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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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noch durchgehen, weil du Angst vor mir hast. Aber wenn du es noch einmal versuchst, bist du dran.«
    Blinzelnd sah sie zu ihm auf und legte schützend eine Hand vor die Kehle. »Heute ist mein Hochzeitstag«, gestand sie. »Ich habe ihn geheiratet.«
    Er zuckte nicht mit der Wimper. »Das ist mir scheißegal. Du bist schuld, du hättest es besser wissen müssen.«
    Isabeau musterte sein markantes, männliches Gesicht. Sie musste Ottila zum Reden bringen, das war ihre einzige
Chance. Ein Gespräch, bei dem die Zeit verging. Sicher war Conner bald zurück.
    Sie holte tief Luft. »Hast du Imelda verraten, dass wir alle zu den Leopardenmenschen gehören?«
    »Warum sollte ich?« Ottila nahm ihre Tasse und holte Tee.
    Isabeau versteckte ihr erleichtertes Aufseufzen hinter einem kurzen Räuspern. Dieser Mann war so groß , so einschüchternd. Er erschien ihr unbesiegbar. Wo blieb Conner? Er müsste doch eigentlich auf Ottilas Fährte gekommen und längst wieder da sein.
    »Imelda hätte diese Kinder nie entführen lassen dürfen. Ich habe versucht, ihr das auszureden, aber sie spielt gern den Boss. Ich wusste, dass Adan sich das nicht bieten lassen würde. Doch Imelda ist so arrogant, dass sie nicht auf Ratschläge hört, nicht einmal auf die ihrer Sicherheitsleute.«
    »Deshalb hast du sie ihrem Schicksal überlassen.«
    Ottila zog eine kleine Ampulle aus dem Beutel auf seinem Rücken, drückte den Verschluss mit dem Daumen auf und leerte den Inhalt vor Isabeaus Augen in ihre Teetasse. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich. Sie erhob sich ein wenig vom Stuhl, doch als Ottila sie streng ansah, ließ sie sich wieder zurückfallen.
    »Das trinke ich nicht.«
    »Dann machen wir es auf die harte Tour, und ich schütte es dir in den Rachen. Mir ist es egal, Isabeau.«
    »Was ist das?«
    »Jedenfalls keine K. o.-Tropfen. Noch bin ich nicht so tief gesunken, dass ich eine Frau vergewaltigen würde. Wenn ich dich nehme, dann weil du es vor lauter Verlangen nach mir nicht mehr aushalten kannst.«

    Isabeau wollte nicht mit ihm darüber streiten, wie absurd das war, nicht mit dieser Teetasse vor ihrer Nase. Sie sprang auf. Diesmal dachte sie an ihre Katze und rief nach dem faulen Luder. Warum regte die Leopardin sich jetzt nicht? Warum kämpfte sie nicht um ihr Überleben? Um Conners Überleben. Wo blieb Conner nur?
    Tief in ihr rührte sich ihre Katze, schnupperte und erkannte ihre Duftmarke an Ottila. Ein neuer Bewerber. Sie dehnte sich träge. Isabeau schnaubte vor Wut. Wo blieb die berühmte Leopardenloyalität? Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie die Regeln nicht kannte.
    »Was ist das?«
    »Entscheide du für ihn, Leben oder Tod?«
    Isabeau konnte Ottilas Blick nicht entrinnen. Es fiel schwer, ihm nicht zu glauben. Er wirkte unbezwinglich und absolut selbstsicher. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe und dachte einen schrecklichen Augenblick darüber nach, mit ihm zu gehen. Aber warum hatte er sie nicht einfach niedergeschlagen und weggeschleppt? Es ging gar nicht darum, dass sie wählte – sie hatte nie eine Wahl gehabt. Hier ging es um etwas ganz anderes. Klick, klick, klick fielen in Isabeaus Hirn die Puzzleteile an ihren Platz.
    »Du hattest immer vor, ihn umzubringen, von Anfang an, nicht wahr?«
    Ottila legte ihr die Hände um den Hals und ließ sie seine unglaubliche Kraft spüren. Isabeau wehrte sich nicht. Sein warnender Blick hielt sie davon ab. »Er ist in dir gewesen. Und hat dich markiert. Damit hat er sein Leben verwirkt.«
    Isabeau schluckte schwer. »Du hättest mich nie mit Suma geteilt.«
    »Nicht in einer Million Jahren.«

    Sie reckte das Kinn und deutete auf den Tee. »Sag mir, was du da reingetan hast.«
    »Ich möchte, dass du nicht so genau merkst, was ich mit dir mache.«
    Isabeaus Herz schlug so hart gegen ihre Brust, dass sie fürchtete, es würde zerspringen. Angst überwältigte sie. Ottila hatte das ganz sachlich gesagt, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne jedes Mitgefühl oder gar Mitleid.
    »Was hast du denn mit mir vor?«
    »Nicht mit dir – mit ihm. Er muss leiden. Damit er die Nerven verliert. Sein Leopard wird so wütend werden, dass er ihn nicht mehr bändigen kann. Ich habe ihn beobachtet. Er geht nach Plan vor. Und er ist gut. Also muss ich vorsichtig sein. Ich brauche einen Angriffspunkt, und die einzige Möglichkeit dazu besteht darin, dir wehzutun oder mich in das Haus des Doktors zu schleichen und über seinen jungen Freund herzufallen. Beides würde ihn zur

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