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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kopf schüttelte, presste Rio die Lippen zusammen. »Das war ein Befehl.«
    Fauchend zeigte Conner dem Teamführer die Zähne, gehorchte aber widerstrebend. Rio bemühte den Kommandoton nur selten, doch er war der Chef, wenn Drake nicht da war – und Drake war schon länger fort.
    Eilig entfernten sie sich von der Hitze und dem brüllenden Feuer. Auch ein paar andere Männer flüchteten vor den Flammen, ihnen gingen sie aus dem Weg. Mit denjenigen, die Isabeau und die Kinder jagten, hatten sie etwas anderes vor. Während Rio sein Erste-Hilfe-Set hervorholte und alles Nötige zusammensuchte, ließ der Leopard sich auf den dicken Pflanzenteppich sinken.
    »Ich glaube, die Kugel steckt noch drin, Conner. Ich muss sie rausholen.«
    Ehe Rio versuchte, die Kugel zu finden, spritzte er dem Leoparden ein Beruhigungsmittel, um den Bereich rund um die Wunde zu betäuben. Selbst unter den besten Umständen konnten Leoparden unberechenbar sein, und die
meisten hätten es nicht zugelassen, dass man ihnen eine Kugel herausoperierte. Rio hätte es auch nicht bei jedem gewagt, aber Conner war stark und hatte seinen Leoparden selbst in schwierigen Situationen fest im Griff. Dazu kam, dass sie nicht viel Zeit hatten.
    Rio merkte, dass das Raubtier zitterte, als er mit der Pinzette nach der Kugel suchte. Einmal hatte er das schlüpfrige Stück Metall fasst erwischt, da zuckte der Leopard zusammen. »Verdammt. Halt still. Das Licht hier taugt nichts, ich fische im Trüben.« Die Raubtierzähne waren Rio entschieden zu nah, und das machte ihn nervös.
    Er musste noch einige Minuten länger in der Wunde herumstochern, ehe es ihm gelang, die Kugel festzuhalten und herauszuziehen. Der Leopard bebte und fauchte protestierend, hielt den Kopf aber eisern abgewandt. Hastig säuberte Rio die Wunde und spritzte ihm ein Antibiotikum. »Wenn du nichts Dummes anstellst, müsste das reichen, bis du dich zurückverwandelst. Lass uns gehen.«
    Vorsichtig belastete Conner das Bein. Dank der Betäubung konnte er mehr Gewicht darauf legen, aber er fühlte sich schwach und ein wenig benommen. Sie begannen zu laufen. Rio schulterte das Gewehr und versuchte, mit dem verwundeten Leoparden Schritt zu halten. Die Männer bei den Kindern hatten ein schnelles Tempo angeschlagen. Anscheinend trug Elijah Mateo auf dem Arm, seine Fußabdrücke waren tiefer als die der anderen. Sie kamen an zwei Leichen vorbei, Wächtern von Imelda, erschossen.
    Danach waren immer wieder Blutflecke zu sehen, also war jemand verletzt worden. Vor lauter Angst um Isabeau begann Conners Herz heftig zu klopfen.
    »Das ist nicht ihres«, sagte Rio, »eher von Felipe oder Leonardo.
« Er deutete auf eine Stelle, an der jemand aus dem Tritt geraten war. »Sieh mal, da.«
    Beide inhalierten tief. »Felipe, unverkennbar«, bemerkte der Teamchef.
    Rio und Conner rannten weiter. Plötzlich knallte ein Schuss. Rio, neben dem Leoparden, zuckte zusammen, stürzte und fiel mit dem Gesicht voran auf den Boden, während sein Blut auf die verrottenden Pflanzen spritzte.
    Conner benutzte seine kräftigen Pranken, um ihn am Bein tiefer in den Schutz der Büsche zu ziehen. Dann hockte er sich neben seinen Freund und rollte ihn sanft auf den Rücken. Rio verlor zu viel Blut. Ohne Rücksicht auf den furchtbaren Schmerz, der sein Bein durchzuckte, nahm Conner wieder Menschengestalt an und beeilte sich, den Blutfluss zu stoppen.
    Es gab neben der Eintritts- auch eine Austrittswunde. Die Kugel hatte Rios Körper nah am Herzen glatt durchschlagen, es jedoch nicht getroffen. Conner hatte keine Ahnung, welchen Schaden sie angerichtet hatte, jedenfalls atmete Rio nur noch flach, doch wer die Kugel abgeschossen hatte, wusste er genau. Nicht nur sie hatten Waffen und Vorräte versteckt – auch Ottila.
    Conner verarztete seinen Freund zwanzig Minuten, bis er zufrieden war. Er hatte alles getan, was er konnte. Rio regte sich, und seine Lider flatterten. Conner beugte sich zu ihm hinab. »Bleib ruhig liegen. Er ist da draußen und jagt uns. Ich drücke dir ein Gewehr in die Hand. Es ist durchgeladen. Auf der anderen Seite liegt die Wasserflasche. Ich bringe ihn um, aber es könnte eine Weile dauern. Also werd nicht ungeduldig und versuch nicht abzuhauen. Verstehst du mich, Rio? Warte hier auf mich.«

    Rio nickte kaum merklich. Conner legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter und sah besorgt zu Boden. Er wollte nicht zu einem Toten zurückkehren müssen.
    Dann verwandelte er sich und schlich durch das dichte

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