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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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führte. Der sanfte Druck, mit dem ihre Schenkel an seinen rieben, war noch schwerer zu ertragen als Jannas feuchtheißer Atem an seinem Rücken.
    Stell dir vor, sie wäre ein Junge.
    Ty gab sich redlich Mühe. Doch ihre wohlgeformten Hüften beherrschten seine Gedanken. Ein Junge hätte sich niemals so weich, warm und üppig angefühlt.
    Sei froh, dass sie keine großen Brüste hat, die sich an dich schmiegen.
    Er versuchte, dankbar zu sein. Aber sein einziger Gedanke war, Janna das zeltähnliche Hemd vom Leib zu reißen, um herauszufinden, wie weich ihre Brüste sich anfühlten und ob die Knospen ebenso rosa waren wie ihre Zunge.
    Der Gedanke erzeugte eine Anspannung in ihm, die sich auf Zebra übertrug. Sie spürte die Erregung, ohne den Grund zu kennen, und scheute vor einem Luftzug, der durch das brusthohe Gras strich, als würde ein Puma an sie heranschleichen.
    Janna beruhigte die Stute mit ihrer dunklen Stimme. Die Worte trafen seine erregten Sinne wie eine Flut seidiger Liebkosungen. Er biss die Zähne zusammen, denn jetzt beugte sich Janna vor und streifte ihn, um Zebra den Hals zu streicheln.
    „Ich weiß nicht, was sie hat“, sagte Janna. Dann redete sie leise auf die Stute ein. „So verhält sie sich nur, wenn Indianer oder Berglöwen in der Nähe sind. Aber ich habe noch nie Pumaspuren im Tal gesehen. Vielleicht hat Mad Jack seine Spuren nicht gut genug verwischt, und Cascabel ist ihm gefolgt.“
    „Das bezweifle ich“, antwortete Ty überzeugt. „Der Alte hat Spurenleser in die Irre geschickt, als ich noch gar nicht auf der Welt war. Zebra ist nur nervös, weil sie zwei Reiter tragen muss.“
    Janna gab ein Geräusch von sich, das das scheuende Wildpferd
    besänftigen sollte.
    Als sie den Spalt in der Felsenmauer erreicht hatten, scheute Zebra nicht mehr vor jedem Schatten; Janna hatte sich entspannt und wich nicht mehr bei jedem unvermeidlichen Kontakt mit Tys nackter Haut zurück. Ty taten die Kiefergelenke weh, denn jedes Mal, wenn Janna ihn streifte, jagten heiße Schauer durch seinen Körper, gegen die er sich nur stählen konnte, indem er die Zähne zusammenbiss.
    Ihm war, als berührte sie ihn überall; nur nicht dort, wo der Schmerz zur Qual wurde.

11. Kapitel
    Stumm ertrug er das ständige Reiben von Jannas Körper an seiner Haut, während sie auf den Felsspalt zuritten. Sie folgten dem Wasserlauf, der sich zu einem kleinen Sumpf verbreiterte und im Erdreich verschwand, bevor er den einzigen Durchlass erreichte, der aus dem Talgrund führte. Nichts an diesem Spalt deutete darauf hin, dass er anders war als die vielen hundert Passagen, die sich an den Flanken des riesigen Plateaus öffneten. Dies und die Tatsache, dass sich ein Pferd nur mit Mühe durch den engen, gewundenen Gang bewegen konnte, waren der Grund, warum es Janna geschafft hatte, das Geheimnis ihres Tales zu bewahren.
    Der Felsspalt sah aus wie der Eingang zur Hölle, aber Ty war erleichtert, als er vor ihnen auftauchte. Als sie bis auf hundert Meter an die Öffnung herangekommen waren, ertrug er Jannas unabsichtliche Folter nicht länger. Aufatmend glitt er von Zebras Rücken und war froh, der Glut ihres Körper entronnen zu sein, die ihn bei jeder Berührung versengte.
    „Warte hier“, sagte er knapp. „Ich sichere den Weg.“
    Er war fort, bevor Janna widersprechen konnte.
    In der Passage war es kühl, feucht und dämmrig. In ein paar flachen Pfützen, Reste kürzlich niedergegangener Regenschauer, spiegelten sich die dunkelroten fleckigen Felswände, die zu beiden Seiten emporwuchsen. Der Himmel war nur ein dünnes blaues Band, das hoch oben zwischen den engen Wänden schimmerte. An manchen Stellen ersetzte schwarze Lava den Sandstein. Hier herrschte tiefe, unheimliche Dunkelheit, als hätte die Nacht sich in den Felsen verdichtet und ihre Gestalt angenommen.
    In dem ausgetrockneten Bachbett gab es keine Spuren, nicht einmal von wilden Tieren. Ty hatte nichts anderes erwartet. Wilde Tiere mieden instinktiv solche engen Öffnungen. Sie könnten sich als Falle erweisen, ohne Fluchtweg und ohne Versteck. Verwun-dert war Ty, dass er nicht die geringste Spur von Mad Jack entdeckte, als wäre der alte Goldgräber aus dem geheimen Tal davongeflogen.
    Tatsächlich konnte sich Ty kaum vorstellen, dass Mad Jack den Felsengang benutzt hatte.
    Ihm selbst war die enge Passage vertraut. Er hatte darauf bestanden, den Durchlass genau zu untersuchen, weil er sich ein Urteil bilden wollte, ob das Tal wirklich sicher war. Jedes Mal,

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