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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Verführungskünste erproben? Vielleicht konnte sie als Leopardin ohne Skrupel mehrere Männer haben. Vielleicht waren moralische Bedenken leichter beiseitezuwischen, als sie glaubte. Sie ging näher an die Männer heran, weil sie wissen wollte, was sie miteinander besprachen.
    Sie merkte den Moment genau, in dem Conner sich den Männern wieder anschloss. Er fiel auf in der Gruppe. Isabeau fürchtete, dass er ihr wohl überall auffallen würde. Ein Kegel aus Sonnenlicht hob ihn aus den Schatten der Lichtung hervor. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und bändigte es auf diese nachlässige Art, die sie so sexy
fand. In diesem Augenblick hasste sie ihn beinahe. Kaum wandte sie den Blick von ihm ab, da begegnete sie dem Jeremiahs.
    Unfähig wegzuschauen betrachtete er sie weiter voller Bewunderung. Offensichtlich fand er sie attraktiv, denn er ließ demonstrativ seine Muskeln spielen. Isabeau bemühte sich, ihre Erheiterung zu verbergen. Es war nicht fair, ihn wie einen Grünschnabel zu behandeln, wo er doch fast das gleiche Alter hatte wie sie. Aber Conner mit seinem muskelbepackten Körper wirkte eben männlicher.
    Jeremiah ließ abermals die Muskeln tanzen und schaute kurz zu Conner hinüber, ehe er ihr ein Lächeln zuwarf. In dem Augenblick rief Rio ihm etwas zu, und Jeremiah sprintete los, riss sich die Kleider vom Leib und schaute dabei zu Isabeau zurück. Sofort wickelte sich seine Hose um seine Knöchel, sodass er Hals über Kopf zu Boden stürzte und in seine Jeans verheddert halb nackt über die Lichtung rollte.
    »Was war denn das, verdammt nochmal?«, wollte Rio wissen.
    »Ich weiß genau, was das war«, betonte Conner unheilverkündend, während er über die Lichtung auf Jeremiah zuschlenderte.
    »Conner!« Schnell trat Elijah ihm in den Weg. »Er ist doch noch ein Kind.«
    »Aber er kennt die Regeln.«
    Trotzig rappelte Jeremiah sich auf. »Vielleicht ärgert es dich bloß, dass ich besser ausgestattet bin als der Durchschnitt, und sie mich vorziehen könnte.«
    »Weil du den längeren Schwanz hast?« Verächtlich musterte Conner ihn von Kopf bis Fuß. »Tut mir leid, Junge, das
reicht nicht. Du kriegst ja im richtigen Moment nicht mal die Hose runter. Ich bezweifle, dass du großen Eindruck gemacht hast.«
    Wütend riss Jeremiah sich die Jeans von den Beinen, warf sie angewidert beiseite und stürzte sich auf Conner. Doch Elijah fing ihn ab und zog ihn weg.
    »Willst du dich umbringen, du Idiot? Weißt du nicht, wie man sich verhält, wenn die Gefährtin eines Mannes kurz vor dem Han Vol Don steht? Zeig etwas mehr Respekt, verdammt nochmal.«
    Jeremiah blieb wie angewurzelt stehen und sah zu Isabeau hinüber. So wie alle anderen auch – mit Ausnahme von Conner. Isabeau bemühte sich, nicht puterrot anzulaufen, und blickte zu Boden; sie wünschte, er täte sich auf, und sie könnte darin versinken. Dann drehte sie sich um und kehrte in den Schutz der Bäume zurück, um zuzusehen, wie Jeremiah sich wieder anzog und sich darauf vorbereitete, noch einmal von vorn zu beginnen.
    Der Anblick, wie Jeremiah übte sich im Laufen zu verwandeln, machte ihr Lust es selbst einmal zu probieren. Sie hatte sich sorgfältig mit den Unterlagen im Büro ihres Vaters beschäftigt, auch mit den privaten, aber keinerlei Hinweis auf das Volk der Leopardenmenschen gefunden. Sie glaubte nicht, dass er etwas davon gewusst hatte. Wahrscheinlich war ihre Mutter bei der Geburt gestorben, genau wie Conner es vermutet hatte, und niemand hatte das Kind haben wollen. Um die Zeit ihrer Geburt herum war ihr Vater vom Amazonas nach Borneo gezogen. Es war also anzunehmen, dass sie aus Südamerika stammte. Vielleicht sollte sie doch versuchen, ihre Familie zu finden.
    Nach Borneo wollte sie nicht zurück und in Panama
konnte sie nicht bleiben. Dort traf sie ständig auf Conner. Mit ihm jedoch wäre sie überallhin gegangen. Und das, obwohl er für den Tod ihres Vaters verantwortlich war. Beschämt drückte sie eine Hand auf den Mund. Ein sehr praktischer Vorwand, um die erlittene Kränkung nicht zu vergessen. Ihr Vater war selbst schuld an seinem Tod. Conner war nur vorzuwerfen, dass er sie verführt hatte, ohne an ihr interessiert zu sein.
    Er hatte ihren Stolz verletzt. Und das tat er immer noch. Er hatte sie genauso benutzt, wie er nun auf ihren Wunsch hin Imelda Cortez benutzen sollte, um die entführten Kinder zurückzubekommen. Heiligte der Zweck die Mittel? War sie nicht ebenso scheinheilig?
    Isabeau presste die Finger an die

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