Wildes Liebesglück
hatten.
Coran schloss die schwere Tür des Lagerschuppens auf, und Brenna muss te zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass der ganze Raum mit Lebensmitteln angefüllt war. Die Dinge, hinter denen sie her war, muss ten sich in dem kleinen, verschlossenen Raum hinter dem Lagerhaus befinden.
Es gelang Brenna, Coran mit weiblicher List dazu zu überreden, ihr auch diese Tür zu öffnen, hinter der sich Garricks Schätze befanden. Sie muss te ihm versprechen, nichts zu berühren und nur so lange zu bleiben, wie er brauchte, um den Sack mit Roggen zu füllen. Impulsiv beugte sie sich herüber und küsst e Coran auf die Wange.
»Danke, Coran. Das werde ich dir nie vergessen.«
Corans Wangen röteten sich. Verschämt zog er seinen Kopf zurück und machte sich daran, den Sack zu füllen.
Brenna war zwar darauf vorbereitet gewesen, auf Schätze zu stoßen, aber nicht in solcher Fülle und solchem Überfluss . Felle, Seide, Brokat und Samt häuften sich in offenen Truhen; Kelche aus Kupfer, Silber und selbst Gold, die mit Juwelen besetzt waren, füllten ein Regal. Daneben standen silberne Teller und Krüge mit reichen Gravuren. Auf einem langen Tisch standen wertvolle Einzelstücke - Statuen aus Marmor und Elfenbein, goldene Kerzenhalter, zierliche Messinghalter für Räucherstäbchen, ein mit Juwelen eingelegtes Kreuz, elfenbeinerne Schachfiguren und dergleichen Schätze mehr. In einer geschnitzten Teakholzkiste, die mit Samt ausgeschlagen war, sah Brenna Juwelen, die ihr die Sinne vernebelten - Halsketten aus Rubinen und Diamanten, goldene und silberne Armreifen mit Gemmen und reichhaltigen Verzierungen. In einer weiteren Kiste häuften sich Gold- und Silbermünzen.
Endlich fiel Brennas Blick auf die Waffen. Die Auswahl war reichhaltig, die Stücke erlesen. Brenna wählte einen Dolch, in dessen Heft Bernsteine eingelegt waren. Vielleicht würde der Stein, dem man nachsagte, er sei der Lieblingsstein Thors, sie beschützen. Nicht etwa, dass sie Thors Hilfe brauchte - aber man konnte nie wissen, was kommen würde.
Brenna verbarg außerdem eine Armbrust und Pfeile in ihrem Sack und steckte sich ein Schwert in den Gürtel. Als sie gerade gehen wollte, fiel ihr Blick auf ihre eigenen schwarzen Lederstiefel und die Kleider, die sie bei dem Begräbnis ihres Vaters und dem anschließenden Kampf gegen Anselm Haardrad getragen hatte. Brenna griff schnell entschlossen zu und verließ den Raum in dem Moment, als Coran zurückkam.
»Ich habe nicht ge wuss t, dass Garrick so reich ist«, sagte sie voller Unbehagen. Sie betete, dass Garrick das Fehlen der Waffen nicht bemerken würde.
» J a, das wissen die wenigsten.«
»Er ist fast zu jung, um solche Reichtümer angehäuft zu haben. Er muss in seiner Jugend viele Raubzüge mitgemacht haben.«
Coran grinste. »Nein. Das meiste von dem, was du gesehen hast, hat er aus dem Osten mitgebracht. Unser Herr ist ein tüchtiger Geschäftsmann.«
Coran verschloss die Türen, und sie gingen gemeinsam zum Haus zurück. Brenna wollte nicht von den Feiernden in der Halle gesehen werden; sie verabschiedete sich von Coran und eilte die Treppe hinauf ins Nähzimmer.
Es war schon Mitternacht, aber Brenna konnte nicht schlafen. Sie dachte an zu Hause. Es gab dort keinen mehr, der es für sie zu einem Zuhause machte. Wenn ihr Vater noch am Leben wäre, würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie zu finden. Der Gedanke war wohltuend, aber illusorisch. Sie vermisste auch Linnet, die wenn auch noch so nah, so doch für sie unerreichbar war. Gott sei vor, aber sie vermisste selbst ihre Stiefschwester. Schluss mit diesem Selbstmitleid, sagte sie sich. In dem Moment gellte Garricks Stimme durch das Haus.
»Brenna!« dröhnte es sofort wieder.
Brenna öffnete die Tür und flüsterte: »Hier bin ich. Mit deinem Geschrei hast du bestimmt deine Mutter geweckt«, fügte sie hinzu, als er vor ihr stand.
»Die gute Frau ist es gewohnt, aus dem Schlaf gerissen zu werden, während ein Fest stattfindet«, antwortete Garrick mit lauter Stimme.
»Vielleicht von ihrem Mann, aber nicht von ihrem betrunkenen Sohn«, schimpfte sie leise. »Was willst du von mir?«
»Ich bin nicht betrunken«, sagte er grinsend und zeigte seine Grübchen. »U m deine Nachfrage zu beantworten - ich will dich«, sagte er lachend und packte sie um die Taille, hob sie hoch und trug sie in sein Zimmer. Als sie angelangt waren, stellte er sie ab. Während er die Tür schloss , wich sie vor ihm zurück. Er sah sie grinsend
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