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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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lang ausgestreckt nackt im Gras lag, nassgeschwitzt und voller Blut und Schrammen.
    Isabeau quiekte und wandte sich ab. »Dusch dich, ehe du raufkommst. Und zieh dir was über.«
    Conner sah dem Jungen nach, als er zur Dusche lief; die Aussicht, etwas zu essen zu bekommen, beflügelte ihn offenbar. Vom Aussehen her schätzte er den Burschen auf etwa zwanzig bis vierundzwanzig. Er hatte die Kraft und die Kaltblütigkeit, die man für ihre Arbeit brauchte. Er war zwar noch jung und übereifrig und ahnte nicht, auf was er sich eingelassen hatte, aber er hatte Mut. Außerdem jammerte er nicht, und er war nicht weggelaufen, obwohl er ihm eine harte Abreibung verpasst hatte, um herauszufinden, ob der Junge den Schneid hatte, seine Strafe anzunehmen.
    Jeremiah bewegte sich recht geschmeidig, doch das leise Anpirschen mussten sie noch üben. Er trampelte durch den Wald wie ein verdammter Elefant, aber er hatte auch etwas von einem verspielten Welpen an sich. Conner schaute auf und begegnete Rios Blick. Die anderen Leoparden hatten den Kampf verfolgt, einerseits um sich ein Bild von dem Jungen zu machen und andererseits um darauf zu achten, dass Conner seinem Leoparden nicht erlaubte, ihn zu töten. Rio nickte ihm zu, der Neuzugang hatte sich also so viel Respekt verschafft, dass sie es mit ihm versuchen würden.
    Conner wartete, bis Jeremiah die Leiter hinaufgestiegen war und die anderen sich in die Hütte zurückgezogen hatten, bis er sich frischmachen ging. Er fühlte sich ein wenig müde, aber sonst ganz gut, also verwandelte er sich und
stellte sich unter die Dusche. Das Wasser war kalt und erfrischend. Er spürte bereits, wie sich am ganzen Körper Blutergüsse bildeten. Außerdem hatte der Junge ihm an ein oder zwei Stellen die Haut aufgerissen, aber immerhin war sein Leopard jetzt zufrieden und gönnte ihm die erste Atempause, seit er Isabeau wiedergesehen hatte.
    Conner ließ das kalte Wasser über seine heiße Haut rinnen und gönnte es sich, bewusst zu atmen, richtig einzuatmen. Vorher hatte er immer nur Isabeaus Duft in die Lungen gesogen, bis dieser ihn von innen und außen umgab und seine Sinne benebelte, sodass er sich ein wenig berauscht fühlte. Irgendwie musste er sein Gleichgewicht wiederfinden, damit er richtig funktionieren konnte. Sie hatten sich vorgenommen, die Kinder zurückzuholen, und das hieß, dass sie nun überlegen mussten, wie sie in Imeldas Festung kommen sollten.
    Langsam trocknete sich Conner ab und ging die verschiedenen Alternativen im Kopf durch. Der Gedanke, eine andere Frau als Isabeau zu berühren, war ihm schrecklich. Und die Vorstellung, dass eine so grausame und unmoralische Frau wie Imelda ihn küsste oder anfasste, brachte seinen Leoparden zur Raserei. Er war sich nicht sicher, ob er das schaffen würde, jetzt, wo Isabeau so nah bei ihm war und kurz vor dem Han Vol Don stand.
    Sie hatte ja keine Ahnung, was geschehen würde, wenn ihre Katze sich zeigte. Sie würde niemals, unter keinen Umständen, eine andere Frau neben ihrem Gefährten dulden. Conner fuhr sich mit den Fingern durch das feuchte Haar und schaute zur Hütte empor; es widerstrebte ihm, einen Raum zu betreten, in dem sein Leopard damit zu kämpfen hatte, dass andere Männer um Isabeau waren. Ihm stand
eine lange Nacht bevor. Die drängenden Triebe ließen seinem Körper offenbar doch keine Ruhe.
    Isabeau hatte mehr Macht über ihn, als sie ahnte. In den Nächten, in denen er es geschafft hatte zu schlafen, war er mit ihrem Lachen im Ohr wieder aufgewacht. Das Bild, wie sie ins Wasser sprang und ihn lockend über die Schulter hinweg ansah, hatte ihn ständig verfolgt. Mittlerweile vermischten sich in seiner Erinnerung das Alte und das Neue, das vergangene und das gegenwärtige Leben – Isabeau war überall. Das einzig Gute in seinem Leben.
    Ein Jahr lang hatte er eigentlich nur vor sich hinvegetiert, versteckt in den Vereinigten Staaten. Wo er auch hingegangen war, ihre Stimme hatte ihn verfolgt und seine Haut sich unablässig danach gesehnt, von ihr berührt zu werden. Er hatte keinen Weg finden können, das Blut in seinen Adern davon abzuhalten, jedes Mal, wenn er an sie dachte – also fortwährend -, in Wallung zu geraten. Doch bis er sie wiedergesehen hatte, hatte er nicht erkannt, wie taub er innerlich gewesen war. Erst in Isabeaus Gegenwart war er wieder zum Leben erwacht.
    Nun stand er vor dem Problem, dass er sie jeden Tag sah, und ihr die Bräuche seines Volkes und das Überleben im Regenwald beibringen

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