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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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das war es auch wert! Die Rudelmagie zu spüren war unbeschreiblich schön und ich wollte es nie wieder missen!
    „So bleibt es. Du wirst es nie wieder missen müssen“, flüsterte Chris kichernd in mein Ohr. Er ging intuitiv auf meine Gefühle und Gedanken ein. „Solange du im Rudel bist, wirst du die Magie spüren und noch einige Dinge mehr. Es kann gelegentlich aufreibend sein. Doch vor allem ist es eines: wunderschön! Aber wenden wir uns nun wieder den offiziellen Dingen zu.“ Den letzten Satz sprach er laut für seine, unsere Wölfe aus. „Meine Gefährtin hat eine Verlautbarung zu machen.“
    Ich sah ihn verwirrt an, wusste nicht, was ich sagen sollte. Erwarteten sie von mir eine Rede zum Einstand? Ich zog den Kopf eingeschüchtert zwischen die Schultern und machte mich instinktiv klein auf den Stuhl.
    „ Das tut eine Alpha nicht !“, ermahnte ich mich selbst und richtete mich wieder kerzengerade auf dem Stuhl auf. Ich hielt meinen Blick weiterhin auf Chris gerichtet, der jetzt laut lachte.
    „Wir sind keine Politiker, schwingen keine großen Reden und debattieren über Gott und die Welt“, wisperte Chris beinahe tonlos. „Leon und Enya.“
    Ich schlug mir die flache Hand vor die Stirn und erhob mich von meinem Stuhl, was die anderen am Tisch mir gleich taten, auch Chris. War das jetzt richtig gewesen? Ich hatte keine Ahnung, durfte ich bei Desmond an Rudelangelegenheiten nicht teilhaben. „Leon, Enya …“ Ich wand mich den beiden zu. „Ich freue mich in eurem Namen verkünden zu dürfen, dass alsbald ein neuer Welpe zu unserem Rudel stoßen wird.“
    Die erfreuten und entzückten Ausrufe brandeten in einem tosenden Applaus, der abrupt endete, als ich wieder zu sprechen begann. „Ich diesem Sinn ist es mir ebenfalls eine Ehre verkünden zu dürfen, dass Leons Gesuch stattgegeben wurde. Leon und Enya werden den Bund der Partnerschaft nach unseren, aber auch nach weltlichen Maßstäben vollziehen.“
    Ich nahm es den Wölfen nicht übel, dass sie mir schon mit Beifall ins Wort fielen, obwohl ich den Satz noch gar nicht vollendet hatte.
    „Die Versammlung ist damit für heute beendet.“ Chris nahm wieder Platz und ich tat es ihm gleich.
    „Alpha …“ Tyler unterbrach den Freudentaumel mit seinem Einwurf. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Auf Knien rutschte er die wenigen Meter zu uns. Mist, dem Mann hatte ich ein wenig zu viel Demut eingeprügelt! Das hatte ich ganz sicher nicht gewollt.
    „Ich möchte etwas sagen, wenn es euch recht ist.“ Er sprach uns beide an, nicht nur Chris. Ich hatte meine liebe Mühe ihn zu verstehen, näselte er dank des Gips schrecklich. Er traute sich kaum, den Mund aufzumachen. Vom Großmaul zum Angsthäschen - etwas dazwischen wäre mir lieber gewesen. Beide Extreme gefielen mir ganz und gar nicht.
    „Wähle deine Worte mit Bedacht, Tyler.“ Chris Worte besaßen eine ungewohnte Schärfe. „Ich werde keinen weiteren Affront gegen meine Gefährtin dulden.“
    Ich hielt ihn durch eine sanfte Berührung meiner Hand in seiner Wut zurück. Chris war erbost und seine Nasenflügel bebten vor aufgestauter Wut. Tyler wollte mir nicht böse. Spürte er als Alpha das nicht? Nein, Chris war nicht so auf der emotionalen Ebene unterwegs. Das war mein Ding ab heute. Die emotionalen Belange des Rudels, dafür war ich jetzt zuständig.
    „Ja, Alpha!“ Tyler senkte demütig den Blick, noch immer auf den Knien.
    Ich erhob mich. Auch wenn es in Chris Rudel laxer zuging, als in anderen Rudeln, erhoben sich mit mir auch die anderen der Führungsriege. Aus Anstand und Chris, weil mein Kopf sonst deutlich über seinem gewesen wäre. Antiquiert, aber das konnte sein Wolf wohl doch nicht ablegen. Selbst wenn ich ein wildes Blut war und ihn den Rücken dadurch stärkte, seinen Rang dadurch nicht schmälerte.
    „Schieß los, Ty!“, wählte ich seufzend die Koseform seines Namens, die auch Abby nutzte. Ich versuchte, so ein wenig Vertrautheit einfließen zu lassen und hoffte, ihn damit ein wenig aufzulockern. Es wirkte, hob Tyler den Blick mit einem schiefen Lächeln.
    „Es tut mir leid, Alphagefährtin.“
    Nicht Alpha, aber er sprach mir immerhin den Rang einer Gefährtin zu. Für den Anfang schon nicht schlecht.
    „Ich akzeptiere deinen Rang im Rudel und maße mir nicht mehr an, ihn anzuzweifeln, Megan.“ In Tylers Worten lag keine Lüge, auch wenn ich ihn kaum verstand, dank meiner Vorzugsbehandlung seiner Nase. Der arme Kerl hatte auch noch ordentlich Zähne gelassen. Mir

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