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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihren Körper hypersensibel zurück. Flammen leckten über ihren Leib, während ihre Muskeln sich verformten, als führten sie ein Eigenleben. Isabeau wurde so heiß, dass sie es kaum noch ertragen konnte. Das leichte Kleid schmerzte auf der Haut. Alles schmerzte.

    Conner steckte den Kopf durch die Tür, warf einen Blick auf sie und zog sie schützend an sich. »Lass uns gehen.«
    »Wartet!« Mary hielt sie zurück. »Ihr Schmuck. Steck ihn in deinen Beutel.«
    Conner nahm Isabeau den Ring ab, während Mary die Halskette und die Ohrringe löste. Als die Stücke sicher verstaut waren, seufzte Isabeau erleichtert auf.
    »Danke für alles, Mary«, sagte Conner.
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte Mary. »Nur Mut, Isabeau«, fügte sie noch hinzu.
    Conner trug keine Schuhe und kein Hemd, nur eine lässige Jeans und ein Bündel auf dem Rücken. Hastig schob er Isabeau zur Hintertür und lief mit ihr in den Wald. Isabeau nahm zwar noch das leise Gemurmel in ihrem Rücken wahr, interessierte sich aber nur noch für ihre seltsame Sehkraft, das geschärfte Gehör und die unzähligen unbekannten Empfindungen, die auf sie einstürmten.
    Sie fühlte sich, als litte sie an einem stetig steigenden Fieber, das sie von innen heraus verbrannte. Alles wurde ihr zu eng, insbesondere der Schädel. Der Wald verschluckte sie, und Conner und sie rannten immer tiefer ins Dunkle, doch Isabeau konnte trotzdem sehen. Anstatt sich vor dem finsteren Wald zu fürchten, erfreute sie sich an den Blättern, die sie streiften, dem Rascheln der Insekten, dem ständigen, unaufhörlichen Kreischen der Zikaden und den Vögeln und Affen, die über ihr in den Bäumen von Ast zu Ast hüpften.
    Plötzlich gaben ihre Beine nach, und sie fand sich mit Muskelkrämpfen auf dem Waldboden wieder. Ihre Hände wurden krumm und knotig, die Knöchel dick. Ihre Muskeln zuckten, ein neuer Streifen Fell glitt über ihre Haut und verschwand wieder. Knochen und Gelenke knackten. Sie stieß
einen Schrei aus, doch er klang seltsam, denn ihre Stimmbänder wurden durch die Veränderungen in ihrer Kehle beinahe zerquetscht.
    Sofort war Conner an ihrer Seite und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Lass es zu, Isabeau, kämpf nicht dagegen an. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    Tränen brannten in Isabeaus Augen. Sie wollte ja – wirklich, aber es war so erschreckend. Sie hatte Angst vor dem Unbekannten. Vor der letzten Zerreißprobe, die ihr Inneres nach außen kehrte. Ihr Rückgrat, diese lange, bewegliche Wirbelsäule, die es ihr erlaubte, sich im Sprung um die eigene Achse zu drehen, verbog sich. Isabeau atmete tief ein und aus und versuchte, ihre Katze zu rufen. Ja, sie wollte sich verwandeln. Das gehörte zu ihrem Leben mit Conner dazu, und sie wollte dieses Leben, egal, was kommen würde. Sie konnte das, sie konnte mit einem lauten Dröhnen im Kopf und Angst im Bauch zuckend auf dem Waldboden liegen – für Conner. Für ihn hätte sie alles getan.
    Doch Conner, der neben ihr hockte, schüttelte den Kopf, als sie sich an ihm festhalten wollte. »Du tust das für dich . Damit du weißt, wer du bist.«
    Isabeau hörte ihn wie aus weiter Ferne. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie registrierte nur noch, wie ihr Körper sich verformte und die gequälten Muskeln und Sehnen brannten. Scharfe, stechende Schmerzen durchzuckten sie, dann verlor sie das Interesse an den Details, denn mit einem Mal spürte sie ihre andere Hälfte, die Katze – ihren geschmeidigen, kompakten Körper, die scharfen Sinne, die drängenden Instinkte, aber vor allen Dingen spürte sie, dass sie nie wieder einsam sein würde. Das Gefühl, allein auf der Welt zu sein, verschwand in dem Augenblick, in dem ihre
Katze sich zeigte und einen Moment über den dicken Pflanzenteppich rollte, ehe sie graziös auf die Füße sprang und ihr erstes zufriedenes Schnauben von sich gab.
    Die Leopardin streckte sich träge und verführerisch und warf dem großen Leoparden, der sich ihr von der Seite näherte, einen Schulterblick zu. Dann setzte sie sich in Bewegung und rieb sich aufreizend an Bäumen und Sträuchern, um ihren Duft zu verteilen und ihm unmissverständlich klarzumachen, wie überaus begehrenswert sie war. Das Männchen folgte ihr vorsichtig, denn Weibchen hatten einen eigenen Zeitplan und unterwarfen sich erst, wenn sie dazu bereit waren.
    Die Leopardin provozierte absichtlich, wälzte sich auf dem Boden, strich mit ihrem wunderbar dichten Pelz an der Rinde der Bäume entlang und ließ mit einem

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