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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Jähzorns, das glaubte er zu wissen, schließlich war er wochenlang mit ihr zusammengewesen. Sie war anziehend, intelligent, witzig, und ihr Sinn für Humor war genau nach seinem Geschmack, sie war fleißig und fürsorglich und nahm mehr als den gerechten Anteil der Lasten des Lebens auf sich. Außerdem hatte sie etwas Wildes, Urwüchsiges. Es faszinierte ihn, wie sehr sie mit dem Land verwachsen war, als lausche sie den Elementen, die ihr Rede und Antwort standen. In vieler Hinsicht war sie wie der Wind, der über die Prärie fegte, sanft in einem Augenblick, stürmisch im nächsten und immer schwer zu fassen. Tief in ihrem Innersten schlummerten Sinnlichkeit und Leidenschaft, das spürte Slade instinktiv, obwohl sie versuchte, sie zu unterdrücken. Sie erschien ihm eine verlockende Mischung aus Naivität und Erfahrenheit, halb Kind, halb Frau, die mit angehaltenem Atem darauf wartete, ihre volle Macht zu entfalten – so wie er sich danach sehnte, sie freizusetzen. Er begehrte sie, sie war eine Herausforderung für ihn. Er begehrte sie, seit er sie das erste Mal gesehen hatte, und es juckte ihn in den Fingern, ihr ihre braven Kleider vom Leib zu reißen und den üppigen Körper und das wollüstige Weib, das er darunter vermutete, freizulegen, sie zu lehren, was es bedeutete, einen Mann zu haben. Um ehrlich zu sein, war sie eigentlich alles, was er sich bei einer Ehefrau ersehnte. Anscheinend hegte sein Unterbewußtsein schon lange den Wunsch, sie zu heiraten, denn warum sonst hätte er sie neulich abends damit geneckt und sich solche Mühe gegeben, Gus auszustechen. Also hätte er eigentlich hocherfreut sein müssen angesichts der Aussicht, sie zu heiraten.
    Statt dessen machte sie ihn traurig, denn ihm wurde mit einem Male bewußt, daß er ihr, im Gegensatz zu Gus, nichts zu bieten hatte, außer sich selbst. Er besaß nichts außer einem Pferd, seinem Sattel und seinen Colt Peacemaker Revolvern. Cypres Hill, das ihm hätte gehören können, wenn sein Vater ihn nicht enterbt hätte, war von den Kriegsgewinnlern wegen nicht bezahlter Steuern, die sie zu Unrecht erhoben hatten, konfisziert worden.
    Und obgleich Slade viele lange Wochen am Haus der Beechams gearbeitet hatte, als wäre es sein eigenes, gehörte es dem Gesetz nach Jonathan, dem Trunkenbold, der seine Tage und Nächte fast ausschließlich in Delano verbrachte. Nachdem Slade jetzt mit den meisten schweren Arbeiten an dem Blockhaus und der Scheune fertig war, hatte er den Versuch, seinen Schwager zu heilen, schließlich aufgegeben. Womöglich hatte Beecham den Besitz inzwischen verspielt, verpfändet oder verkauft – obwohl er sich nicht vorstellen konnte, daß Jonathan so herzlos sein würde, seinen acht Kindern das Dach über dem Kopf wegzunehmen. Als er sie nach Indias Tod praktisch allein gelassen hatte, hatte er gewußt, daß Rachel sich um sie kümmern würde.
    Tatsache blieb aber, daß der Besitz der Beechams nicht Slade gehörte.
    Wie konnte er also von Rachel verlangen, ihn zu lieben und zu heiraten, wenn er ihr dafür nichts bieten konnte? Weil sie mehr hatte als er? Eine Farm und Vieh – und dank Großvater und Poke auch seine Hilfe nicht benötigte, obwohl er wußte, daß sie froh darum war.
    Gus hatte ihr seiner Meinung nach zehnmal mehr zu bieten, und trotzdem wollte sie den Schweden nicht heiraten. Wie sollte dann ein einfacher Satteltramp vor ihren Augen bestehen? So, wie die Dinge jetzt standen, hatte er keine Chance.
    Der einzige Mann, den ich heiraten werde, ist derjenige, der mir fünfhundert Stück Vieh für meine südliche Vierzig bringt.
    Slade konnte sich nur allzu gut an Rachels Worte erinnern. Und er erinnerte sich auch an das, was sie gesagt hatte, als sie in jener Nacht versuchten, den Schurken Rye Crippen zu stellen, an die Hoffnungen und Träume für ihre kleine Herde und ihre Zukunft, die sie ihm anvertraut hatte. Vielleicht war es doch kein Scherz gewesen, als sie an jenem Abend spöttisch von ihren Forderungen an einen Ehemann gesprochen hatte. Vielleicht hatte sie es todernst gemeint.
    Slade wurde schlagartig klar, daß er sofort etwas unternehmen mußte, wenn er Rachel Wilder für sich gewinnen wollte – bevor Gus oder irgendein anderer Mann das Rennen machte. Und daß er sie wollte, daran gab es keinen Zweifel mehr. Er hatte die Huren satt, die ebenso wenig für ihn empfanden wie er für sie. Jetzt wollte er Rachel, blond und nackt, unter sich im Bett haben, warm und willig sollte sie sich ihm öffnen, ihn tief in

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