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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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hastig ab und landete dicht neben Ty. „Ich bin daran gewöhnt. Außerdem war nicht ich verwundet, sondern Sie.“
    „Meine Wunden sind verheilt.“
    „Aber Sie haben gesagt, Ihr Rücken ...“
    „Steig auf dieses Pferd, bevor ich die Geduld verliere“, sagte er tonlos.
    „Sie wollen die Geduld verlieren? Dafür müssten Sie erst einmal welche haben.“
    Mit finsterem Blick starrte er in ihre grauen Augen. Sie verrieten keine Regung. Mit einem halblauten Fluch packte er Janna und warf sie bäuchlings über Zebras Rücken. Anschließend hatte er genügend Zeit, die unbedachte Tat zu bereuen. Janna kämpfte mit Händen und Füßen, um sich in eine normale Reithaltung zu bringen. Dabei spannte ihr Hosenstoff über dem Hinterteil. Zum ersten Mal waren die wohlgerundeten Hüften deutlich zu erkennen.
    In diesem Augenblick ließ Ty jeden Gedanken fallen, hinter Janna auf Zebra zu steigen. Das Gefühl, diese weichen Rundungen mit den Schenkeln zu umschließen, während sie gegen das schmerzende männliche Fleisch rieben, würde ihn wahnsinnig machen.
    Noch immer fluchend, griff er nach oben. Er redete sich ein, dass er die Hände nur zufällig um ihr Hinterteil legte, als er sie vom Rücken der Stute zog. Was natürlich eine Lüge war. Ebenso gut hätte er Janna bei den Füßen packen können oder an den Knien. Er wäre nicht gezwungen gewesen, ihre Hüften anzufassen und die Finger in das nachgebende Fleisch zu pressen; eine Berührung, die heiße Schauer durch seinen Körper jagte.
    Ty zog die Hände zurück. Die Frage ließ ihn nicht los, ob er bei Jannas Brüsten den gleichen Irrtum begangen hatte wie bei ihren Hüften. Zumindest dort konnte sie mit ihren ausgeprägten Rundungen den
    Berührungshunger eines Mannes befriedigen. Auf dem gemeinsamen Ritt in die Stadt würde wohl offenbar, wie weich und verlockend ihre Brüste tatsächlich waren. Erschrocken stellte er fest, welche Selbstüberwindung er brauchte, Janna nicht anzurühren. Er hatte nie zu der Sorte von Männern gehört, die eine Frau gegen ihren Willen anfassten.
    „Steh still.“ Er fuhr sie grob an, als sie bei dem Versuch, das Gleichgewicht zu bewahren, gegen ihn prallte.
    „Hören Sie zu, Sie rüpelhafter ..."
    Eine breite, harte Hand verschloss Janna den Mund. Grüne Augen starrten in zornige graue Augen.
    „Nein, du hörst mir zu, Bursche“, fauchte er wütend. „Wir setzen uns auf das Pferd, und du reitest so weit vom, dass Zebra der Rücken nicht schmerzt. Sie ist eine kräftige Stute, aber zwei Reiter zu tragen strengt sie trotzdem an; vor allem wenn einer der beiden meine Statur hat.“
    Sie gab die Gegenwehr auf. Sie hatte nicht bedacht, dass sie Zebra durch ihr Herumrutschen wehtun könnte. Mit einem leisen Schreckensruf sah sie die Stute an. Zebra erwiderte den Blick - mit dem Ausdruck geduldiger Nachsicht für die verrückten Menschen.
    „Ich werde laufen“, sagte Janna.
    „Zum Teufel, das wirst du nicht. Es ist zu weit.“
    „Ich bin an einem einzigen Vormittag schon weiter gelaufen.“
    „Und mit jedem Schritt hast du Fußabdrücke hinterlassen. Wenn du alle Spuren verwischen willst, brauchen wir eine Woche bis zur Stadt. Nimmst du dir die Zeit nicht, wird der nächste Mann, der durch dieses Felsentor kommt, sicher nicht Mad Jack sein, sondern Cascabel.“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Sie musste die unangenehme Wahrheit, die Ty ausgesprochen hatte, erst einmal verdauen. Die Hufspuren eines unbeschlagenen Mustangs würden viel weniger Aufmerksamkeit erregen, vor allem wenn sie sich mit den Spuren anderer wilder Pferde aus der Gegend mischten. Abdrücke von Hufeisen oder menschliche Fußspuren lockten Cascabel schneller herbei, als eine Klapperschlange, wie er auch genannt wurde, zubeißen konnte.
    „Zebra wird leicht zwei Reiter tragen können“, sagte Ty. „Vor allem ohne Sattel. Du darfst nur nicht so weit hinten sitzen.“
    „Was ist mit Ihnen? Sie sollen auch keine Schmerzen am Rücken haben.“
    Er schloss die Augen, um nicht zu sehen, wie unglücklich sie der Gedanke machte, jemandem wehtun zu müssen, selbst wenn es sich um den Mann handelte, der ihr im Augenblick das Leben schwer machte.
    „Ich bin kitzlig, das ist alles“, erklärte er grimmig. „Meinem Rücken geht es gut.“
    „Oh.“
    Er schwang sich auf Zebra und half Janna, hinter ihm Platz zu nehmen. Ihr Atem streifte seine nackte Haut. Er biss die Zähne zusammen. Das Pferd setzte sich erneut in Bewegung, hin zu dem Felsentor, das aus dem Tal

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