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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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können Wasser bekommen, doch Sie werden verstehen, dass ich zögere, zwanzig Bewaffnete in mein Haus zu lassen, nicht wahr, Lieutenant Montoya?"
    Der Angesprochene lächelte. "Aber natürlich. Das verstehe ich." Er zuckte die Schultern. "Es ist nicht das erstemal, dass wir brackiges Wasser zusammen mit unseren Pferden getrunken haben und sogar dankbar dafür waren."
    "Das ist nicht nötig", sagte Fortune. "Meine Leute werden frisches Wasser in Eimern nach draußen bringen, damit Ihre Männer ihre Flaschen auffüllen können. Wir haben nur noch wenig Vorräte, aber wenn Sie Bohnen und Maismehl brauchen, können wir Ihnen etwas geben."
    "Sie sind sehr großzügig, Don Lucero. Ganz gewiss können wir jede Extraration gebrauchen", erwiderte der Lieutenant, als Nicholas ihm bedeutete, ihm in den Innenhof zu folgen und Platz zu nehmen.
    Nachdem er Gregorio angewiesen hatte, Wasser und einige Säcke Maismehl und Bohnen holen zu lassen, sagte er zu seinem Gast: "Angelina wird uns Kaffee bringen, ich muss mich allerdings dafür entschuldigen, dass er mit Zichorie versetzt ist."
    "Das macht nichts, wir hatten seit Wochen keinen Kaffee mehr. Nur wenige hacendados waren so gastfreundlich", sagte der andere. "Sind Sie ein Anhänger von Präsident Juarez?"
    Nicholas zuckte die Schultern, dann lächelte er offen. "Ich halte zu den Siegern."
    Lieutenant Montoya lachte, dann wurde sein schmales Gesicht ernst. "Wenn das stimmt, dann rate ich Ihnen, zur Republik zu halten. Ich komme gerade aus El Paso del Norte, wo ich mit Don Benito zusammentraf. Er ist ein großer Mann."
    "Das habe ich gehört", entgegnete Nicholas nachdenklich, während sie den Kaffee tranken, den Angelina aus der Küche gebracht hatte. Im Laufe der Jahre hatte er Geschichten über Juarez sowohl von Freunden als auch von Feinden gehört. Je länger er sich in Mexico aufhielt, desto mehr war sein Respekt vor der Integrität und Beharrlichkeit des kleinen Indianers aus Oaxaca gewachsen. Juarez war ein Anwalt von auffallender Bescheidenheit. Als er in Mexico City angekommen war, um seine Präsidentschaft anzut reten, hatte er einen einfachen Anzug getragen und war in einer kleinen schwarzen Kutsche ohne Fanfaren angekommen - ein auffallender Kontrast zu dem Pomp und dem extravaganten Lebensstil des Kaisers und seines Hofes, und dieser Gegensatz fiel nicht zugunsten der Marionetten aus, die die Franzosen auf den Thron gesetzt hatten. Montoyas nächste Worte weckten sofort Fortunes Aufmerksamkeit.
    "Der Präsident hat gerade ein geheimes Treffen mit dem nordamerikanischen General Sheridan an der Grenze gehabt.
    Der Yankee brachte die Versicherung aus Washington, dass die Rebellion der Südstaaten niedergeschlagen worden ist. Die Union wird ihre Aufmerksamkeit jetzt auf die französischen Invasoren in Mexico richten."
    "Was wird er tun?"
    Montoyas Augen glänzten. "Vieles! Das ganze Arsenal in Baton Rouge wurde geleert. Gewehre und Munition sind bereits unter General Escobedos Armee in Chihuahua verteilt worden.
    Innerhalb eines Jahres werden wir von Norden angreifen, während General Diaz aus Oaxaca im Süden kommt. Die Franzosen - wenn sie so dumm sind zu bleiben - werden zusammen mit Maximilian mit der sogenannten kaiserlichmexikanischen Armee in einer großen Zange gefangen werden."
    Nicholas rieb sich nachdenklich das Kinn. "Ich habe in Hermosillo Gerüchte gehört, dass General Bazaine von Napoleon den Befehl zum Rückzug erhalten hat. Zuerst habe ich es nicht geglaubt." Er zuckte die Achseln.
    "Glauben Sie es", entgegnete Montoya ernst. "Wenn jetzt, da ihr Bürgerkrieg vorüber ist, die amerikanische Regierung uns unterstützt, kann Juarez nicht verlieren."
    Lieutenant Montoyas Truppen waren gerade abgezogen, als Mercedes aus der Küche stürmte. "Ich kann nicht glauben, dass du unsere Vorräte - mein Maismehl - diesen dreckigen Republikanern gegeben hast!"
    "Es ist besser, wenn wir für alles offen sind, Geliebte." Sie bemerkte seinen nachdenklichen Ausdruck. "Du glaubst wirklich, dass sie gewinnen?" fragte sie zweifelnd.
    "Ich würde sagen, die Chancen dafür standen nie besser.
    Während du hier in Sonora von allem abgeschnitten warst und versuchtest, die Hazienda zusammenzuhalten, bin ich von Guerrero nach Coahuila und zurück geritten. Ich habe gesehen, wie die Truppen des Kaisers einen Staat oder eine Stadt einnahmen, sie aber gegen die permanenten Angriffe der Guerillas nicht halten konnten. Diese Leute geben niemals auf, Mercedes. Sie kämpfen mit ihren

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