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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Menschen, die sich gerne wichtig machen, indem sie intime Details über andere weitertragen. Rief sie nur an, um Gemma auszuhorchen und es hinterher in der Stadt zu verbreiten?
    Gemma wählte ihre Worte mit Bedacht. »Ja, in der Tat abenteuerlich. Ich weiß aber nichts Genaues. Die Polizei war hier und hat mir ein paar Fragen gestellt, aber das war’s auch schon.«
    »Das ist ein gutes Zeichen«, sagte Paige. »Okay, du musst morgen bestimmt wieder früh raus. Ich lasse dich jetzt besser schlafen. Vielleicht können wir uns ja mal zum Essen treffen, wenn du das nächste Mal wieder in der Stadt bist.«
    »Ja, gute Idee, Paige.« Gemma konnte es plötzlich kaum abwarten, das Gespräch zu beenden. »Wir hören voneinander, okay? Tschüss.« Erleichtert legte Gemma auf. Sie pickte an ihrem Abendessen, das mittlerweile kalt war, und schob den Teller schließlich angewidert weg. Kalte Spaghetti mit Toast. Bäh.
    Gemma machte sich stattdessen eine heiße Schokolade und mummelte sich dann im Bett ein, bevor sie Jess’ Nummer wählte. Als der Anrufbeantworter ansprang, spürte sie einen leisen Stich der Enttäuschung. Wie gerne
hätte sie jetzt die fröhliche Stimme ihrer Freundin gehört und sich von ihrem Lachen anstecken lassen. Sie hinterließ eine kurze Nachricht, dann legte sie wieder auf. Vielleicht war Ben ja erreichbar …

Kapitel 21
    D ave warf seinen Schlafsack auf den Dachgepäckträger, wo bereits Craigs Ausrüstung lag. Er sicherte die Ladung mit einem Seil und prüfte anschließend den Öl- und Wasserstand, während Craig die Lebensmittel und die Spezialausrüstung in dem Geländewagen verstaute.
    Craig öffnete die Kiste aus rostfreiem Stahl, in der sich die Spezialausrüstung befand. »Okay, wir haben eine Videokamera, ein Satellitenhandy, einen Ohrmarkenscanner, Ferngläser, Nachtsichtgeräte … Was hast du gesagt, wie lange werden wir dort draußen bleiben?«
    »Vielleicht zwei Tage und zwei Nächte. Kommt darauf an, was wir finden.«
    »Mit der Ausrüstung können wir wochenlang draußen bleiben.«
    »Ich glaube, wir haben dort Handyempfang. Eigentlich brauchen wir das Satellitentelefon nicht«, räumte Dave ein.
    »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, nicht? Könnte ja sein, dass wir in ein Funkloch geraten. Mann, ist das vielleicht eine Saukälte.« Craig rieb sich die Hände und blies in die hohle Faust.
    »Warte erst mal, bis wir draußen auf Billbinya sind, dann weißt du, was eine Saukälte ist. Gut, bist du so weit? Können wir ankuppeln?«
    »Ja.« Craig dirigierte Dave rückwärts an den Anhänger,
auf dem ein Quad stand, das sie für einen möglichen Viehtrieb benötigten. Nachdem Craig den Anhänger an der Kupplung befestigt und die Beleuchtung angeschlossen hatte, stieg er zu Dave in den Wagen. Er drehte den Regler am CB-Gerät und fragte: »Hast du schon den Funk abgehört?«
    »Ja, aber es gibt nichts Neues in Sachen Viehdiebstähle. Allerdings hat es sich unter den Truckern wohl herumgesprochen, dass wir vor Ort ermitteln.«
    Während der Fahrt nach Billbinya besprach Dave mit Craig das weitere Vorgehen.
    »Ich möchte gerne eine Bestandsaufnahme von sämtlichen Viehherden auf Billbinya machen. Wir lassen uns von Gemma die Bestandslisten und eine Karte von der Farm geben und klappern eine Koppel nach der anderen ab. Wir werden uns die Herden genau ansehen. Du überprüfst die Ohrmarken, ich zähle das Vieh. Wenn wir bis morgen Abend nicht durch sind, hängen wir noch eine Nacht und einen Tag dran. Sollten wir auf etwas Ungewöhnliches stoßen, verlangen wir Einsicht in die Bücher. Gemma Sinclair hat mir erzählt, dass Ned Jones für das Halbjahresergebnis den kompletten Viehbestand gezählt hat. Die Zahlen müssten also ziemlich aktuell sein.«
    »Schätze, es kann auch nicht schaden, wenn wir uns mal mit den Viehagenten unterhalten«, sagte Craig. »Normalerweise müssen sie Kopien haben von allen Verträgen der letzten Jahre, die sie für die Sinclairs abgeschlossen haben. Diese könnten wir mit Gemma Sinclairs Unterlagen abgleichen.«
    »Ja, gute Idee«, antwortete Dave. »Darum sollten wir uns gleich kümmern, sobald wir wieder zurück in Pirie
sind. Hat die Suche im Vorstrafenregister eigentlich etwas ergeben? Wahrscheinlich nicht, sonst hättest du es mir bestimmt gesagt.«
    »Jedenfalls nichts Wichtiges. Ned Jones ist ein paarmal mit Alkohol am Steuer aufgefallen, aber sonst habe ich nichts gefunden. Glaubst du, Gemma Sinclair steckt in der Sache mit drin?«
    Dave dachte

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