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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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davon. Seit da an ist Garrick wie ausgewechselt. Er hat gelobt, allen Frauen aus dem Weg zu gehen und niemals zu heiraten. Er tobt und wütet über jede Kleinigkeit. Er ist kalt und grausam geworden, sucht immerzu Streit und hat viele Freunde verloren. Er hat zwei Winter in den Wäldern verbracht und ist nach Norden gesegelt. Hunderte von Pelzen hat er dort erjagt. Die hat er im Osten verkauft. Er war nur noch an schnellem Reichtum interessiert. Zumindest hat er das jetzt erreicht. Perrin sagt, dass er inzwischen ein reicher Mann ist. Er ist auch nicht mehr ganz so grob zu uns wie vorher, aber er ist immer noch kalt und misstrauisch .«
    »Glaubst du, dass er mit diesen neuen Reichtümern Morna zurückerobern will?« fragte Brenna.
    »Mag sein«, entgegnete Janie. »Ich verstehe ihn nicht. Ich weiß nur, was Perrin mir erzählt, und das ist, dass Garrick nie mehr sein Herz an eine Frau verlieren will. Die einzige Frau, der seine Liebe gehört, ist seine Mutter. Alles was sie tut, ist in seinen Augen richtig.«
    » J a, ich habe gesehen, wie viel Respekt er ihr entgegenbringt«, 'sagte Brenna. »Warum hat sie Garrick unsere Sprache gelehrt und ihren anderen Sohn nicht?«
    »Hugh ist ihr Erstgeborener und somit der Erbe. Deshalb muss er ein echter Wikinger sein. Ihre Liebe zu ihm konnte sie nicht öffentlich zeigen, denn das wird nicht gern gesehen, und der Klan hat ihn ständig beobachtet. Sie muss te ihn den anderen überlassen. Garrick ist ihr zweiter Sohn, und in ihn ist sie so vernarrt, wie es nur eine Mutter sein kann. Er spricht unsere Sprache und weiß ebenso viel über unsere Götter wie über die seinen. Seine Freundlichkeit und Sanftmut kamen daher, dass sie ihn mit Liebe überschüttet hat; aber das hat Morna abgetötet.«
    »Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein gebrochenes Herz so viel Schaden anrichten kann«, sagte Brenna gedankenverloren.
    »Du hast eben noch nie dein Herz verloren, Brenna, sonst würdest du die Teufel kennen, die Rachegelüste in eine bekümmerte Seele pflanzen. Den Garrick haben sie gemein gemacht. Er trägt ja nicht zum Spaß den Spitznamen Garrick der Hartherzige.«
     

15
    Brenna ging zum Stall herüber, um Erin zu besuchen. Sie fragte auch ihn über Garrick aus.
    »Garrick hat mir heute Morgen gesagt, dass du hier arbeiten darfst«, sagte Erin.
    »Siehst du, Erin, du wolltest es nicht glauben«, entgegnete strahlend Brenna. »Erzähl mir mehr von ihm.«
    Erin sah sie seltsam an. »Warum fragst du, Kleines? Hast du ein Auge auf ihn geworfen?«
    »So ein Unsinn!« erwiderte Brenna scharf. »Aber falls ich hier bleibe, will ich so viel wie möglich über den wissen, der hier der Herr ist.«
    »Falls?« fragte Erin mit gerunzelter Stirn. »Du hast keine Wahl, Kleines.«
    » O doch, Erin«, sagte Brenna. »Zweifle nicht daran. Ist denn noch niemand von hier weggelaufen?«
    »Doch. Hope ist mitten im Winter in die Berge geflohen, aber der Herr hat sie mühelos gefunden und zurückgebracht. Er hat sie zwei Tage in die Zelle gesteckt, und als sie herausgelassen wurde, war sie fast erfroren. Dann hat er sie mit den anderen Sklaven verkauft. Letztes Jahr ist ein junger Mann fortgelaufen. Garrick war nicht da, und Hugh hat ihn vor den Augen aller zu Tode peitschen lassen. Hugh hat eine Schwäche für Warnungen, an die man sich erinnert.«
    Brenna erschauerte. »Gibt es diese Zelle wirklich?«
    Erin nickte grimmig. »Ulric hat sie unter dem Haus anlegen lassen, weil er nichts vom Auspeitschen hielt. Sie ist in die Klippen gehauen und von einer schweren Tür verschlossen. Ein kleines Eisengitter lässt Luft hinein und im Winter auch die Kälte.«
    »Mach dir keine Sorgen, Erin. Diesen Raum werde ich nie sehen. Wenn ich gehe, werde ich das Land verlassen, und keiner wird mich finden.«
    »Mit dem Schiff?« Er lachte kurz auf. »Wie denn, Kleines? Auf dem Fjord gibt es nur drei Schiffe. Eines gehört dem Herrn, eines seinem Vater, und das dritte dem Klan, der auf der anderen Seite wohnt. Vor dem Frühling wird keines davon aussegeln, und allein kannst du sowieso nicht damit zurechtkommen.«
    »Das war mir klar«, sagte Brenna verzweifelt.
    In dem Moment näherte sich ein Reiter. Der große schwarze Hengst tänzelte in den Stall. Garrick saß aufrecht auf seinem Rücken. Sein blondes Haar war von dem Ausritt zerzaust.
    Brenna sah hingerissen auf das Bild. Garricks Gesicht war so knabenhaft, wenn er lächelte, und so schön, wenn er ernst war. Brenna war unangenehm berührt, als sie merkte,

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