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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mit dir in Kontakt getreten?«, fragte Conner.
    »Über das Internet. Er hat per Anzeige nach Leuten gesucht.
Ich dachte, das wäre genau das Richtige für mich.« Jeremiah warf sich in die Brust.
    »Jung, naiv und dumm«, Conner spuckte auf den Boden.
    »He!« Jeremiahs großspuriges Grinsen verschwand erneut hinter einem finsteren Blick. »Ich wollte doch bloß etwas Action. Ich möchte nicht mein ganzes Leben in einem langweiligen Dorf festsitzen und mir von den Ältesten sagen lassen, was ich darf und was nicht. Ich bin schnell.«
    »In diesem Geschäft muss man mehr als schnell sein, Bürschchen«, meinte Conner. »Man muss wissen, wann man sich auf seinen Leopard verlassen sollte, wann auf sein Hirn und wann auf beide zusammen. Außerdem bist du ein Trampel. Im Moment machst du so viel Krach, dass jeder Leopard im Umkreis sofort auf dich aufmerksam würde.« Er warf dem Jungen einen strengen Blick zu. »Adan hätte dich eine Meile im Voraus kommen hören.«
    Selbst im Dunkeln war deutlich zu sehen, wie der Junge rot anlief. Er bemühte sich, leiser aufzutreten. »Du könntest mich unterrichten.«
    »Sehe ich etwa aus wie jemand, der einen dummen Welpen unterrichten möchte, der noch nicht trocken hinter den Ohren ist? Immerhin hast du deine Krallen in meine Gefährtin gebohrt, du Idiot.« Wütend, dass er den Jungen nicht auf der Stelle in seine Schranken wies, begehrte Conners Leopard von Neuem auf. Er schnaubte mit einem langen Zischen, dazu spannten sich seine Muskeln an.
    In dem Augenblick strauchelte Isabeau, ob vorsätzlich oder nicht, konnte Conner nicht sagen, er legte ihr einfach einen Arm um die Taille, hob sie hoch und trug sie. Sie machte sich steif und wollte protestieren, doch dann trafen sich ihre Blicke und sie ließ es bleiben.

    Er brauchte das Gefühl, sie zu tragen. Ihr Gewicht machte ihm nichts aus, alles, was zählte, war, sie im Arm zu halten. Er rieb das Kinn an ihrem Haar und sah wütend zu dem Jungen hinüber. Der Bursche ahnte ja nicht, wie schwer es war, eine Gefährtin zu finden; er wusste noch nichts über das Leben und seine Gefahren. Die Vorstellung vom Leben als Tanz auf dem Vulkan war für Jugendliche entsetzlich verlockend. Er war selbst einmal so gewesen. Jung, arrogant und stolz auf seine Kraft, aber ohne einen Schimmer, worauf es wirklich ankam, jetzt oder in Zukunft.
    Conner schloss kurz die Augen und fragte sich, warum ihm ständig so verdammt schwere Entscheidungen abverlangt wurden. Er konnte den Jungen nicht einfach laufenlassen, das hieße ihn in den Tod zu schicken, denn Suma würde ihn umbringen. Weil Jeremiah Wheating ganz sicher nicht tatenlos zusehen würde, wie Kinder umgebracht wurden. In dem Augenblick, in dem Suma ihn zu Imelda Cortez brachte und dem Jungen aufgehen würde, worauf er sich da eingelassen hatte, würde er bestimmt den Helden spielen und für die Kinder kämpfen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich um diesen Jungspund zu kümmern.
    Seufzend sah er Isabeau an. Sie schaute lächelnd zu ihm auf.
    »Was?«, fragte er beinahe kampflustig. Ihr Blick war ihm zu verständnisvoll.
    »Du weißt schon. Ich glaube, du bist gar nicht so schrecklich, wie du allen weismachen willst. Ganz und gar nicht.«
    »Ich hätte ihn fast umgebracht. Und er hätte es verdient gehabt, verdammt nochmal.«
    »Aber du hast es nicht getan.«
    »Die Nacht ist ja noch nicht vorbei.«

    Als Isabeau nur still vor sich hinlächelte, zog sich sein Magen zusammen. Conner wollte nicht, dass sie sich ein falsches Bild von ihm machte. Das Bürschchen würde noch heute Nacht seine Abreibung bekommen. Danach würde Isabeau ihn sicher für ein Ungeheuer halten, und der Junge würde eine Weile schmollen, doch dafür konnte sein Leopard dann zufrieden sein und hielt sich vielleicht für eine Weile zurück mit seinem ständigen Drängen und den wütenden, scharfen Vorwürfen.
    Ein kleines Stück weiter vorn lag die Hütte, die in die Baumkronen gebaut war, versteckt hinter den schweren Lianen und breiten Blättern. Für den Fall, dass sie getrennt werden sollten, hatte Conner den anderen den genauen Standort auf einer Karte eingezeichnet. In dieser Hütte hatte er mehrere Jahre mit seiner Mutter gelebt, während sie, abseits von allen anderen, den Verlust ihres Mannes betrauerte. Sein Vater war nicht ihr wahrer Gefährte gewesen, trotzdem hatte sie ihn geliebt.
    Die Hütte barg keine glücklichen Erinnerungen, doch von dem Moment an, in dem Conner seinen Fuß wieder in den Regenwald

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