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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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Familie bezog, ist fast verschwunden.“
    Das hörte sich gar nicht gut an. Mir war danach, den Guten unter den Arm zu packen und ihn einfach mitzunehmen.
    „Ich verabschiede mich.“ Prajit reichte mir eine Visitenkarte. „Sollten sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, scheuen sie sich nicht anzurufen. Sie dürfen uns auch gerne besuchen. Meine Frau weiß mehr über Wildfänge als ich, meine Liebe. Sie ist eine Blackfeet, selbst aber kein wildes Blut. Melden sie sich!“ Der nette Inder joggte hinter Aaron her, der auf den Weg nach draußen war, und schloss schnell zu ihm auf.
    „Ach ja, fühlt euch wie zuhause!“, rief Aaron, bevor er durch die Tür verschwand.
    Wie nett! Das Haus war mir unheimlich und ganz sicher hatte ich nicht vor, es auf eigener Faust zu erkunden. Auch nicht mit Enya oder Leon, der es eh vorzog, ein Nickerchen einzulegen. Verdenken konnte ich es ihm nicht, so viel Blut, wie er gelassen hatte.

Kapitel 7
    „Ich hasse Zigaretten!“ Leon ließ sich neben mich, auf die kleine Steinbank hinter dem Haus fallen. Es war bereits am Dämmern. Aaron und die ominöse Jen werkelten geschäftig in der Küche, bereiteten das Abendessen vor.
    „Wieder fit?“, fragte ich vorsichtig.
    „Sicher nicht! Aber ich bin Chris und Abby schuldig alles zu tun, was in meiner Macht steht. Ausruhen kann ich mich auch noch später. Ich weiß nicht, was ich ohne Chris getan hätte, nachdem ich …“
    „Nachdem was?“, fragte ich neugierig. Ich wusste kaum etwas über Leon, außer dass der Vampir ursprünglich aus Kanada stammte und irgendwann leibeigen gewesen war. Das war es aber auch schon.
    „Ich habe keine Vergangenheit“, stöhnte Leon deprimiert. „Ich weiß nicht, woher ich komme und wer ich bin. Nicht einmal meinen Nachnamen. Alles, was älter als drei Jahre ist, liegt im Dunklen. Ich weiß nicht, wie alt ich bin. Ich war in einem Labor, arbeitete dort als Assistent und war auch selbst Versuchskarnickel.“ Er sah mich todtraurig an.
    „Die Blackouts …“
    „Es war anfangs noch schlimmer und hätten Chris und das Rudel nicht … Ich weiß nicht, was ich dann getan hätte. Die Blackout waren so präsent.“ Leon griente mich verschlagen an. „Chris hat mir das Leben gerettet, wortwörtlich. Ich wäre vor ein Auto gelaufen, hätte er mich nicht im allerletzten Moment weggeschubst. So haben wir uns kennengelernt. Er dachte, ich wollte Selbstmord begehen. Chris hat mich verschleppt und in eine der Arrestzellen geworfen. Ich habe Tage gebraucht, um ihn davon zu überzeugen, dass ich mich nicht umbringen wollte. Abby hat mir ordentlich Druck gemacht, damit ich mich endlich aufraffe. Du verstehst, warum mir so viel an ihnen und dem Rudel liegt?“ Leon lächelte charmant. Er war echt ein Hübscher, das musste ich ihm neidlos zugestehen. Ich nickte zustimmend.
    „Verstehe ich. Das Rudel ist toll. Chris ist …“ Ich verkniff mir meine Lobeshymne und griente schief.
    „Ich verstehe dich ebenfalls. Vielleicht hilft es dir ja zu wissen, dass es mit Enya und mir, auch nicht von Anfang an gut lief. Sie hasste mich und machte keinen Hehl, um die Antipathie, die sie für mich empfand. Ich strohdummer Vampir würde das Rudel runterziehen. Sie wollte mich rausdrängen, ganz unladylike.“
    „Misses 'Er ist MEIN' ? Ganz sicher? Dass sie Prajit nicht angegeifert hat vor Wut, war alles. Ich dachte, sie macht gleich den Wolf.“
    „Sie kann nicht den Wolf machen. Riechst du es nicht? Chris war richtig sauer, als er es bemerkte. Nicht, dass seine Laune schon vorher richtig mies gewesen war. Er hat sich ziemlich verändert.“
    Enya war schwanger, das bedeuteten seine Worte. Sie durfte sich nicht wandeln, weil sie einen Welpen unter ihrem Herzen trug. „Warum war Chris sauer? Sein Rudel wächst. Jeder Alpha …“
    „Er wäre dran. Sein Wolf ist der Meinung, dass er der Erste sein sollte, der Nachwuchs bekommt. Alphainstinkt. Chris ist noch jung. Die meisten Alphas sind nicht die Ersten, die Nachwuchs in die Welt setzen im Rudel, müssen sie ihre Gefährtin mit Bedacht wählen. Er wird es auch noch kapieren, aber im Moment …“ Leon zog seinen Arm mit einem Schmerzenslaut vor die Brust.
    „Seth ist ein Idiot!“, brummte ich und schmeichelte über Leons Wange. Er schmiegte seine Wange in meine Handfläche. Eigentlich eine typische Geste für einen Wolf, nicht für einen Vampir. Aber Leon war schon seit drei Jahren bei den Wölfen und konnte sich nicht an eine Vergangenheit erinnern. Für mich war er mehr Wolf

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