Wildernde Blueten
Danny du gehst zum Konzert und ich werde mich mit Peanut etwas vergnügen. Wir machen vorher eine Uhrzeit aus, zu der wir euch wieder abholen. Ich denke auch, dass morgen der letzte Abend hier sein wird. <
Sereen gelang es tatsächlich noch drei Flugtickets für den nächsten Tag zu bekommen. Also wäre heute wirklich der letzte Abend in Kyoto.
Bevor wir Abends los wollten, packten wir noch unsere Sachen zusammen, damit wir früh nicht hetzen mussten.
Ich packte noch eine extra Tasche für heute Abend und dann waren wir auch schon startklar.
Wir setzten erst Danny bei seinem Konzert ab und dann fuhr Sereen mich zu den Quellen.
Das Konzert war mitten in Kyoto und es war schon die Hölle los. Danny ging sofort unter in der Menschenmasse. Seit er wusste, dass er zu diesem Konzert fahren würde, war er irgendwie nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen... Sein Glück war, dass es noch Karten gab.
Die Quellen waren ziemlich außerhalb von Kyoto. Sereen war dort auch schon. Sie sagte, es sei wirklich wunderschön und ich solle es genießen. Es könnte ein schöner Abend werden, sagte sie mit einem Zwinkern, was ich nicht recht verstand.
Sie setzte mich dann dort ab, erklärte mir alles und fuhr mit Peanut weiter.
Meine Sachen schloss ich in einen Schrank ein und band mir nur ein Handtuch um.
Das schien hier ein richtiger Quellentempel zu sein. Es gab bestimmt zehn solcher Quellen, von verschiedensten Größen. Ich suchte mir eine etwas kleinere aus, in der ich auch allein war. In den anderen waren aber auch kaum Leute zu sehen. Das würde wohl ein ruhiger Abend werden.
Die Quelle für die ich mich entschied, war etwas abseits gelegen und umringt von einigen hohen Felsen. Sie lagen auf einem höheren Berg, wovon es in Japan mehr als genug gab. Einen wunderschönen Ausblick auf den See konnte man bewundern, der sich in unmittelbarer Nähe befand. Auch auf Kyoto konnte man einen Blick werfen... es war traumhaft hier... Ich legte das Handtuch an den Felsrand und setzte mich ins Wasser... Es war ein unbeschreibliches Gefühl, so warm und angenehm auf der Haut, ein kühler Luftzug um mich herum, der von den Bergen kam...
Etwas duftete mir, ich roch ein paar mal und stellte fest, dass es ein Rosenduft war, ich liebte Rosen... ob in jeder Quelle ein anderer Duft war?
Ich lehnte mich an den Rand und legte meinen Kopf nach hinten, dann schloss ich die Augen und genoss die Ruhe und diese fantastische Wärme auf meiner Haut.
Ich lag lange so da, fühlte mich fast wie erstarrt...
Morgen ging es endlich wieder nach Hause. Ich freute mich so sehr darauf. Zwar gefiel es mir in Japan, aber zuhause war es doch am Schönsten. Ich vermisste meine Familie und auch meine Freunde... nur stellte sich die Frage, wie es dann weitergehen würde... Erstmal müsste ich dann wohl, wie mit Nickolas abgemacht, ins Krankenhaus um mich untersuchen zu lassen. Es konnte ja sein, dass das Gift bereits aus meinem Körper raus war, ich jetzt aber tatsächlich etwas ernstes hatte, weil es mir immer so schlecht ging. Ich würde es bald wissen... jetzt sollte ich mir keinen Kopf darüber machen, sondern genießen, was sich mir hier bot.
Es war so still, nur leises Vogelzwitschern war zu hören, wie damals im Wald an dem See... Da waren auch nur die Geräusche der Tiere zu hören und das Rascheln der Blätter, wenn der Wind kam.
Wir waren jetzt schon drei Wochen in Japan, das war eine lange Zeit... Ebenfalls Zeit, in der ich Brendan nicht gesehen hatte, weder als Hawkie noch als Mensch... meine Gedanken waren immer bei ihm...
Plötzlich hörte ich etwas... Es klang wie ein Plätschern, ganz in meiner Nähe... Ich öffnete die Augen und sah viel Nebel um mich herum... Panik ergriff mich, ich wusste was jetzt kommen würde, aber das konnte nicht sein, vielleicht irrte ich ja... Schnell stand ich auf und band mir das Handtuch um den Körper... Ich schaute mich um, der Nebel war überall... Die Quellen waren etwas höher gelegen, vielleicht wurden sie öfters von Nebelbänken überrascht... es würde mich nicht wundern.
Wie angewurzelt stand ich da, traute mich nicht zu atmen... Vielleicht irrte ich mich doch nicht... Aber Simon würde mich hier nicht finden, nein, das würde er nicht... ich hatte Panik...
Einige der Felsen verbargen die Sicht auf das andere Ende der Quelle... Sollte ich so mutig sein und dort hin laufen, um zu sehen, ob ich in Sicherheit wäre? Wenn Simon tatsächlich hier sein sollte, würde er bestimmt kein Versteckspiel
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