Wildes Liebesglück
an, ohne ihr näherzukommen.
»Magst du einen Wein mit mir trinken?« fragte er freundlich.
Brenna zögerte und wunderte sich über seine Stimmung. Das war das erste Mal , dass er ihr Wein anbot. Sie erinnerte sich daran, dass er einmal gesagt hatte, es sei Sklaven nicht gestattet, Wein zu trinken.
»J a, ich trinke mit.«
Sie kuschelte sich gegen die Armlehne des Diwans, während er zwei Krüge aus einem Weinschlauch füllte. Beim Schein der einzigen, flackernden Kerze konnte sie Garrick deutlich sehen. Er schien nicht so betrunken zu sein, wie sie im ersten Moment vermutet hatte. Auf seiner Brust baumelte ein goldenes Medaillon mit einem einzigen großen Smaragd in der Mitte anstelle des gravierten Silbermedaillons, das er sonst immer trug. Er hatte sich umgezogen und sah teuflisch gut aus heute abend. Es fiel Brenna schwer, ihren Blick von ihm loszureißen.
Garrick brachte ihr einen Krug. Sie nahm einen kleinen Schluck, um zu kosten, dann sah sie ihm zu, als er das Feuer entfachte. Sie hatte die Kälte und auch alles andere in Garricks Gegenwart vergessen.
Das Holz fing Feuer, und es wurde heller im Zimmer. Garrick nahm seinen Weinkrug und setzte sich neben Brenna auf den Diwan. Er lehnte sich an die Wand, zog einen Fuß an, stützte seinen Arm darauf und nahm einen tiefen Schluck Wein.
Brenna war so nervös, dass ihre Hände gezittert hätten, wenn sie sich nicht an dem Kelch festgehalten hätte.
»Schmeckt dir der Wein nicht?«
Als er ansetzte zu reden, zuckte sie zusammen; dann sah sie ihn schuldbe wuss t an. »Nein - ich meine, er schmeckt gut.«
Als er sie angrinste, fühlte sie sich durchschaut. »Falls du vorhast, mich mit der Entschuldigung hinzuhalten, dass du deinen Wein noch nicht ausgetrunken hast, dann schlag dir das aus dem Kopf. Aber noch habe ich keine Eile. Entspanne dich und trink deinen Wein. Wenn du ihn ausgetrunken hast, kannst du mehr haben.«
Brenna befolgte seinen Rat und schüttete das berauschende Getränk in der Hoffnung in sich hinein, dass es ihr die Nervosität nehmen würde. Aber selbst, als der Wein ihr ins Blut ging, konnte sie sich noch nicht entspannen.
Als der Wein ihr zu Kopf stieg, lehnte sie sich zurück und fragte: »Wenn du sterben würdest, Garrick, was würde dann mit mir geschehen?«
Er sah sie belustigt an. »Willst du mir etwas antun?«
»Nein, ich kämpfe fair. Aber angenommen, du würdest eines Tages nicht von der Jagd zurückkehren?«
Garrick seufzte und blickte nachdenklich auf den Kelch in seinen Händen. »Da ich weder Bastarde noch eine Frau habe, wird mein Gesamtbesitz an meinen Vater fallen. Das kann dich ja nur freuen, Brenna«, setzte er trocken hinzu.
Brenna wuss te, was er meinte, aber sie konnte es nicht zeigen. »Warum sollte mich das freuen? Ich hasse deinen Vater noch viel mehr als dich«, fragte sie daher.
»Würdest du ihn immer noch hassen, wenn er dich freilassen würde? Das ist sein Wunsch«, sagte Garrick verdrießlich. »Er bedauert inzwischen, dich mir gegeben zu haben.«
Brenna trank ihren Wein aus und sah Garrick ernsthaft an. »Dann gib mich zurück, oder verkauf mich an ihn.«
Garrick nahm eine ihrer Locken in die Hand und wickelte sie langsam um seinen Finger. »Was tätest du denn für mich, meine süße Brenna, wenn ich damit einverstanden wäre?«
Sie sah ihn erstaunt an. Welchen Preis ihr die Freiheit wert war? »Alles«, hauchte sie atemlos.
»Würdest du Liebe mit mir machen?«
»J a, selbst das«, sagte sie, ohne zu zögern.
Garrick setzte seinen Wein ab und zog sie auf seinen Schoß. Er schlang ihr einen Arm um den Rücken und sah grinsend auf sie herunter, ehe er seinen Kopf in ihrem Nacken begrub. Seine Lippen brannten wie Feuer, und sie stöhnte leise, bis er ihren Mund mit einem Kuss verschloss , der mehr als eine bloße Erwiderung verlangte.
Brenna ließ ihren leeren Kelch auf den Boden fallen und zog Garricks Kopf noch näher an sich. Sie hatte sich an ihn verloren. Sie wuss te nicht, ob es um sie selbst ging oder um die Vorstellung, frei zu sein, aber das war ihr egal. Sie begehrte ihn.
Brenna protestierte, als Garrick sie neben sich setzte und aufstand, aber als sie sah, dass er anfing, sich zu entkleiden, lächelte sie. Sie streckte sich wohlig und zufrieden, ehe sie aufstand, um es ihm gleichzutun. Als sie auf den Füßen stand, schwankte sie und kicherte.
»Ich glaube, ich habe zuviel von deinem kostbaren Wein getrunken.«
Garrick sagte nichts, aber er lächelte sie an und half ihr aus den
Weitere Kostenlose Bücher