbewusster Sohn.«
    »Hast du schon genug, Pat? Willst du wieder zurück in den Norden?«
    »Ja, irgendwann demnächst. Ich habe Sehnsucht nach der Sonne und nach Kate. Aber ich warte noch ab, wie es mit Dad weitergeht und mit dir.«
    »Dave Burrows von der Kriminalpolizei will morgen mit seinem Kollegen vorbeikommen und sich auf Billbinya umsehen. Sie werden auf dem Gelände übernachten. Ich hoffe sehr, dass diese unselige Geschichte bis Ende der Woche aufgeklärt ist, damit ich Mum und Dad in Adelaide besuchen kann. Und sobald alles wieder seinen geregelten Gang geht, schaffen meine Männer und ich das schon mit Billbinya und Hayelle«, sagte Gemma in der Hoffnung, dass es so kommen würde.
    Nachdem sie sich von Patrick verabschiedet hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Herd, rührte die Dosenspaghetti im Topf um und wendete den Toast. Sie würde Jess nach dem Essen anrufen. Kaum hatte sie sich an den Tisch gesetzt, klingelte das Telefon.
    »Hallo?«
    »Hallo, Gemma, hier ist Paige Nicholls.«
    »Hi, Paige«, sagte Gemma erfreut. »Dich wollte ich heute Abend auch noch anrufen. Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Bei uns hat die Schur begonnen, darum hatte ich in den letzten Tagen viel zu tun. Wie geht es dir?«

    »Oh, kein Problem, ich weiß ja, dass du auf der Farm immer stark eingespannt bist. Mir geht es gut. Ich habe auch gut zu tun, in der Klinik und so. Du weißt ja, wie das ist.«
    Auf Gemmas Frage hin erklärte Paige kurz, warum sie Krankenschwester geworden war.
    »Ich gehe voll in meinem Beruf auf«, schwärmte sie. »Es ist schön, anderen Menschen zu helfen und so viel Dankbarkeit zurückzubekommen. Ich genieße das.«
    »Das freut mich sehr, Paige. Schön, dass du deinen Traumberuf gefunden hast. Viele Leute gehen nur arbeiten, weil sie Geld verdienen müssen. Es ist nicht selbstverständlich, dass man Spaß hat an seinem Job. Nach Adams Tod habe ich festgestellt, dass die Arbeit auf der Farm ohne ihn längst nicht so viel Spaß macht. Aber es läuft immer besser, und heute hatten wir einen richtig guten Start bei der Schur. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, weil ich zum ersten Mal alles alleine organisieren musste, und bis jetzt gab es keine Probleme. Das beflügelt mich richtig!«
    »O ja, das kann ich verstehen. Wie kommst du denn überhaupt so zurecht, seit Adam …?« Paige beendete den Satz nicht.
    »Tot ist? Du kannst es ruhig aussprechen, Paige. Die Arbeit ist natürlich hart, aber ich kann von Glück sagen, dass ich zwei fabelhafte Viehtreiber habe. Sie haben schon auf Billbinya gearbeitet, als die Farm noch von Adams Eltern bewirtschaftet wurde. Die beiden sind mir eine große Stütze. Allerdings musste ich noch einen Farmhelfer einstellen. Der Mann ist erst seit ein paar Monaten bei uns, und ich kann nichts gegen seine Arbeit sagen, er
macht sie ordentlich, aber trotzdem finde ich ihn irgendwie seltsam. Er ist ein richtiger Einzelgänger.«
    »Ich freue mich jedenfalls, dass es bei dir läuft. Ich habe viel an dich gedacht. Mir sind nämlich ein paar abenteuerliche Geschichten über Viehdiebstähle zu Ohren gekommen«, sagte Paige.
    Gemma fiel plötzlich wieder ein, dass Paige gerne tratschte, eine Eigenschaft von ihr, die sie nicht mochte. Paige gehörte zu den

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