Wilder Oleander
David umfasste ihre Schultern und zog sie vom Bett weg. »Nicht«, sagte sie. Sie ahnte, was er vorhatte, und versuchte, sich ihm zu entwinden. Aber schon verschloss er ihr mit einem nachdrücklichen Kuss den Mund. Sie stieß ihn weg. »Ich bin sauer, David. Auf diese Art kriegst du mich nicht rum.«
»
Nur
auf diese Art.« Er drückte sie an sich, presste seinen Mund auf ihren, und unwillkürlich erwiderte sie den Kuss ebenso leidenschaftlich. Ungestüm machte er sich an ihrer Kleidung zu schaffen, riss dabei einen Knopf ab. Ophelia zerrte an seinem Hemd, ihre Fingernägel hinterließen Spuren auf seiner nackten Brust, Zorn schürte ihre Begierde. Als sie ihm das Hemd abstreifte, saugte sich David an ihren Lippen fest.
Die Bluse glitt über ihre Schultern, David schob einen BH -Träger nach unten, legte aus dem mit Spitze besetzten Körbchen eine Brust frei, liebkoste sie mit dem Mund.
Ophelia strich ihm über den Hintern, fuhr mit der Hand in seine Hose und griff nach seinem Glied. Er stöhnte auf. David hatte den schönsten Schwanz, der ihr je untergekommen war. Im Spaß hatte er einmal gemeint, das sei es wohl, was sie an ihm wirklich liebte. Was teilweise stimmte. Sie mochte den Geschmack seines Glieds, wie es sich anfühlte, seine Form und Größe, und weil als Krönung auch noch Dave daran hing.
Ophelia sank auf die Knie und nahm ihn tief in den Mund, liebkoste ihn mit der Zunge. Als sie merkte, dass er gleich kommen würde, ließ sie von ihm ab, zog David mit sich hinunter auf den Teppich und öffnete die Beine. David stieß heftig zu, Ophelia schrie auf und schlang die Beine um seine Schenkel.
Er liebte es zu sehen, wenn sie kam, und so genoss er den verklärten Ausdruck auf ihrem Gesicht, die flatternden Lider, den zurückgeworfenen Kopf, den animalischen Laut aus tiefster Kehle. Dann erst ließ er los, kam mit einem Stöhnen, explodierte, tief in ihrem Innersten.
Wie immer, wenn sie sich geliebt hatten, schlummerte Ophelia ein. Als sie aufwachte, lag sie nackt im Bett, den schlafenden David neben sich. Leise, wie um ihn nicht zu stören, stand sie auf, duschte, zog sich an, packte die letzten Sachen in den Koffer, griff sich ihren Laptop und verschwand.
»Was heißt, ich hab meinen Flieger verpasst?«
»Bedaure, Dr.Kaplan«, sagte die hübsche Angestellte im menschenleeren privaten Terminal von The Grove. »Heute Abend startet kein Flugzeug mehr. Die Maschine bleibt im
Resort und fliegt erst morgen früh zurück. Ich merke Sie gerne vor … «
»Dann fahre ich mit dem Auto. Sagen Sie mir einfach, wie ich hinkomme.«
»Autos sind nicht erlaubt … «
»Hören Sie, ich versteh ja, dass Sie Ihre Anweisungen haben. Aber es ist ungemein wichtig, dass ich The Grove noch heute Abend erreiche.«
»Tut mir Leid, Ma’am. Wir bringen Sie gern in einem Hotel hier am Flughafen unter, dann können Sie morgen gleich mit der ersten Maschine hinfliegen.«
Der Broschüre zufolge, die dem Ticket und dem Glückwunschschreiben beigelegen hatte, lag das Resort dreißig Meilen nordöstlich von Palm Springs. Das sollte doch zu finden sein!
Auch als sie bereits auf dem Freeway war und in östlicher Richtung in die Nacht hineinfuhr, war Ophelias Zorn noch immer nicht verraucht. Er schwoll sogar mit jeder Meile an. Sie haderte mit sich, dass sie David einfach davongelaufen war und ihn nicht eingeweiht hatte, was ihr zu schaffen machte. Aber sie musste allein sein, um sich zu einer Entscheidung durchzuringen und dann zu handeln. Ihr Leben war im Begriff, in Scherben zu gehen, und sie konnte nur hilflos zusehen.
Reklametafeln mit Schriftzügen wie
Versuchen Sie Ihr Glück in der Morongo Indian Reservation
und
Allein? Kommen Sie zu uns
– die Werbung für eine Kontaktfarm - zeigten an, dass sie die Wüste erreicht hatte.
Die beiden ersten Versuche führten ins Nichts, sodass sie jedes Mal umkehren und von Palm Springs aus ihre Suche von Neuem beginnen musste. Ein dortiges Nachfragen war erfolglos, aber dann, an der Tankstelle, an der sie Sprit nachfüllen ließ, sagte ihr der Inhaber, nach The Grove müsse sie
an der Straße zum Indian Canyon abbiegen, von dort aus wären es noch etwa zwanzig Meilen. »Liegt in der Mitte von Nirgendwo«, fügte er als Warnung noch hinzu. »Staubstraße, schwer auszumachen. Vor allem nachts.«
Sie fuhr wie der Teufel, wich Schlaglöchern aus, rumpelte über Felsbrocken. Wenn sie jetzt eine Reifenpanne hatte, war sie geliefert. Dennoch blieb ihr Fuß auf dem Gas.
Und dann
Weitere Kostenlose Bücher