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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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erzählte, dass Sie Marisas Schwiegertochter sind, wusste ich, dass ich die richtige Frau für mein Prunkstück gefunden habe. Es hat geradezu auf Sie gewartet. Ich habe es noch nie jemandem gezeigt. Ich habe immer gewusst, dass es für ein außergewöhnliches Ereignis bestimmt ist. Das ist mein Hochzeitsgeschenk für Sie.«
    Die Frau hielt Isabeau eine Schatulle hin. Darin lag eine Kette aus Weißgold mit tropfenförmigen Anhängern aus glitzernden champagnerfarbenen und weißen Diamanten. Die dazu passenden Ohrringe erinnerten an kleine Tränen. Es war der schönste Schmuck, den Isabeau je gesehen hatte. Kopfschüttelnd trat sie einen Schritt zurück. »Das kann ich nicht annehmen.«
    Monica lächelte nur. »Ich bin zweiundachtzig, Isabeau, und ich habe keine Kinder. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, meine Werke jemandem schenken zu können, der sie in Ehren halten wird.«

    Tränen schnürten Isabeau die Kehle zu. Die Freundlichkeit und Großzügigkeit dieser Menschen war unglaublich. Sie atmete ganz vorsichtig aus und bemühte sich, nicht zu weinen. »Dann danke ich Ihnen. Ich werde Sie alle niemals vergessen. Sie geben mir das Gefühl, als hätte ich eine echte Familie.«
    Die Frauen sahen sich lächelnd an. Dann scheuchten sie Isabeau ins Haus, damit Conner sie nicht mehr zu Gesicht bekam.

17
    C onner war nervös. Damit hatte er nicht gerechnet, obwohl er eine gewisse Aufregung einkalkuliert hatte. Doch umgeben von einem überraschend zahlreichen Publikum wurde ihm im Angesicht des Richters plötzlich etwas mulmig. Rio grinste ihn unentwegt an und zu Leonardo und Felipe sah er besser gar nicht erst hinüber. Selbst Elijah hatte ihm ein amüsiertes Lächeln zugeworfen, ehe er losging, um Wache zu schieben. Conner steckte einen Finger hinter seinen Kragen, um ihn etwas zu lockern, und richtete sich noch einmal die Krawatte. Letztendlich war das Ganze seine Idee gewesen, also konnte er sich jetzt nicht aus dem Staub machen.
    Außerdem wollte er Isabeau ja wirklich heiraten. Das war es nicht, was ihn nervös machte. Aber was geschah, wenn sie ihre Meinung geändert hatte? Er hätte sie nicht so sehr drängen dürfen. Isabeau war noch jung, fast zehn Jahre jünger als er, und behütet aufgewachsen. Und was hatte er getan? Er hatte sich in ihr Leben eingemischt, ihren Vater als Verbrecher entlarvt, ihr enthüllt, dass sie adoptiert worden war, und sie dann in eine sehr gefährliche Situation gebracht. Conner holte tief Luft und wischte sich die
schweißnassen Hände an den Oberschenkeln ab. Zugegeben, Isabeau war diejenige gewesen, die sein Team für diesen Auftrag angeheuert hatte, aber natürlich hätte er, sobald er von seinem Bruder erfuhr, sowieso etwas unternommen; er hätte sie besser schützen können und müssen …
    Die Musik setzte ein. Gedämpftes Gemurmel erhob sich. Conner wandte den Kopf, und sein Herz stockte. Der Anblick war atemberaubend. Im Türrahmen stand Isabeau, ihre behandschuhte Hand ruhte in Docs Armbeuge. Sie trug ein bodenlanges Kleid, das ihre Kurven perfekt zur Geltung brachte. An Hals und Ohren funkelten Diamanten. Sie wirkte ätherisch, wie eine Märchenprinzessin, so wunderschön, dass Conners Augen brannten und seine Kehle trocken wurde. Sein Herz schaffte es, wieder in Gang zu kommen, und begann, in der Brust zu hämmern. In seinem Kopf dröhnte es, und seine Bauchmuskeln krampften. Ihr störrisches Haar war elegant frisiert, verlieh ihr jedoch nach wie vor einen Hauch vom Ungezähmten, der das Pochen in seinen Lenden noch verstärkte.
    Conner merkte, dass ihm der Mund offen stand und er Isabeau mit den Augen verschlang, aber er konnte nicht anders. Es war ihm unmöglich, den Blick von der Erscheinung im Türrahmen abzuwenden. Eine Mischung von Gefühlen überwältigte ihn, vor allem Demut, dass sie ihn noch lieben konnte nach dem, was er getan hatte – und vielleicht noch tun musste. Sie bedeutete ihm alles, und er wusste, dass ihm diese Tatsache deutlich ins Gesicht geschrieben stand, doch er konnte es nicht verbergen. Er versuchte es nicht einmal.
    Mary in der ersten Reihe schluchzte, und einige andere Frauen betupften sich die Augen. Einer der Männer putzte sich lautstark die Nase. Dann ging Isabeau los, auf ihn zu,
ohne ihn aus den Augen zu lassen, und Conners Liebe zu ihr wuchs mit jedem Schritt, bis er glaubte, platzen zu müssen. Er wusste nicht, ob jeder Bräutigam sich so fühlte, aber in seiner Welt, in der es ständig um Leben oder Tod ging und er schlimme Dinge

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