Wilder Oleander
kooperativen Kristall sich selbst überlassen und sich auf die Suche nach Kenny begeben. Ihn zu einem Kaffee einladen und ihm erklären, warum sie ihm ständig davonlief. Ihm den guten Rat geben, sich wieder dem Leben zu stellen, in die Schweiz zu fahren und dazu beizutragen, ein Mittel gegen Alzheimer zu entwickeln.
In so guter Stimmung wie lange nicht mehr – das Gefühl, sich wieder in der Hand zu haben, war erhebend –, trocknete sie sich ab, föhnte sich das Haar, legte ein leichtes Make-up auf, zog sich eine gut geschnittene wollene Hose an sowie einen Pullover mit tiefem V-Ausschnitt. Eine lange Kette mit einem goldenen Anhänger, der sich zwischen ihre Brüste schmiegte – ein Blickfang, der seine Wirkung noch nie verfehlt hatte –, vervollständigte ihr Äußeres.
Sie war bereit.
Kenny sah sich in der belebten Lobby nach Coco um, die, wie er hoffte, auftauchen würde, und gewahrte auf der anderen Seite des künstlichen Wasserfalls ein Pärchen in inniglicher Umarmung.
Wir wären nicht auf der anderen Seite des Wassers, sondern gleich darin untergetaucht.
Eine unerwartete Vorstellung. Für gewöhnlich gab er sich keinen Träumereien hin, schon weil sie gelegentlich zu Erinnerungen wurden. Aber diesmal konnte er nicht anders. Er sah ganz deutlich, was passieren würde.
Er wandert durch die Rotholzwälder am Rande von San Francisco. Stille und unberührte Natur hüllen ihn ein, bis er vor sich höhnisches Gelächter und das Geräusch hochtouriger Motoren vernimmt. Er geht darauf zu und sieht auf einer Lichtung drei verwegen wirkende Motorradfahrer, die eine Spaziergängerin umkreisen. Sie droht ihnen mit ihrem Wanderstock, was die drei Männer noch übermütiger macht.
Ihr Hut ist weggeflogen, ein burgunderroter Lockenkopf zum Vorschein gekommen. Sie wehrt sich nach Kräften, kommt aber nicht gegen die Rüpel an. Kenny legt seinen Rucksack ab und stellt sich den dreien. Es zahlt sich aus, dass er den Schwarzen Gürtel in Karate besitzt; einen nach dem anderen nimmt er sich vor, verpasst ihnen Schläge und Fußtritte, wirbelt sie durch die Luft, jagt sie davon. Dann wendet er sich der Frau zu, die sich hingekauert hat und die Schramme an ihrem Ellbogen begutachtet.
»Lassen Sie mich Ihnen helfen«, sagt er und schmilzt beim Anblick ihrer lockenden Lippen dahin.
»Wie kann ich Ihnen danken?«, flüstert sie und klammert sich an ihn. Sie sagt, dass sie Coco heißt und dass sie nur dank seines beherzten Einschreitens so glimpflich davongekommen ist.
Beide sind voller Schmutz und Laub. Zwischen den Rotholzbäumen und Farngewächsen ist es nicht nur feucht, sondern mittlerweile auch sehr heiß. Kenny weiß eine Stelle, wo sie sich erfrischen können.
Der See ist nicht weit entfernt. Als sie dort ankommen, reißt sich Coco ungeniert die Kleider vom Leibe und läuft ins Wasser. Fasziniert beobachtet er das Auf- und Niederwippen
ihrer schweren Brüste. Sie dreht sich um und nickt, rosige Nippel locken. Schmale Taille, breite, einladende Hüften. Eine Urmutter. Er freut sich über die großen Augen, die sie angesichts seiner Erektion macht, wie sie den Blick auf sein Glied gerichtet hält, als er langsam auf sie zuwatet, bis ihm das Wasser bis zum Bauch reicht.
Sie streckt die Arme aus, sagt: »Noch nie ist mir ein so starker und mutiger Mann begegnet.«
»Nicht der Rede wert«, meint er und zieht sie an sich, spürt diesen köstlichen festen Busen an seiner Brust. Sein Glied drängt sich unter Wasser zwischen ihre Schenkel, was ihr ein breites Lächeln entlockt.
»Diese Kampfsporttechnik, diese geschmeidigen Bewegungen waren unglaublich.« Ihre Hände gleiten über seinen muskulösen Brustkasten. Sie atmet schwer. Ihre Wangen sind erhitzt.
Er legt die Hände an ihren wohlgeformten Hintern und presst sie an sich. »Ich verstehe mich auch auf Bewegungen der anderen Art«, sagt er.
Sie lacht und ihr Kuss kommt für ihn überraschend, ist nachdrücklich und fordernd. Ihre Zunge drängt sich in seinen Mund. Ihre langen roten Fingernägel bohren sich in seinen Rücken, schneidend und erregend. Er kommt sich vor wie ein Tier, mit einer herrlichen Raubkatze in den Armen.
Unvermittelt reißt sie sich los und taucht unter, nimmt seinen Schwanz in den Mund. Ein eigenartiges Gefühl, erst von kaltem Wasser, dann von einem warmen Mund umfangen zu werden. Unfassbar erotisch. Als sie hochkommt, um nach Luft zu schnappen, ist es sein Mund, der sich über sie hermacht. Ihre Brüste sind wunderbar, er möchte
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