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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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kleine Schwester ist alt genug, um zum Tanz ausgeführt zu werden«, raunte er ihr zu. »Lass die Zügel locker, wenn du Skye nicht verlieren willst.«
    Bridget seufzte und faltete die Hände im Schoß. Sie hatte nur noch den Wunsch, auf die Farm zurückzukehren, sich eine Schürze umzubinden und sich auf das Schlimmste gefasst zu machen.

7
     
    Als sie auf die Farm zurückkehrten, tat Trace, als wäre nichts Besonderes geschehen. Er führte die Pferde auf die Weide und schritt dann den Grundriss der neuen Scheune ab. Die Ecken markierte er mit Pflöcken, die er in die Erde trieb. Bridget beobachtete ihn, bis er sie schließlich dabei ertappte und ihr zuwinkte. Sie machte auf dem Absatz kehrt und floh in die Hütte.
    Noah saß auf dem Fußboden und spielte mit dem Kreisel, den Trace ihm geschenkt hatte, während Skye vor der Kleidertruhe hockte und deren Inhalt kritisch musterte.
    »Das blaue Seidenkleid ...«, meinte sie gedankenverloren. »Hast du es mitgebracht, Bridget? Oder ist es auch in Virginia geblieben?«
    Bridget spürte ein Gefühl der Wehmut in sich aufsteigen. Trace hatte Recht gehabt. Skye war schon längst kein kleines Mädchen mehr, und es war nur natürlich, dass sich junge Männer für sie interessierten. Doch dieses Wissen allein genügte nicht, um Bridget zu trösten. Sie hatte an Skye Mutterstelle vertreten und li ebte die Schwester innig. »Es muss in der Truhe sein.«
    Skye fand das Kleid und hielt es prüfend hoch. »Es wird schon passen, wenn ich es ein wenig weiter mache und den Saum auslasse.« Sie wandte sich zu ihrer älteren Schwester um und begegnete ihrem Blick. Hoffnungsvoll drückte sie das schlichte Kleid an sich, als wäre es aus kostbarstem Stoff und mit Perlen bestickt. »Darf ich es tragen? Bitte, sag Ja.«
    Bridget schluckte schwer. Das Kleid bedeutete ihr nichts, umso mehr sorgte sie sich jedoch um das Wohlergehen ihrer Schwester. »Ja«, antwortete sie, »du darfst es anziehen. Aber findest du nicht, dass du diesen Mr. Barkley erst ein wenig besser kennen solltest, bevor du dich von ihm zu einem Tanzabend einladen lässt?«
    Skyes Miene verdüsterte sich. Sie stand auf, das Kleid noch immer vorsichtig in Händen haltend. »Wie soll ich ihn besser kennen lernen, wenn ich nie die Gelegenheit bekomme, mich ungestört mit ihm zu unterhalten?« Ihre Augen funkelten trotzig, und sie hatte das Kinn vorgeschoben. »Ich werde zu diesem Tanz gehen, auch wenn du mir das Kleid nicht gibst.«
    »Es gehört dir«, entgegnete Bridget sanft. Zwischen ihr und Skye würde sich nach dem heutigen Abend einiges ändern. Es würde noch viele Verehrer geben, weitere Bälle und mehr Gefahren, als ein sechzehnjähriges Mädchen es sich vorstellen konnte. Dennoch würde Skye ihre ältere Schwester immer seltener brauchen und eines Tages ganz auf eigenen Füßen stehen.
    Bridget fühlte sich bei diesem Gedanken plötzlich sehr einsam und verlassen. Trace hatte Recht, sie würde Skye gehen lassen müssen, doch es war eine der schwersten Entscheidungen ihres Lebens. Und nun würde es nicht lange dauern, bis auch Noah erwachsen war.
    Offenbar deutete Skye den Gesichtsausdruck der Schwester richtig, denn sie seufzte, ging zu Bridget hinüber und drückte sie kurz, aber li ebevoll an sich. »Du hast mich immer beschützt, für mich gekämpft und dir Sorgen um mich gemacht«, sagte sie, und Tränen schimmerten in ihren dunklen Wimpern, »und dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Aber siehst du denn nicht ein, Bridget, dass es an der Zeit ist, dein eigenes Glück zu finden? Denk doch einmal in deinem Leben an dich selbst.«
    Bridget lächelte unter Tränen. »Ich bin verheiratet«, murmelte sie. »O Skye, was, um alles in der Welt, habe ich mir nur dabei gedacht, Trace Qualtrough zum Mann zu nehmen?«
    Lachend küsste Skye die Schwester auf die Stirn. »Ich finde, du hast mit deiner Wahl großartigen Geschmack bewiesen. Ich war ein wenig überrascht, das muss ich gestehen. Ich fürchtete, du würdest entweder nie wieder heiraten oder dich an einen Mann binden, für den du sorgen müsstest.« Sie zögerte und errötete leicht, als sie Bridgets amüsierten Blick bemerkte. »Ich meine, weil du eine so starke und unabhängige Frau bist. Lass Trace für dich da sein, Bridget. Vergiss deinen Stolz und nimm einfach seine Liebe an.«
    Bridget wandte sich ab. Es ging bei ihrer Ehe mit Trace nicht um Liebe. Sie hatte nur einen Mann in ihrem Leben geliebt, und das war Mitch. Ihre Gefühle für ihn nun so einfach zu

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