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Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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Froh darüber, dass sie endlich den Bach überqueren konnten und die Nacht nicht hier draußen verbringen mussten, krochen sie schließlich im Schritttempo durch das sprudelnde Wasser und dann weiter auf der aufgeweichten, rutschigen Schlammpiste. Als sie spät in der Nacht den Hof erreichten, war er zu ihrer Überraschung hell erleuchtet. Bulla
und Garry setzten mit ihren Geländewagen gerade rückwärts aus dem Schuppen.
    »Was ist denn hier los?«, wunderte sich Dave.
     
    Jack lauschte draußen an Gemmas Schlafzimmerfenster. Er hörte das Wasserrauschen der Dusche und schlich langsam um das Haus, bis er die Hintertür erreicht hatte und sie leise öffnete. Dann tappte er durch die dunkle Küche in den Salon, wo er sich einen Platz suchte, sodass er die Badtür im Blick hatte. Während er im Dunkeln wartete, ging sein Atem schneller vor Erregung. Fast hätte er laut gestöhnt, als Gemma das Bad verließ, nackt bis auf ein Handtuch, mit dem sie sich die Haare trocken rubbelte. Sie ging in ihr Schlafzimmer, und Jack konnte sie im Spiegel beobachten, während sie ihre Haare bürstete und anschließend Gesicht, Hände und Beine eincremte, bevor sie sich ein Nachthemd überstreifte. Dann ging sie in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Gleich darauf trat Jack ins Licht.
    »Hallo, Gemma.«
    Mit einem spitzen Schrei fuhr sie herum. »Jack, verflucht, du hast mir einen Höllenschreck eingejagt. Was ist los? Gibt es ein Problem?«
    »Ja, könnte man so sagen«, entgegnete er und strich mit dem Daumen über die Wölbung, die sich deutlich unter seiner Hose abzeichnete.
    Entgeistert starrte Gemma auf seinen Schoß, bis sie plötzlich eine Bewegung von Jack wahrnahm. Sie stürzte zur Hintertür, während Jack ihr dicht an den Fersen hing.

     
    Als Bulla den Wagen von Dave und Craig erspähte, kletterte er eilig aus seinem Pick-up und lief den Detectives entgegen.
    »Gemma ist überfallen worden!«, rief er laut. »Sie ist drüben in der Baracke, bei Helen und Lisa. Das war Jack. Dieses Schwein hat Gemma verprügelt und ist dann abgehauen. Wir wollten gerade los und nach ihm suchen.«
    Dave und Craig wechselten einen Blick.
    »Ich bleibe hier draußen auf dem Hof«, sagte Dave ruhig. »Geh du mal rüber in die Baracke.« Craig nickte, und die Ermittler stiegen aus dem Wagen.
    Dave stellte sich zu Bulla und Garry, die schockiert und verzweifelt wirkten. »Okay, nun beruhigen Sie sich erst mal und erzählen mir, was passiert ist.«
    »Ich soll mich beruhigen? Sie können mich mal. Wir müssen los und den Hundesohn schnappen, bevor er uns entwischt.« Bulla kehrte zu seinem Pick-up zurück.
    »Bulla?« Daves Stimme klang streng. »Was halten Sie davon, wenn wir die Polizei suchen lassen? Sie erzählen mir, was passiert ist, und ich fordere umgehend aus Pirie Verstärkung an, einverstanden?«
    »Wir wissen nicht genau, was passiert ist«, schaltete Garry sich ein. »Wir hatten nach der Arbeit eine kleine Feier in der Scheune, und hinterher haben wir alle gemeinsam in der Baracke gegessen. Gemma hat sich irgendwann von der Runde verabschiedet, und plötzlich stolpert sie wieder zur Tür herein und hört gar nicht mehr auf zu weinen und zu schreien. Ihr Gesicht war blutverschmiert und ihr Nachthemd völlig zerfetzt. Wir konnten nicht viel aus ihr rauskriegen, bloß dass Jack ihr aufgelauert hat, aber was genau er mit ihr angestellt hat,
wissen wir auch nicht …« Garry verstummte, da ihm die Tragweite seiner Worte bewusst wurde.
    Bulla übernahm die weitere Erzählung. »Wir sind sofort in Jacks Zimmer gegangen. Es war leer. Seine Klamotten und persönlichen Sachen sind alle verschwunden, genau wie sein Wagen. Seltsam, dass wir ihn nicht haben wegfahren hören.« Bullas Augen wanderten unruhig hin und her, als könnte Jack jeden Augenblick aus der Dunkelheit auftauchen.
    »Ich verständige sofort die Kollegen in Pirie und lasse eine Großfahndung einleiten. Wir drei könnten gleich zusammen losfahren und schon mal nach ihm Ausschau halten. Wissen Sie, ob Jack im Besitz einer Waffe ist? Hat er ein Messer oder ein Gewehr?«
    Bulla und Garry schüttelten den Kopf. »Ich habe ihn jedenfalls nie mit’ner Waffe gesehen«, sagte Bulla.
    »Okay, Männer, ich fahre bei euch mit. Craig kümmert sich um Gemma. Ich brauche noch eine Beschreibung von Jacks Wagen, damit die Kollegen in Pirie die Daten für die Ringfahndung weiterleiten können.«
    »Er fährt einen weißen Ford Pick-up, der in Victoria zugelassen ist. Das Kennzeichen

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