Wildes Liebesglück
eigentlich willst, Brenna. Hast du es dir anders überlegt?«
Ihre grauen Augen wurden kugelrund. »Oh!« keuchte sie und stolzierte aus dem Zimmer.
Brenna eilte die Treppe herunter und traf Janie, die gerade die leeren Krüge in die Halle tragen wollte. Als sie hörte, dass Garrick sein Zimmer verließ, hielt sie Janie an und sagte: »Die bringe ich schon herein.« Sie nahm ihr die Krüge so schnell ab, dass Janie nichts einwenden konnte.
Sie trat in die Halle und stöhnte, als sie sah, für wen die Krüge waren. Anselm und Hugh waren eben gleichzeitig mit Bayard und zwei anderen Männern eingetroffen. Brenna biss die Zähne zusammen und ging auf den langen Tisch zu, an dem die Männer saßen.
Als sie an Perrin vorbeikam, winkte er ihr zu, und sie muss te trotz ihres Kummers lächeln. Sie stellte den beiden Männern, die ihr unbekannt waren, Krüge hin. Sie tauchten sie in den riesigen Kübel mit schäumendem Met, der auf dem Tisch stand. Dann stellte sie einen Krug neben Bayard, der zum Glück gerade in eine Diskussion mit Gorm verwickelt war und sie nicht bemerkte. Als die Reihe schließlich an Anselm und Hugh kam, spiegelte ihr Ausdruck Ekel wider, als sie die Krüge neben ihnen absetzte. Aber gleich darauf trat ein Lächeln auf ihre Züge, als ihre Augen sich mit Garricks trafen, der eben am Tisch Platz nahm.
Im nächsten Moment keuchte Brenna auf, als Hugh sie um die Taille packte und auf seinen Schoß zog. »Nun hast du das Biest also doch gezähmt, Bruder«, sagte Hugh kichernd zu Garrick. »Ich hatte es nicht mehr für möglich gehalten. «
»Habe ich nicht gesagt, dass es so kommt?« erwiderte Garrick.
Brenna zwang sich, ruhig zu bleiben. Wenn es nicht ausgerechnet Hugh gewesen wäre, der sie festhielt, hätte sie vielleicht sogar einen Flirt in Erwägung gezogen. Aber bei Hugh war das ausgeschlossen. Sie verabscheute ihn.
»Du hast sie jetzt seit drei Monaten und bist ohnehin selten zu Hause, um Gebrauch von ihr zu machen. Warum verkaufst du sie mir nicht?« bot Hugh an. »Ich gebe dir drei meiner besten Pferde, wenn du darauf bestehst, auch vier.«
Brenna sah Garrick an und wartete gespannt auf seine Antwort.
Er hatte die Brauen nachdenklich zusammengezogen und die Hände um seine Mitte gelegt, während er sich lässig in seinem Stuhl zurücklehnte. Als er nicht augenblicklich antwortete, fühlte Brenna Panik in sich aufsteigen. Auf die Idee, dass er sie verkaufen könnte, war sie nicht gekommen. Mit Schrecken bemerkte sie, dass sie ihm wirklich gehörte. Er hatte das Recht, sie zu verkaufen, ohne dass sie auch nur ja oder nein dazu sagen konnte.
Brenna wollte eben ihr Geheimnis enthüllen. Sie wollte Garrick sagen, dass sie wuss te, was Hugh ihm angeboten hatte, und ihn anflehen, es ihm abzuschlagen. Aber Hughs ungeduldige Stimme hielt sie zurück. »Nun, was sagst du dazu, Bruder?«
»Du hättest das Mädchen umsonst haben können, aber du hast dir statt dessen ihre Schwester ausgesucht«, erinnerte ihn Garrick.
»Offen gestanden habe ich nicht geglaubt, dass sie sich jemals lenken lassen würde. Ich wollte eine temperamentvolle Dirne, aber die da hat mir fast die Zunge abgebissen, als ich sie ausprobieren wollte. Doch scheint es ganz so, als hättest du sie gezähmt.«
»Dann hast du es dir also anders überlegt? Mir scheint, du würdest es am liebsten den Kalifen im Osten gleichtun und dir einen Harem zulegen. Zum Glück hast du ein furchtsames Weib, das nichts dagegen sagt, wenn du dich verzettelst, Hugh.«
Gelächter erhob sich unter den Zuhörern; selbst Anselm fiel ein. Alle außer Hugh waren belustigt. Als der Griff um ihre Taille fester wurde, zuckte Brenna zusammen.
»Du hast mir noch nicht geantwortet, Garrick«, sagte Hugh kühl.
»Was willst du mit dem Mädchen?« fragte Garrick ernsthaft. »Sie ist nicht so umgänglich, wie du glaubst. Ihre Zunge ist so scharf wie eine Klinge, aber stimmt, du würdest sie ja nicht verstehen. Sie ist halsstarrig, trotzig, stur und jähzornig. Das einzige, was für sie spricht, ist, dass sie hübsch ist.«
»Aus genau den Gründen, die du genannt hast, will ich sie haben. Ich bewundere ihren Mut.«
»Du würdest sie zum Krüppel schlagen, Hugh, denn du hättest keine Geduld mit ihrem Starrsinn«, sagte Garrick scharf. Dann fügte er mit sanfterer Stimme hinzu: »Aber das spielt keine Rolle, da ich sie bis jetzt nicht verkaufen will.«
»Dann werde ich mich jetzt sofort mit ihr vergnügen«, sagte Hugh. Er erhob sich vom Tisch. Einer seiner
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