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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Anstrengungen wieder geöffnet hatten.
    Ihr eigener Körper wies Spuren seines Blutes auf, aber sie war sicher, dass er keinen Schmerz empfand. Nur eine primitive, animalische Befriedigung, die sie niemals kennen gelernt hatte.
    Und doch war da noch immer dieser Druck ganz tief in ihrem Leib, der ihre Muskeln sich verkrampfen ließ und sie noch fester umklammert hielt als bei jenem erstenmal.
    Zum Teufel mit ihm, sie begehrte ihn! Mercedes versuchte, aus seinem Bett zu gleiten, aber er packte ihr Handgelenk gerade in dem Moment, als ihre Füße den Boden berührten.
    "Von nun an wirst du hier schlafen", sagte er und zog sie zurück zum Bett. "Ist es so schrecklich, bei mir zu bleiben?"
    "Mir ist kalt. Ich hole nur mein Nachthemd." Lügnerin.
    Er lachte leise. "Du brauchst keine Nachthemden, um dich warm zu halten." Er glitt aufs Bett, zog die Decken zurück und schlüpfte darunter, dann klopfte er auf die Matratze und forderte sie auf, zu ihm zu kommen.
    "Ich werde dich wärmen", sagte er einfach.

    Stumm legte sie sich unter das kühle weiße Leinentuch, und seine Hitze umfing sie. Mercedes fühlte sich geborgen, aber auch ruhelos. Sie sehnte sich nach etwas, vor dem sie sich gleichzeitig fürchtete.
    Langsam breitete sich die Morgendämmerung in dem großen Raum aus und vertrieb die letzten dunklen Schatten der Nacht.
    Nicholas blinzelte und sah zum Fenster hinaus. Er war im Nu hellwach, das hatte er in den vielen Jahren gelernt, in denen er unter freiem Himmel kampiert hatte. Er fühlte den warmen Körper seiner Frau neben sich und lag still da. Strähnen ihres goldenen Haares lagen auf seinem Gesicht und seiner Brust, und der zarte Duft von Lavendel stieg ihm in die Nase. Ihr Herz schlug im selben Takt wie das seine. Wenn nur auch ihre Seelen in ähnlicher Weise übereinstimmten! Doch allmählich ließ ihr Widerstand nach. Irgendwann würde er sie lehren, die Lust, die er ihr geben konnte, anzunehmen und zu genießen. Mehr verlangte er nicht, und mehr konnte er auch nicht geben.
    Liebe war ein Begriff, der im Wortschatz von Nicholas Fortune nicht vorkam. Aber was war mit seinen Gefühlen für Rosario? Für die Kinder, die seine Gemahlin und er haben würden? Würde er die lieben können? Seltsam, dass er so eine verwandtschaftliche Verbundenheit mit Luceros Tochter fühlte, er, der nie Kontakt zu anderen Kindern hatte, der einsam in der rauen Welt gleichgültiger Erwachsener groß geworden war.
    Anfangs hatte die Aussicht, Erben für Gran Sangre zeugen zu müssen, etwas Erschreckendes für ihn gehabt, über das er nicht gern nachdachte. Aber nach seiner Reaktion auf Rosario und ihrem Verhalten ihm gegenüber fühlte er sich beruhigt.
    Vielleicht gibt es in mir trotz allem einen Rest von Menschlichkeit, dachte er überrascht. Sehr vorsichtig schob er Mercedes goldschimmernde Strähnen auf das Kissen und nahm ihren Arm von seinen Schultern. Eine milchweiße Brust war unter der Decke zu sehen, die blassrosa Spitze richtete sich in der kühlen Morgenluft auf. Die Versuchung, im Bett zu bleiben und sie noch einmal zu lieben, war groß, aber er erinnerte sich an seine Pflichten. Der Patron von Gran Sangre musste mit seinen neuen Männern ausreiten. Vermutlich hatten Hilario und die anderen schon die Pferde gesattelt und waren bereit zum Aufbruch.
    Seufzend stieg er aus dem Bett, dann deckte er Mercedes zu.
    Sein Reitanzug war schon am vergangenen Abend bereitgelegt worden. Lautlos, auf bloßen Füßen, ging er über den Teppich, nahm die Hose aus schwarzem Tuch und zog sie an. Gerade als er sie zuknöpfte, spürte er ihre Blicke und drehte sich um.
    Das Fehlen seiner Körperwärme hatte Mercedes geweckt. Sie hörte ein leises Rascheln und drehte sich um, erst dann bemerkte sie, dass ihr Mann nicht mehr im Bett lag. Wie schnell sie sich daran gewöhnt hatte, seinen sehnigen, festen Körper im Schlaf beschützend neben sich zu fühlen. Sie betrachtete über das Zimmer hinweg seinen Rücken, unter dessen vernarbter und braungebrannter Haut sie das Spiel der Muskeln sehen konnte, als er mit fließenden Bewegungen die enge Hose anzog. Sie errötete, als sie daran dachte, wie sie seine Männlichkeit heiß und pulsierend in ihrem Körper gefühlt hatte.
    Dann hob er den Kopf, und ihre Blicke begegneten sich.
    Instinktiv zog sie das Bettuch hoch bis zum Kinn, aber dann kam sie sich lächerlich dabei vor. Zweimal hatte er sie geliebt und dabei alles gesehen, was es zu sehen gab.
    Er hat mich geliebt. Der Gedanke berührte sie

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